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Cursus Continuus - Lektion 1
Im Circus Maximus
"Sei gegrüßt, Caesar!" schreit das Volk.
"Sei gegrüßt, Caesar!" ruft auch Marcus Domitius.
Er freut sich sehr, denn eben erst tritt der Kaiser ein,
Marcus Ulpius Traianus Caesar,
der Konsul, der Tribun, der Vater des Vaterlandes!
Jetzt spricht der Kaiser einige Worte;
die Menge schreit nicht mehr; sie schweigt und hört (zu).
Dann schreit sie wieder, denn die Bilderprozession kommt:
Schau (da sind) Juppiter (/Zeus) und Juno, da sind Apollo und Diana,
da sind Mars und Venus!
Sobald (/Als) das Abbild der Venus kommt,
klatscht Marcus Beifall.
Denn er ist verliebt und dort sitzt Cornelia!
Schau! Auch Cornelia klatscht Beifall!
Jetzt freut sich Marcus und lacht,
jetzt gefällt ihm das Schauspiel!
V:
Marcus im Circus
1. Marcus hört: Das Volk schreit.
2. Schau! Der Kaiser tritt ein.
3. Die Menge freut sich sehr und klatscht Beifall.
4. Jetzt sitzt der Kaiser.
5. Das Volk schweigt, denn das Schauspiel gefällt ihm.
6. Marcus freut sich und lacht: Dort kommt Cornelia.
7. Dann schreit Marcus; Cornelia hört ihn nicht.
8. Denn die Menge schreit wiederum.
E:
Die Namen enden alle auf -a oder -us.
Cornelius, Cornelia, Marcus, Saulus, Fabius, ...
1:
Marcus imperator clamat iterum
Iuno simulacrum audit nunc
Caesar populus ave valde
Cornelia spectaculum venit nam
Domitius consul gaudet tum
Ulpius tribunus intrat modo
Traianus pater facit nunc
Iuppiter patriae tacet pauca
Apollo verba ecce non
Diana turba plaudit et
Mars pompa amat ubi
Venus sedet enim
gaudet ibi
2:
1. Populus clamat. - Das Volk schreit.
2. Marcus ibi sedet. - Marcus sitzt dort.
3. Marcus valde gaudet. - Marcus freut sich sehr.
4. Cornelia ridet. - Cornelia lacht.
5. Turba clamat. - Die Menge schreit.
6. Imperator nunc intrat. - Jetzt tritt der Feldherr ein.
7. Simulacrum venit. - Das Abbild kommt.
8. Spectaculum valde placet. - Das Schauspiel gefällt (ihm/ihr).
9. Pater patriae plaudit. - Der Vater des Vaterlandes klatscht Beifall.
10. Turba audit. - Die Menge hört (zu).
11. Cornelia iterum ridet. - Cornelia lacht wiederum.
12. consul non plaudit. - Der Consul klatscht nicht Beifall.
4:
Populus iterum clamat. - Das Volk schreit wiederum.
Turba valde gaudet. - Die Menge freut sich sehr.
Imperator nunc intrat. - Der Feldherr tritt jetzt ein.
Consul ibi sedet. - Der Consul sitzt dort.
Spectaculum nunc placet. - Jetzt gefällt (ihm/ihr) das Schauspiel.
Cornelia tacet. - Cornelia schweigt.
Pater iterum clamat. - Der Vater schreit wiederum.
Turba nunc tacet. - Jetzt schweigt die Menge.
Imperator modo intrat. - Der Feldherr trat eben erst ein.
Turba placet. - Die Menge klatscht Beifall.
5:
1. tacet - Als einziges e-Konjugation, alle anderen a-Konjugation
2. et - Einzige Konjunktion (Bindewort), alle anderen keine Konjunktionen
3. pater - kein militärischer Rang, alle anderen militärischer Rang
4. gaudet - als einziges reflexiv (sich freuen), alle anderen nicht reflexiv
5. Iuno - als einzige weiblich, alle anderen männlich
6. Caesar - endet nicht auf -us, alle anderen enden auf -us
7. iterum - kein Substantiv, alle anderen Substantive
6:
"Ave, Caesar!" Marcus clamat. Valde gaudet, nam modo imperator intrat.
Marcus sedet et tacet, tum iterum clamat, nam pompa venit. Marcus plaudit,
nam spectaculum placet.
"Sei gegrüßt, Caesar!" schreit Marcus. Er freut sich sehr, denn eben tritt
der Feldherr ein. Marcus sitzt und schweigt, dann schreit er wiederum, denn
die Bildprozession kommt. Marcus klatscht Beifall, denn das Schauspiel
gefällt ihm.
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2:
A: Jupiter; Zeus, oberster Gott
B: Juno; Hera; Frauen, Ehe
C: Apollo; Apollon; Kunst
D: Diana; Artemis; Jagd
E: Venus; Aphrodite; Liebe
F: Mars; Ares; Krieg
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Lektion 2
Afra lernt es!
"Schau, das Forum Romanum!" ruft Domitilla und ihre Freundin Drusilla sagt:
"Schau, ein breiter Weg!"
"Schau, das Kolosseum!" ruft Iulia. Afra schweigt jedoch.
"Warum sagst sie nichts?" fragt Drusilla, "warum ist sie nicht fröhlich?"
Darauf Cornelia: "Sie ist eine neue Sklavin.
Sie schweigt immer, denn sie kann kein Latein."
"Sie kann kein Latein" ruft Domitilla, "und warum nicht?"
Niemand bringt es ihr bei! Und zu Afra: "Schau, das Forum Romanum!"
Afra zögert und antwortet darauf: "Forum Romanum."
Iulia freut sich: "Nun hört Afra, sie schweigt nicht mehr.
Domitilla ist eine gute Lehrerin."
Wiederum Domitilla zu Afra: "Schau, der hohe Tempel, schau, der breite Weg!"
"Ho-he Straße", antwortet Afra.
Cornelia und Drusilla lachen;
Domitilla sagt aber: "Der Weg ist nicht hoch, der Tempel ist hoch;
eine Straße ist breit und viele Straßen sind breit."
Und Afra: "Viele Straßen sind breit"
Die Freundinnen freuen sich und machen weiter: "Der Tempel ist hoch... die
Tempel sind hoch... da steht ein fröhlicher Sklave... da stehen viele
Sklaven...
Schau! Nun kommt der berühmte Senator Titus Servilius,
jetzt viele Senatoren,
nun kommen die Konsulen! Sie sind fröhlich und lachen."
Und Afra: "Viele Senatoren kommen fröhlich."
Wiederum freuen sich die Freundinnen, klatschen und rufen:
"Gut gemacht, Afra, gut gemacht!"
Nun ist sogar Afra fröhlich
V:
1. Domitilla sagt: "Sieh, der berühmte Marktplatz! Sieh, die vielen Tempel!"
2. Afra steht und schweigt.
3. Warum sagt sie nichts? Warum antwortet sie nicht?
4. Sie ist die neue Sklavin.
5. Domitilla, Drusilla und Cornelia sind fröhlich, sie lachen immer.
6. Dann ruft Domitilla: "Sieh da, Marcus!"
7. Dort kommt nämlich Marcus.
8. Die Straße ist (zu) breit, Marcus hört nichts.
9. Cornelia zögert und schweigt.
10. Domitilla und Drusilla lachen, sagen nichts.
E:
Das Volk freut sich und lacht. Das Volk ist fröhlich. Cornelia ist nicht
fröhlich, denn Julia kommt nicht. Sieh da! Julia kommt nicht. Sieh da! Julia
und Domitilla kommen. Sie lachen und sind fröhlich. Dann kommt die
Bilderprozession. Das Schauspiel gefällt sehr, denn es ist fröhlich. Dort
sitzen die Konsuln; sie sind nicht froh, denn die Tribunen freuen sich und
lachen. Sieh da! Marcus und der/sein Vater sitzen. Sie sind froh und
klatschen, sie lieben nämlich fröhliche Schauspiele.
1:
servi, viae, templa, senatores, consules, fora, servae, amici, imperatores,
populi, simulacra, amicae, turbae, spectacula, tribuni, magistrae
2:
clamant, rident, veniunt, plaudunt, sunt, intrant, gaudent, audiunt, tacent,
amant, rogant, dicunt, vocant, respondent, docent, dubitant, stant, placent
3:
1. bona
= Afra ist eine gute Sklavin.
2. lata
= Die Straße ist breit.
3. lata
= Die Marktplätze sind breit (groß).
4. bona
= Cornelia ist eine gute Lehrerin.
5. latae
= Viele Straßen sind breit.
6. boni
= Viele Freunde sind gut.
4:
1. Templa alta sunt.
= Die Tempel sind hoch.
2. Fora lata sunt.
= Die Marktplätze sind breit (groß).
3. Ibi servi laeti stant.
= Dort stehen fröhliche Sklaven.
4. Nunc consules novi veniunt.
= Jetzt kommen die neuen Konsulen.
5. Amicae bonae gaudent et plaudunt.
= Die guten Freundinnen freuen sich und klatschen Beifall.
6. Senatores laeti sunt.
= Die Senatoren sind fröhlich.
5:
Buchstaben um eins nach links verstetzt: also B = A usw.
TITUS SERVILIUS SENATOR CLARUS EST.
= Titus Servilius ist ein berühmter Senator.
6:
Consules, tribuni, senatores laeti sunt et plaudunt, nam ibi imperator
Romanus sedet et plaudit. Et populus gaudet et plaudit.
= Consulen, Tribunen und Senatoren sind fröhlich und klatschen Beifall, denn
dort sitzt der römische Kaiser und klatscht beifall. Auch das Volk freut
sich und klatscht Beifall.
7:
1.: D
= Das Volk klatscht Beifall, denn das Schauspiel gefällt ihm.
2.: E
= Afra spricht nichts; sie ist nämlich eine neue Sklavin.
3.: F
= Die Freunde sind fröhlich, auch Julia lacht sehr.
4.: C
= Die Sklavin freut sich jetzt; und lacht wieder.
5.: A
= Der Tempel ist hoch, aber die Straße ist breit.
6.: B
= Der Konsul steht und die Senatoren sitzen.
8:
1. tacet: alle anderen reden.
2. ibi: Orts-Adverb, alle anderen Zeit-Adverben
3. simulacrum: keine Person
4. amicus: kein Titel
5. sedent: nicht lachen (fröhlich)
6. nunc: keine Verneinung
7. populus: keine Einzelperson
8. altus: hat nichts mit Liebe zu tun
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1:
audiunt = sie hören
clamat = er schreit
iterum = wiederum
populi = Völker
multi = viele
nemo = niemand
servae = Sklavinnen
spectacula = Schauspiele
2:
1. amat, amicus, amica, Venus
2. audit
3. dicit, respondet, clamat, vocat
4. gaudet, ridet, laetus
5. cur, rogat, respondet
6. ecce, ibi
3:
amica: 1 - Nomen; 1 - Substantiv; 2 - Femininum; 1 - Singular
respondent: 2 - Verbum; 2 - Plural
dicunt: 22; novae: 1222; imperator: 1111; templa: 1132; turba: 1121; intrat:
21; boni: 1211; aeternum: 1231; clara: 1221+1232; consules: 1112; est: 21;
Romani: 1212; plaudunt: 22; simulacrum: 1131; altum: 1231; venit: 21;
tribuni: 1112; placet: 21; laetus: 1211; vocant: 22
5:
tribunus - plaudit - imperator – spectaculum
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Lektion 3
Hochbetrieb bei den Thermen
Marcus: Sei gegrüßt, Titus! Was tust du?
Titus: Nichts tue ich, wie du siehst: Ich studiere und lese.
Marcus: Was sagst du, Freund? Niemand tut nichts, während er studiert und
liest - wie Vater, ein gebildeter Mensch, zu sagen pflegte. Studieren und
Lesen jedoch macht nicht immer Spaß; deshalb frage ich dich: Warum kommst du
nicht mit mir und spielst mit mir Ball auf dem Sportplatz? Sicherlich sind
Gaius und Lucius da und spielen.
Titus: Ich komme schon; ich bin ein guter Freund.
Marcus: Schau! Hier stehen Gaius und Lucius. - Seid gegrüßt, Freunde! Was
tut ihr und warum spielt ihr nicht?
Lucius: Was fragst du? Wir tuen nichts, denn das Spielen ist nicht erlaubt,
weil heute so viele Menschen auf dem Sportplatz sind: Es ist nicht mehr
erlaubt einzutreten.
Marcus: Warum suchen wir nicht das kalte Bad auf? Da sind sicherlich wenige
Leute.
Titus: Warum zögert ihr zu kommen? Fürchtet ihr etwa das kalte Bad? Seid ihr
etwa feige, Freunde?
Gaius: Was sagt ihr, Marcus und Titus? Warum schweigt ihr nicht und nehmt
euch in Acht? Denn wir brauchen nicht besorgt zu sein, wir sind nicht
ängstlich, wir zögern auch nicht vor dem kalten Bad, denn dort macht es
Spaß, wo nicht so viele Menschen sind.
Marcus: Klatsche Beifall, Freund! Du bist sicherlich nicht ängstlich.
V:
1. Titus fragt: "Wo sind Gaius und Lucius, Marcus?
2. Was machen die Freunde?"
3. Marcus antwortet: "Heute studieren sie nicht, sie spielen nicht, sie
schwimmen.
4. Das Schwimmen macht Spaß, Titus."
5. Dann suchen auch Marcus und Titus die Badeanstalt auf.
6. Sieh, das tiefe und weite kalte Bad!
7. Dort sitzen viele Menschen, wenige schwimmen.
8. Auch Gaius und Lucius schwimmen.
9. Marcus ruft: "Seid gegrüßt, Freunde! Was macht ihr?"
10. Gaius antwortet: "Wir schwimmen, wie du siehst."
11. Lucius ruft: "Es freut mich, euch zu sehen.
12. Was zögert ihr? Fürchtet ihr euch etwa?
13. Marcus: "Was sagst du? Wir fürchten uns nicht und zögern auch nicht.
14. Sieh! Wir kommen schon!"
E:
a) Die Freundin Julia fragt: "Warum stehst du da, Cornelia? Warum kommst du
nicht?" Cornelia antwortet nicht. Julia zögert nicht, wieder zu fragen.
"Warum sagst du nichts? Warum freust du dich nicht? Warum bist du nicht
fröhlich?" Cornelia zögert, zu antworten. Dann sagt sie: "Ich weiß nicht.
Ich lache nciht immer. Manchmal mag ich nichts sagen. Na und? Bin ich nicht
froh? Im Gegenteil, ich freue mich sehr, denn... ich bin verliebt. Ich sage
aber nichts. Dann zögert sie nicht mehr, zu kommen.
b) Der zweite Teil ist sinngemäß in den Plural zu setzten!
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3:
1. Maria und Isabella sind gute Freundinnen.
2. Gelehrte Menschen lernen immer.
5:
videre: Video(-Recorder)
studere: Studium, Student
agere: Aktion, aktiv
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Lektion 4
Was für eine Stadt!
Cornelia liebt Rom und das städtische Leben;
deshalb lobt sie oft das Forum, die breiten Straßen, die hohen Tempel
und den berühmten Zirkus.
Afra aber schweigt und überlegt viel, während sie Cornelia zuhört:
"Wie groß ist Rom!
Wieviele Gebäude stehen hier,
wieviele Straßen und Viertel sehe ich hier!
Und wieviel Geschrei wir hören!
Die Herren schreien, während sie die Sklaven rufen,
die Kaufleute schreien, während sie Wein, Öl und Oliven anpreisen,
die Bettler schreien, während sie Geschenke fordern.
Soviel Geschrei ertrage ich nicht, so viele Menschen machen mich besorgt.
Warum macht es Cornelia immer Spaß, unter Menschen zu sein?
Warum pflegt sie es, viele Stunden spazieren zu gehen?
Warum kommen so viele Menschen nach Rom?"
Während Afra überlegt,
kommt ein schmutziger Mensch an Cornelia heran, um eine kleine Gabe zu
fordern.
Cornelia lacht und verweigert die Gabe,
aber Afra lacht nicht über den schmutzigen Menschen.
Sie hat ein As und versucht, den schmutzigen Menschen zu beschenken.
Jetzt sieht der Mensch den As,
lacht sehr und rennt in den Tempel der Fortuna.
V:
1. Viele Menschen lieben Rom; sie loben das ewige Rom.
2. Rom steht nämlich schon seit Jahrhunderten.
3. Sogar heute macht es (noch)Spaß, durch die Straßen und Gassen zu
spazieren und die berühmten Gebäude und Marktplätze anzusehen.
4. Und wie viele Tempel Rom hat!
5. Aber viele Menschen fürchten Rom, weil es (dort) so viele Menschen gibt.
6. Sie sagen: "Was für ein Geschrei dort ist! So viel Geschrei hält niemand
aus!
7. Hier schreien die Händler, dort bitten die Bettler um ein Geschenk.
8. Viele Straßen sind dreckig.
9. Aber was sagst du?
10. "Sicherlich ist es so, wie du sagst. Ich bestreite es nicht. Aber ich
liebe Rom weil ich das Leben liebe."
E:
Marcus Ulpius Traianus Cäsar ist der neue Herrscher. Das Volk liebt den
Herrscher, einen gelehrten Menschen, sehr. Cornelia fragt die/ihre
Freundinnen: "Warum liebt das Volk Ulpius Cäsar, den Konsul, Tribun?" Julia
antwortet: "Gewiss liebt die Menge viele berühmten Menschen nicht, weil sie
sich fürchtet. Es fürchtet aber nicht den Herrscher Traianus." Die
Freundinnen schweigen sie sehen nämlich Titus Servilius´, einen berühmten
Senatoren. Soeben sucht er den Tempel der Venus auf. Cornelia sagt: "Auch
mir macht es Spaß, das Abbild der Venus anzusehen."
2:
1. Romam: Objekt; amicos: Objekt
2. laetus: Prädikatsnomen
3. multas horas: Zeit-Adverbiale (wie lange?)
4. per vias latas: Orts-Adverbiale mit Präposition
5. tot homines: Subjekt
6. tantum: Attribut zum Objekt
3:
1. Cornelia multas horas per vias ambulat.
2. Afra autem clamorem non sustinet.
3. Multi homines dona petunt.
4. Homo ad Corneliam accedit.
5. Cornelia et Afra valde rident.
4:
1: laeta; 2: multas; 3: latas, alta; 4: novam, tantos; 5: multi; 6: tantum;
7: clara (oder nova); 8: nova (oder clara), latum; 9: unum; 10: Romani.
5:
1: ambulant; 2: iuvat, viedere, audire; 3: vident, agis; 4: habeo; 5: stat,
tacet; 6: dicit, rogat; 7: studeo, docere; 8: ridet; 9: plaudunt
6:
1: quod; 2: dum, neque; 3: sed.
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1:
Video forum Romanum, servum/-am/-os/-as, consulem/-es, multos homines,
templum/-a altum/-a, tribunum/-os, multa aedificia, viam/-as latam/-as,
mercatorem/-es, imperatorem, senatorem/-es.
2:
homin-em/-es; turb-am; domin-i/-um; templ-um; consul-em/-es.
3:
Fehlende Zutat: 8. certe
4:
a) München (1,3 Mio.), Prag (1,11 Mio.), Ankara (1,2 Mio.)
b) knapp 3 Mio.
c) Fortbewegung innerhalb der Stadt; Beschaffenheit der Straßen; Leben auf
den Straßen; Geschäfte.
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Lektion 5
Warten auf dem Kapitol
Marcus steht schon eine Stunde auf dem Kapitol vor dem Iunotempel und wartet
auf Cornelia.
Plötzlich sieht er: Dort kommt sie, ohne Afra, ohne Mutter, ohne
Freundinnen!
Marcus freut sich und ruft: "Sei gegrüßt, Cornelia! Was machst du?"
Aber Cornelia flüstert: "Warum schweigst du nicht, Marcus?
Schau! Dort kommt der Vater mit dem Onkel Aulus aus dem Jupitertempel
und dort steht Megaera vor Afra!
Megaera ist ein schlimmes Weib;
sie beobachtet mich immer mit großer Sorgfalt,
sie hört alles."
Schon tritt Megaera heran und fragt: "Was ist, Cornelia?
Warum stehst du an allen Stellen? Warum beeilst du dich nicht zu kommen?
Wir suchen schon den Forum (Marktplatz) auf."
"Ich liebe dich aus ganzem Herzen!" flüstert Marcus und "in meinem ganzen
Leben...",
während Cornelia mit Megaera vom Kapitol zum Forum herabsteigt.
Marcus bleibt auf dem Kapitol und betrachtet die berühmten Götterbilder.
Er hofft nämlich: Vielleicht Cornelia...
Aber er hofft vergeblich.
Cornelia kommt nicht mehr vom Forum.
Daher ist Marcus traurig und fragt (sich):
"Warum verderben die Götter Megaera nicht?
Warum vernichten sie nicht alle bösen Sklavinnen
und alle bösen Menschen?
V:
1. Die Römer haben nicht einen, sondern viele Götter.
2. Auf dem Kapitol sind die Tempel des Jupiters und der Juno.
3. Marcus sitzt heute vor dem Tempel des Jupiters, aber er betrachtet den
Tempel nicht.
4. Nun steigt er vom Kapitol auf den Marktplatz herunter.
5. Auf dem Marktplatz sind viele Tempel.
6. Die Tempel sind nicht ohne Abbilder.
7. Sogar Cäsar hat einen Tempel.
8. Aber Marcus sieht heute nichts, erwägt die Freundin.
9. Nun kommt er auf das Forum der Neuen Straße.
10. Sieh da! Dort rennen Lucius und Titus.
11. Was haben die Freunde im Sinn?
12. Vielleicht eilen sie ins Kolosseum.
E:
Es macht Cornelia Spaß, unter Menschen zu sein. Deshalb spaziert sie oft
viele Stunden lang über den Marktplatz und durch die Straßen und Gassen.
Gerade sieht sie den Konsul mit Senatoren, den Vater mit einem Händler,
Marcus mit einem Freund, Drusilla mit einer Freundin. Aber heute möchte sie
alleine sein, sie geht auf niemanden zu. Während sie spazieren geht, tritt
sie oft in die Tempel ein, denn in den Tempeln sind die Abbilder. Und
Cornelia mag die Abbilder sehr.
2:
1. P(unctualis); 2. S(eperativus); 3. I(nstrumentalis); 4: I; 5. P; 6. I/S;
7. P; 8. S.
4:
1. Satz 4
2. Satz 5
3. Satz 6
5:
1: Abl. Capitolio; 2: Akk. forum; 3: Abl. foro; 4: Akk. Suburam; 5: Abl.
Subura; 6: Akk. Capitolium, Abl. Capitolio
7:
- malus ibi -
maestus - pauci -
- tacere - respondere
dominus - quantus -
- mulier - nemo
"
--------------------------------------------------------------------------------
1:
1. Marcus ad circum currit.
2. Titus pro templo sedet.
3. Iulia de Capitolio descendit.
4. Pater ad senatorem accedit.
5. Afra in templum intrat.
6. Senator ex aedificio venit.
7. Gaius per vicum Tuscum ambulat.
8. Drusilla inter turbam est.
9. Lucius a foro venit.
10. Cornelia in foro ludit.
2:
c)
4:
Cur semper vitam bonam poscis, o homo?
5:
amica, serva, magistra, domina, mater, dea, mulier.
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Lektion 6
Auf Leben und Tod
Im Kolosseum warten viele Menschen auf die Gladiatoren. Während sie
eintreten, herumstehen und grüßen, feuern die einen mit großem Geschrei den
berühmten Gladiator Barbatus an, die anderen Syrus:
"Höre, Syrus! Greife Barbatus mit dem Schwert an! Du bist frei von Furcht,
hoffe also auf den Sieg, kämpfe, strenge dich an, halte durch! Alle
beobachte dich nämlich!"
Aber Syrus steht, wartet, zögert den Barbatus anzugreifen - und Barbatus
beobachtet Syrus. Deshalb ruft die Menge wiederum: "Kämpft endlich! Warum
zögert ihr? Vor was nehmt ihr euch in Acht? Fürchtet ihr euch denn vor den
Schwertern? - O Götter hört!
Vernichtet alle schlechten Gladiatoren nicht nur in Rom sondern an allen
Orten!"
Endlich greift Barbatus Syrus mit seinem Schwert an und die Menge ruft
wiederum:
"Nimm dich in Acht Syrus! Nimm dich in Acht Barbatus!"
Weder schreit Marcus noch noch freut er sich über den Kampf, denn er ist
nicht frei von Sorgen.
Während Syrus und Barbatus versuchen sich gegenseitig mit dem Schwert zu
verwunden,
denkt Marcus über die Fortuna, die so ungerechte Göttin nach:
"Warum ist Cornelius reich, warum hat Vater Domitius keinen Reichtum?
Warum liebe gerade ich Cornelia so sehr?
Warum bin ich nicht einmal ohne Cornelia bei den Spielen fröhlich?"
Plötzlich ruft das Volk: "Er hat etwas abbekommen! Er hat etwas abbekommen!"
Syrus liegt da, Barbatus freut sich über den Sieg, die Menge ist fröhlich
und lobt den Sieger mit großem Geschrei.
Aber Marcus geht aus dem Kolosseum.
Während er über Wege spaziert, fragt er sich selbst: "Warum bist du heute so
traurig, Marcus?
Empfindest du etwa den Schmerz des Todes des Syrus?
Gefallen die Schauspiele etwa nicht ohne Cornelia?" Aber sieh da!
Afra tritt heran und ruft: "Sei fröhlich, Marcus! Ich habe einen Brief!"
"Von Cornelia...?" fragt Marcus und Afra lacht: "Cornelia!"
Schon ist Marcus frei von Sorgen, schon freut sich Marcus über das Leben und
die Liebe.
V: Erbarmungslose Zuschauer
1. Die Römer mögen die Schauspiele sehr.
2. Heute sitzen viele Menschen im Kolosseum.
3. Sie begrüßen den berühmten Feldherrn.
4. Dann kommen die Gladiatoren herein.
5. Sie stehen in der Arena und rufen: " Sei gegrüßt, Cäsar, die Todgeweihten
grüßen dich."
6. Die Menschen applaudieren und verlangen einen Kampf.
7. Alle Gladiatoren erhoffen sich den Sieg.
8. Nicht alle sind frei von Furcht/furchtlos.
9. Wenige zögern, zu kämpfen; dann fordert das Volk wieder mit großem
Geschrei einen Kampf.
10. Viele Gladiatoren verlieren im Kampf ihr Leben.
11. Die Zuschauer aber sind frei von Sorgen und klatschen.
E:
Marcus spaziert durch Straßen und Gassen. Mit großer Sorgfalt betrachtet er
die Menschen, aber er sieht Cornelia nicht. Deshalb ist er traurig und das
Leben erfreut ihn nicht. Er bleibt an vielen Stellen stehen und beobachtet
die Menge: Mit lautem Geschrei loben die Kaufmänner ihren Wein und ihre
Oliven, die Herren rufen ihre Sklaven, die schmutzigen Menschen verlangen
Gaben von den Kaufmännern. Oft aber lachen die Kaufmänner und beschenken sie
nicht mit Gaben. Dann sucht Marcus das Kapitol auf. Hoffentlich ist Cornelia
auf dem Kapitol. Aber er steigt traurig vom Kapitol hinab, denn dort ist
seine Freundin (auch) nicht.
1:
1. Die Menschen begrüßen die Gladiatoren mit großem Geschrei.
2. Syrus greift Barbatus mit dem Schwert an.
3. Syrus hat keine Angst.
4. Götter vernichten böse Menschen an jedem Ort.
5. Syrus versucht Barbatus mit dem Schwert zu verwunden.
6. Marcus denkt über das Schicksal (die Schicksalsgöttin) nach.
7. Cornelia hat Geld im Überfluss.
8. Domitius hat keine Reichtümer.
9. Marcus ist ohne Cornelia nicht einmal bei den Spielen fröhlich.
10. Barbatus freut sich Über den Sieg.
11. Die Menschen loben den Sieger mit fröhlichem Geschrei.
12. Marcus geht aus dem Kolosseum weg.
13. Marcus freut sich am Leben und an der Liebe.
1. Instrumentalis: Art und Weise;
2. Instrumentalis: Mittel;
3. Separativus: Trennung;
4. Punctualis: Ort;
5. Instrumentalis; Mittel;
6. Instrumentalis: Grund;
7. Instrumentalis: Mittel;
8. Separativus: Trennung;
9. Separativus: Trennung; Punctualis: Zeit;
10. Instrumentalis: Grund;
11. Instrumentalis: Art und Weise;
12. Separativus: Ausgangspunkt;
13. Instrumentalis: Grund.
2:
1. in Colosseo
2. pugna
3. gladiis
4. multis locis
5. magno (cum) clamore
6. Colosseo
7. cura
8. amore
4:
1. Marcus ist verliebt. - Marcus liebt Cornelia.
2. Marcus lacht. - Marcus lacht Davus aus.
3. Marcus sagt: "Guten Tag!" - Marcus nennt Davus einen schlechten Sklaven.
4. Marcus bezweifelt nichts. - Marcus zögert zu antworten.
5. Marcus liebt zu schenken. - Marcus beschenkt die Freunde.
6:
timore, ludo, gladiis, pugna, victore, animo, animis, cura, clamore, vino,
vicis, vita.
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1:
Me amat - vita gaudeo - Te in foro exspecto - ex animo te amo.
2:
a) Bekenntnis Konstantins zum Christentum
c) z.B. Stierkampf; Boxen, Catchen.
3:
Marias Mutter ist eine gute (nette) Frau. Sie ist nicht böse zu Maria.
4:
Hodie fortasse cum amicis in ludo ludere licet.
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Lektion 7
Ein Brief für Marcus
Schon hat Marcus den Brief, schon liest er: "Cornelia sendet ihrem Marcus
viele Grüße.
Ich bin traurig, weil ich nicht mehr mit Afra spazieren gehen und nicht oft
schreiben kann.
Aber Megaera sieht alles, hört alles und beobachtet alles.
Sie sagt, ein Mädchen kann nicht alleine spazieren gehen. Denn viele üble
Dinge können sich auf dem Forum
und viele sich auf den Straßen ereignen. Bleibe also, schweige und sei
zufrieden. Hier kannst du lesen und studieren.
Deshalb können wir nicht zusammenkommen, wir müssen warten.
Ich bitte aber die Götter oft auf diese Weise:
"Gute Götter, die ihr alles geben und alles verweigern könnt: Befreit..."
Dennoch können wir den Brief aber nicht beenden:
Schon kommt Megaera! Leb wohl!
"Vernichtet Megaera!", sagt Marcus,
"und befreit Cornelia von der schlechten Frau, alle Götter und Göttinnen!"
Dann sucht er den Tempel der Venus auf und betet au diese Weise vor dem
Tempel:
"Oh Venus, ich rufe dich, denn du alleine kannst Cornelia von Sorgen
befreien.
Du beschützt alle Menschen, wenn sie lieben.
Was ist das Leben ohne dich?
Denn wer vermittelt Liebe außer dir?
Wen also kann ich rufen, wenn ich Schmerz empfinde, außer dich?
Von wem kann ich Hilfe erhoffen, wenn nicht von dir?
Machen dir die Opfer von Cornelia etwa nicht oft Freude?
Suche ich deinen Tempel etwa nicht oft auf?
Machen dich die Opfer etwa nicht zufrieden?
Erwartest du Tauben? Erwartest du ein weibliches Lämmchen?
Ich habe keinen Überfluss an Reichtum, ich habe kein Geld. Dennoch
verspreche ich ein Lämmchen und bete so: Höre, Venus, große Göttin! Von dir
alleine erhoffe ich Hilfe!"
V: Können denn die Götter helfen?
1. Die Römer sind es gewohnt, von den Göttern Hilfe zu erwarten.
2. Sie bemühen sich, die Götter mit Opfergaben zu besänftigen.
3. Heute sitzt Cornelia traurig zu Hause und überlegt: "Wer kann mir helfen
( Hilfe geben) ?
4. Können die Götter mir etwa nicht helfen?"
5. Sie schreibt einen Brief an Marcus.
6. Aber Markus freut sich über den Brief; er liest vor allen: "Bloß von den
Göttern können wir Hilfe erhoffen."
7. Dann betet er aus dem Herzen: "Wir loben dich, o Venus, weil du Liebe
vermittelst,
8. Du beschützt Freund und Freundin.
9. Folglich kannst du Cornelia von der elenden Sklavin befreien."
10. Dann sagt er: "Was ist? Und kann ich ihr etwa nicht schreiben? Sicher
kann ich!"
11. Und er schickt einen Brief an Cornelia.
E:
Rufus: Sei gegrüßt, Davus! Was machst du? Warum liest du den Brief nicht?
Davus: (Antwortet nichts.)
Rufus: Kannst du etwa nicht lesen?
Davus: Ich bedauere, das ich nicht lesen kann. Weder meine Mutter, noch ich
kann lesen, nicht einmal mein Vater kann lesen.
Rufus: Was? Ihr könnt alle nicht lesen? (Er zögert, dann: )Alle Menschen
können lesen.
Davus: Bravo, Rufus, aber Sklaven sind keine Menschen.
1:
1. Wer kann nicht oft einen Brief schreiben?
2. Wer ist Megaera?
3. Was macht Megaera?
4. Warum können sich Marcus und Cornelia nicht treffen?
5. Was erbittet Cornelia?
6. Wo betet Marcus?
7. Wer kann die Menschen von Sorgen befreien?
8. Wen schützt Venus?
9. Von wem können die Menschen Hilfe erhoffen?
10. Warum gelobt Marcus ein großes Opfer?
2:
1. Megaera sieht alles.
2. Cornelia ist traurig, weil sie nicht oft schreiben kann.
3. Cornelia betet zu den Göttern.
4. Cornelia kann den Brief nicht beenden, weil Megaera kommt.
5. Cornelia erfreut die Göttin oft durch Opfer.
6. Mädchen können nicht allein spazieren gehen, weil auf dem Forum viel
Schlimmes passieren kann.
4:
1. Das Forum liegt zwischen Kapitol und Subura.
2. Während des Spiels schweigen die Menschen nicht.
3. Marcus geht viele Stunden über das Forum spazieren und läuft durch die
Gassen.
4. Marcus steht vor dem Tempel und erwartet Cornelia, aber Megaera kommt
anstelle von Cornelia.
5. Dann hat er vor (im Sinne), für Cornelia zu beten.
6. Marcus läuft aufs Kapitol und tritt in den Tempel ein.
6:
stare, iacere, sedes
Marcus fragt Titus: "Warum denn eigentlich ist es in der Schule nicht
erlaubt zu stehen oder zu liegen?" - Titus sagt nichts und überlegt, endlich
antwortet er: "Weil man nicht schreiben kann, wenn man nicht sitzt. Also ist
es nicht erlaubt."
--------------------------------------------------------------------------------
1:
1. Er grüßt niemanden, nicht einmal den Kaiser.
2. Er zögert nicht, den anderen mit dem Schwert anzugreifen.
3. Während er kämpft, ist er frei von Angst.
4. Während des Kampfes hat er keine (Nächsten)liebe (kennt er kein
Erbarmen).
5. Er versucht nicht, die anderen Gladiatoren zu verletzen.
6. Er strengt sich nicht an.
7. Er leidet sehr unter solch ungerechten Morden.
8. Er verlässt das Kolosseum als Sieger.
9. Er freut sich nicht über den Sieg.
10. Er hat weder an Geld noch an Reichtümern Überfluss.
Lösung: Me ludos et neces spectare non iuvat.
4:
Lucius erwartet Titus schon viele Stunden auf dem Forum. Endlich sieht er
den Freund. Mit großem Geschrei rennt (dies)er durch die Straßen. Lucius
fragt: "Was ist? Warum schreist du?" Titus antwortet: "Sieh da! Auf der
breiten Straße!" Aber Lucius (sagt): "Was kannst du auf der breiten Straße
sehen? Ich sehe nichts." "Darauf (sagt) der Freund: "Dort liegt ein
Elefant."
6:
Paola ist immer alleine, sie hat nicht viele Freundinnen.
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Lektion 8
Guter Rat für Alexander
Titus: Sei gegrüßt Marcus! Warum kommst du so spät? Nimm dich in Acht vor
dem Zorn des Diodotus!
Lucius: Du bist ein Sohn der Fortuna: Der Lehrer liest nämlich ein Buch
seines Seneca. Das Buch gefällt ihm sehr, wie du siehst; deshalb kümmert
sich Diodotus nicht um dich. Wir aber diskutieren eine neue Redeübung.
Marcus: Was diskutiert ihr? Erzählt, Freunde!
Titus: Wir erörtern die Beschlüsse Alexander des Großen, des Königs
Mazedoniens.
Marcus: Was geht das mich an? Ich kümmere mich nicht um die Beschlüsse von
Königen und Kaisern.
Lucius: Du kümmerst dich um nichts, außer um hübsche Mädchen; du erwartest
immer Briefe von deiner Cornelia.
Marcus: Nimm dich in Acht, elender Mensch und sage nichts über meine
Cornelia. Du bist voll elenden Neides, weil ich ein hübscher Junge bin und
weil ein hübsches Mädchen mich liebt. - Aber erzähle, was hat euer Alexander
im Sinn?
Titus: Er ist nicht "unser Alexander", ebenso wenig wie deiner - aber heute
will er über den Ozean fahren.
Marcus: Über den Ozean! Fürchtet er etwa nicht den Zorn des Dio ... ehem der
Götter und Göttinnen?
Lucius: Höre auf die Worte des Lehrers: "Alexander versucht, weil er
begierig nach Ruhm ist, mit wenigen Männern über den Ozean zu segeln. Ihr
jedoch, Jungen, seid des Königs Ratgeber, eures Freundes."
Gaius: Wir können den König an die Gefahren des großen Ozeans erinnern: Er
ist voller Ungeheuer...
Titus: ...in den Büchern gelehrter Menschen lesen wir nichts über die im
Ozean gelegenen Länder.
Lucius: Deshalb kann der König weder Städte, noch Felder finden...
Gaius: ...und er ist schon Herr so vieler Länder und so vieler Völker...
Marcus: Nun bin ich reich an guten Ratschlägen, meine Freunde: Nun kann ich
sicherlich Alexander ermahnen.
V: Schulweisheiten über den Welteroberer
1. Die Jungen hören die Worte des Lehrers.
2. Sie sagen: "Unser Lehrer besitzt viele und schöne Bücher.
3. Er ist ein nach Wissenschaften begieriger Mann.
4. Die Jungen diskutieren mit dem Lehrer über das Leben Alexander des
Großen.
5. Alexander ist der Herr vieler Menschen und Völker.
6. Dennoch ist er nicht mit seinem Königreich zufrieden; begierig nach Ruhm
sucht er neue, an Reichtümern volle Gebiete auf.
7. Wer kann einen guten Ratschlag geben?
8. Einer kann den König an die großen Gefahren erinnern, ein anderer an die
Kämpfe und noch ein anderer an die Monster.
9. Schließlich fragt einer der Jungen: "Warum ist Alexander das Vorbild
vieler berühmter Kaiser?"
E:
Marcus liest Cornelias Briefe: Cornelia schreibt über die Sorgen ihrer
Mutter und ihres Vaters. Weil ihr Vater die Gefahren des Marktplatzes
fürchtet, darf Cornelia nicht alleine spazieren gehen. Marcus erhofft sich
die Hilfe aller Götter und Götterinnen; deshalb betet er:
"Hört die Worte der traurigen Menschen! Seid ihr zufrieden mit unseren
Opfergaben? Suche ich eure Tempel etwa nicht oft auf? O Venus, was ist mein
Leben ohne deine Hilfe? Wie groß ist meine Liebe!" Dann gibt Marcus eine
Opfergabe.
3:
inveniunt, narro, das, curo, orant, liberare
4:
1. suum/noster; 2. tui; 3. tuis/nostri; 4. noster/suis; 5. noster/sui; 6.
tuae; 7. tuam; 8. tua/tuam
5:
1. cum/per; 3. cum/e(x); 5. pro/de
6:
Genitive: consilii; monstri; viri; victoris; clamoris; regis; regum;
timorum; hominum
--------------------------------------------------------------------------------
1:
Diese Aufgabe ist nicht schriftlich bearbeitbar.
2:
C(aius) Aiacius P(ublii) (f(ilius)/Stel(latina tribu) mango/hic situs
est/vale Aiaci
a) liegt hier begraben. Lebe wohl, Aiacius.
b) Er/Sie liegt (hier). Er/Sie schweigt. Es (Das) gefällt (mir).
5: Abstammung von „Mutter Latein"
Die Lösungen lauten: magister (der Lehrer), filius (der Sohn), terra (das
Land/die Erde), plenus (voll), liber (das Buch), rex (der König)
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Lektion 9
Menschenräuber?
"...ich ging durch die Subura und suchte Afra überall,
denn Afra ist oft in der Subura. Welches Geschrei hörte ich dort, wie viele
Menschen sah ich!
Bald trat ich in die Läden der Kaufleute ein, bald stand ich bei den
Handwerkern,
bald las ich die Preise vor den Läden - ich kann nämlich schon lesen, wie du
weißt.
Plötzlich hörte ich die Stimme des Galliers, meines Freundes.
Er fragte nämlich die Menschen, da er seinen Herrn suchte
- aber der Herr war dennoch nicht in der Subura. Ich habe den Gallier mit
großer Freude begrüßt;
dann gingen wir beide durch die Straßen und Gassen und suchten, ich Afra,
der Gallier seinen Herrn..."
"Erzähle schnell!", sagte Marcus: "Hat Afra meinen Brief?"
"Sie hat ihn; ich habe meine Pflicht gut erfüllt. Dann habe ich mich sofort
beeilt zu dir zurückzukehren."
"Du hast dich nicht so sehr beeilt, denn ich habe viele Stunden auf dich
gewartet.
Bist du und der Gallier etwa nicht in einer Gaststätte gewesen?"
"Wir sind nicht dort gewesen, denn der Gallier hat mich verlassen, da er den
Zorn seines Herrn fürchtete;
daher war ich allein in der Subura.
Aber höre: Ich ging gerade durch die Argiletusstraße, durch ein finsteres
Stadtviertel,
als ich plötzlich großes Geschrei hörte: "Wohin gehst du, Gauner? Ich habe
dich überall gesucht!" Und schon hielt mich ein starker Mann fest; ich aber
fürchtete mich sehr, denn auf der Argiletusstraße sind böse Menschen. Schon
haben sie viele armselige Sklaven festgehalten und auf die Äcker
weggeführt..."
"Aber du bist ihm entronnen, wie ich sehe."
"So ist es, denn die Götter haben meine Wünsche erhört. Ein schlechter
Mensch schloss mich in ein Gefängnis ein;
aber nach einigen Stunden bin ich entronnen und weggegangen. Bin ich etwa
nicht der Sohn der Fortuna?"
"Vielleicht bist du der Sohn des Sisyphus."
V: Schon wieder ein Sklave verschwunden!
1. "Wo bist du gewesen?"
2. "Ich war auf dem Marktplatz."
3. "Was hast du dort gesucht?"
4. "Ich habe meine Sklavin gesucht.
5. Denn einer von meinen Sklaven ist heute morgen auf dem Marktplatz
weggegangen und nicht zurückgekehrt.
6. Deshalb suchte ich den Jungen überall und fragte viele Menschen.
7. Plötzlich hörte ich lautes Geschrei.
8. Aber was sehe ich? Einige Menschen versuchten meinen Sklaven wegzuführen.
9. Ich ging schnell hin und schrie mit lauter Stimme:
10. ‚Hütet euch, Männer! Was habt ihr vor? Warum haltet ihr meinen Sklaven
fest?’
11. Sofort gingen sie weg und entkamen.
12. Der Sklave aber begrüßte mich mit großer Freude: ‚Du hast mich befreit
von den elenden Menschen befreit, Herr.’
E:
Die Freunde fragen: "Warum kommst du so spät? Wo warst du? Wir haben dich
schon erwartet." Dann sagt Titus: "Ich lief mit meinem Lehrer viele Stunden
über den Marktplatz, wo wir viel Geschrei hörten.
Der Lehrer grüßte eben erst die Kaufmänner, dann diskutierte er mit einem
anderen Lehrer über die Gladiatoren. Aber ich war nicht zufrieden, denn ich
suchte die Thermen auf. Aber plötzlich hielt ein großer, starker Mann meinen
Lehrer fest und rief: "Endlich habe ich dich: Warum habe ich nichts über
dich gehört? Warum bist du nicht zu mir geeilt? Warum hast du keine Briefe
geschrieben?‘ Der Lehrer sagte nichts, ich aber entkam voller Furcht." "So
hat dich Apollo geschützt .... Nun bist du hier; deshalb freuen wir uns
sehr.
3:
1. und 2.: Imperfekt
3.-6.: Perfekt (bei 6. evtl. auch Imperfekt)
4:
vocaverunt - placet - scripsi - tacuistis - tenuisti - audivimus - clamo -
petiverunt.
5:
1: -us; 2: -us (Praed.Nom./Stellung des Adj.!)/ -um; 3: -o; 4: -is (Stellung
des Adjektivs)/ -i (Bezug zu regis; geschlossene Wortstellung); 5: -os
(geschlossene Wortstellung)/ -is; 6: -i/ -i/ -i/ -us (homo ... contentus:
geschlossene Wortstellung).
1. Der Lehrer lobt Titus: "Gut, Titus; mit dir aber, Marcus bin ich nicht
zufrieden."
2. Deshalb freut sich Titus, froh (gut aufgelegt) liest er sein Buch (in
seinem Buch). Marcus aber, der über den Zorn seines Lehrers traurig ist,
freut es nicht, sein Buch zu lesen.
3. Dann erzählt der Lehrer über den berühmten König Alexander den Großen.
4. Die Jungen diskutieren mit vielen Worten über die Pläne des nach Reichtum
und Ruhm gierigen Königs und über sein Leben.
5. Endlich (aber) ermahnt der Lehrer die neiderfüllten Jungen (die Jungen
voll Neid) und erzählt von den Menschen Asiens und den in Asien gelegenen
Städten.
6. Dann sagt er: "Viele Menschen haben keinen Reichtum (entbehren des
Reichtums), dennoch sind sie mit ihrem Leben zufrieden und nicht
unglücklich. Denn der Mensch, der mit Wenigem zufrieden ist, freut sich auch
über einen einzigen As.
--------------------------------------------------------------------------------
1:
agris (Subst.); pulchra (Adjektiv); periculum (Nom. und Akk., weil n); terra
(Subst.); sero (Adv.); cum (m. Abl.); ut (wie - Konjunktion); curo
(Verbform)
2:
Konjunktion: et - tamen - enim - nam - sed - si - dum (cum) - quod
Pronomen: ego - mea - tua - quid; Adverb: sic - tum - modo - ubi - saepe
Präposition: per - ab -ad- cum: Negation: non - neque;
Fragepartikel: num.
3:
1. disputare, narrare, dicere, audire, respondere, negare, orare; spectare;
puer, amicus, ira, gaudium; alter, laetus
2. rogare, respondere, quaerere (ex), cur, num?, nonne? -ne?, ubi, quantus,
quot, quo
3. pecunia, divitiae, pretium; abundare.
4:
Paola: "Sandra und Maria, kommt ihr mit mir? Ich gehe ins Theater." Sandra:
"Nein, ich kann nicht. Ich muß lernen." Paola: "Und du, Maria?" - Maria:
"Ja, ich komme mit dir."
5:
tacebamus - ago - donant - stabat - sto - posco - licet - timeo - habet -
est - descendo - sum - do (2x)
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Lektion 10
Gut gemacht, Marcus!
"Höre, Marcus, hört Mutter und Domitilla! Lucius, der Sohn des Calpurnius
Marcus,
hat ein Trauerspiel geschrieben; in der Tat hat er ein großes Thema gewählt:
Er hat heute vom Stolz und vom Tod des Coriolanus vorgelesen.
Du aber, Marcus, hast du schon überhaupt von Coriolanus gehört?"
"Ich habe schon gehört, Vater, denn ich habe die Bücher des Livius gelesen
und bei Diodotus haben wir schon den berühmten Feldherren Coriolanus
behandelt: Nachdem er die Truppen der Volscer besiegt hatte, hat er einen
Triumph gefeiert.
Dann haben alle den Sieger mit fröhlichem Geschrei gelobt. Aber sobald er
den Neid des Volkes und der Tribunen hervorgerufen hatte, verlies er die
Heimat, unterstützte die Volscer und er bereitete einen Krieg vor..."
"Es ist genug, Marcus; du kannst in der Tat gut von Coriolanus erzählen. Das
habe ich eben gesehen und freue mich. Aber was habt ihr bei Diodotus
gemacht? Was habt ihr vorgetragen?"
"Titus beschuldigte Coriolanus, weil er sein Vaterland verraten hat und weil
er mit den Truppen der Volscer Rom umzingelte. Ich habe aber die Worte der
Mutter gebildet und unter anderem Folgendes gesagt:
"Du hast die Legion aus Rom vertrieben, du hast unsere Soldaten geschlagen,
du..."
"Ich lobe dich, Marcus, denn du hast vieles gelernt und vieles verstanden.
Du bist ein guter Sohn, wenn du auch keine Tragödien schreibst."
Dann sagte er zu Domitilla und zu seiner Mutter: "Ist unser Marcus etwa
nicht gebildet?
Freut ihr euch etwa nicht? Schau! Heute lacht Marcus, heute ist er nicht
traurig! In der Tat ist Marcus froh, sobald er die Wörter seines Vaters
hörte und sagt:
"Ich freue mich, weil du mich gelobt hast, Vater. Ich versuche immer, ein
guter Sohn zu sein."
Aber still für sich sagt er: "Du hast meine Wünsche gehört, Venus, und du
hast mir geholfen. Schon lobt Vater mich, schon freut er sich. Vielleicht
tadelt er meine Liebe nicht mehr, vielleicht sogar der Vater Cornelias..."
V: Fabeln hören und erfinden
1. "Was habt ihr heute in der Schule gemacht?" - "Wir haben viel geredet."
2. "Erzähl, ich bitte dich!" - "Der Lehrer hat aus einem Buch vorgelesen."
3. "Und du? Was hast du gemacht?"
4. "Was fragst du? Ich habe dem Lehrer zugehört.
5. Er hat einige Fabeln des Äsop vorgelesen.
6. Eine Fabel handelte von Fröschen.
7. Die Frösche wollten einen König, aber Jupiter hat ihn ihnen verweigert.
8. Endlich gab er ihnen eine Wasserschlange als König."
9. "Hast du die Fabel nicht begriffen? Was lehrt die Fabel?"
10. "Sicher habe ich alles verstanden, aber ich kann es nun nicht alles
erörtern."
11. "Habt ihr Jungen heute etwa gar nichts geschrieben?"
12. "Wir haben wenig geschrieben; wir haben Fabeln geschrieben (gemacht) und
vorgelesen." 13. "Und was hat der Lehrer gesagt?" 14. "Er hat meine Fabeln
sehr gelobt!"
E:
Marcus spazierte über den Marktplatz. Plötzlich sah er Titus, ging zu ihm
hin und fragte seinen Freund: "Hast du Cornelia gesehen? Cornelia und Afra
sind nicht aufs Kapitol gekommen." Sein Freund antwortete: "Was hast du
gemacht? Hast du etwa Cornelias Briefe nicht gelesen? Hast du die Briefe
etwa nicht Davus gegeben? Eben erst bin ich vom Kapitol gestiegen und habe
Cornelia mit Megaera, nicht mit Afra, gesehen. Aber Megaera ist nicht von
deiner Cornelia gewichen."
1:
tacet/ sedes/ caveo/ legis/ caremus/ liberat/ petunt/ scribunt/ finit/
admonetis/ deserit/ abducunt/ ridemus/ ludis/ explet/ descendit/ iaceo/
stat/ curris/ studemus/ accidit/protegimus/ claudo/ circumdo
3:
1: ambulabam / videbamus / audiebamus
2: disputabamus / observabamus / salutabamus
3: gaudebamus / cucurrerunt / circumdederunt / ceciderunt
4: clamavit / petivit / audivit
5: timebant / erant / habebant
6: accesserunt / reliquerunt / discesserunt
7: laudavit / protexistis.
1. Cornelia erzählt: "Ich ging mit Freund(inn)en auf dem Forum spazieren.
Dort sahen und hörten wir viele Dinge.
2. Bald diskutierten wir über die Preise der Kaufleute, bald beobachteten
wir Handwerker, bald begrüßten wir Freunde (Freundinnen).
3. Eben hatten wir Spaß an einem Spiel (freuten uns an ...), als plötzlich
einige Männer über das Forum liefen, einen Handwerker umgaben (und) den
armen Kerl schlugen.
4. Der Handwerker schrie laut (mit lauter Stimme) und bat um Hilfe. Aber
niemand half dem Handwerker.
5. Alle fürchteten nämlich um ihr Leben, weil jene Männer Gladiatoren waren
und Schwerter hatten.
6. Als (Sobald) Polizisten (heran-)kamen, ließen die Gladiatoren den
Handwerker schnell los (zurück) und machten sich aus dem Staub (gingen weg).
7. Der Handwerker aber pries die Götter: 'Ihr habt mich beschützt!'."
5:
Genitive: copiarum; legionum; pretiorum; filiorum; consiliorum; terrarum;
verborum; oppidorum; regum; patrum.
--------------------------------------------------------------------------------
2:
A: Jupiter; Zeus, oberster Gott
B: Juno; Hera; Frauen, Ehe
C: Apollo; Apollon; Kunst
D: Diana; Artemis; Jagd
E: Venus; Aphrodite; Liebe
F: Mars; Ares; Krieg
3:
1. pello : tenemus = pepuli : tenuimus
2. caedis : movemus = cecidisti: movimus
3. videt : vident = vidit : viderunt
4. venit : venit = venitis : venistis/venis
5. disco : paras = didici : paravisti
6. cedit : cessit = laborat : laboravit
7. adiuvat : adiuvit = circumdat : circumdedit
8. ago : fingitis = egi : fixistis
9. legit : legit = vincit : vincit/vincit
10. dixerunt : sumpsiumus = dicunt : sumimus
11. respondit : fuit = respondet : est
12. relinquis : agitis = relinquisti : egisti
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Lektion 11
Ein junger Mann macht Geschichte
Als 19 jähriger, ihr Jungen, hat Gaius Octavianus nach einem persönlichen
Plan und mit Privatvermögen Truppen aufgestellt. Damals drohten dem
römischen Volk, dem ewigen Rom, dem Forum, den Tempeln und dem Kapitol große
Gefahr, denn Brutus und Cassius - aber was sehe ich? Titus hört meinen
Worten nicht zu; Titus versucht, viel mit seinen Freunden zu erzählen. Los,
sage mir, Titus: Was kannst du uns über Brutus und Cassius erzählen?" Titus
zögert ein wenig, dann antwortet er dem Lehrer: "Brutus und Cassius
bereiteten mit einigen anderen einen Anschlag gegen den Diktator Cäsar vor.
Aber nachdem sie Cäsar getötet hatten, waren sie bei fast allen Menschen,
Männer und Frauen, verhasst. Deshalb verließen sie Rom, haben sich nach
Griechenland zurückgezogen und dort Truppen erworben.
Damals war M. Antonius der Feind des C. Iulius Octavianus, des Erben Cäsars;
es war Krieg in Italien, der Aufstand Roms, solange bis Octavianus sich
Antonius geneigt gemacht hat.
Mit Antonius hat er Brutus und Cassius besiegt und die Kriege beendet..."
"Vieles", sagte Diodotus, "ist dir bekannt, Titus, aber dennoch nicht alles.
Deshalb muss ich euch das Übrige erzählen, Jungen, ihr aber hört zu: Marcus
Antonius hat Kleopatra, der Königin Ägyptens, einige Provinzen des römischen
Reiches zugestanden; er lebte wie ein König mit der Königin in Alexandria.
Wiederum drohten dem Reich große Gefahren, aber Octavianus befreite die
Menschen von der Furcht und gab den Ländern einen lang andauernden Frieden.
Deshalb teilten die Senatoren Octavianus viele Ehren zu: Sie nannten ihn den
Vater des Vaterlandes und Augustus..."
"...und weihten einen Altar, den Frieden des Augustus!"
"Was? Wessen Stimme habe ich gehört? Wem ist es erlaubt, während den Worten
des Lehrers zu schreien? Gefällst du dir so sehr, Titus? Versuchst du uns zu
verwirren? Nimm dich in Acht! Aber weil ich eben vieles vom Kaiser Augustus
erzählt habe, ist dir deine Kühnheit jetzt ungestraft."
V: Augustus – der erste Kaiser Roms
1. Octavian hat, nachdem er Antonius und Cleopatra besiegt hatte, versucht,
die Herzen der Menschen für sich zu gewinnen.
2. In Rom hat der neue Kaiser nicht nur vielen Senatoren, sondern sogar dem
elenden Volk gefallen.
3. Denn wer hat dem Volk so viele Gebäude geschenkt, wer den Göttern so
viele Tempel versprochen wie Augustus?
4. Aber manche Tempel sind, weil sie schön waren, fast allen Menschen
bekannt gewesen.
5. Wessen Ratschläge haben die Senatoren der Römer so oft gelobt, wem haben
sie so viele Ehrenämter zugeteilt?
6. Wer hat den Kaiser Augustus Vater des Vaterlandes genannt?
7. Nicht nur das Volk, sondern sogar die Senatoren haben Augustus als Vater
des Vaterlandes begrüßt.
E:
Diodotus fragt Titus: "Warum hat Coriolanus weder den Senatoren noch den
Tribunen noch dem Volk gefallen, Titus?" Aber Titus hört nicht zu; denn er
hat im Sinn, einen Brief an seinen Freundin zu schreiben. Dann sagt
Diodotus: "Macht es dir etwa keinen Spaß, dich durch Wissenschaft zu
bilden?" Schließlich antwortet Titus dem Lehrer: "Ich habe die Bücher des
Livius meinem Vater gegeben; deshalb konnte ich nicht lesen."
2:
via lata -> viae latae -> viarum latarum -> viae latae -> viae latae -> viis
latis -> vias latas -> viam latam -> via lata-> viis latis -> viae latae ->
via lata
pater bonus -> patres boni -> patrum bonorum -> patris boni ->patri bono ->
patribus bonis ->patres bonus -> patrem bonum -> patre bono -> patribus
bonis -> patres boni -> pater bonus
mulier laeta -> muliere laetae -> mulierum laetarum -> mulieris laetarum ->
mulieri laetae ->mulieribus laetis -> mulieres laetas -> mulierem laetam ->
muliere laeta -> mulieribus laetis -> mulieres latae ->mulier laeta
5:
ubique, statim und quo scheiden als Adverbien bzw. Relativpronomen aus.
Wegen tandem im Hauptsatz und vom Sinn her bleibt nur postquam als Lösung
übrig.
6:
1: te, tu; 2: vos, ego; 3: me, nos, quid, quis; 4: suum, se; 5: sibi, suam;
6: tu, tuam, tua; 7: ne/nos, mihi.
1. Der Herr (sagt): "Schon viele Stunden warte ich auf dich. Und du, wo bist
du gewesen?"
2. Ich sagte zu den anderen Sklaven: "Ihr sucht Afer, ich aber bleibe hier."
3. Viele Sorgen quälten mich und uns alle: "Was ist unserem Afer passiert?
Wer hat Afer eine Falle gestellt?
4. Vielleicht hat er seinem Freund geholfen und sich nicht um sich selbst
gekümmert?
5. Hat er sich etwa Wein gekauft und seinen Heimweg nicht mehr gefunden?"
6. "Du aber bist sicher bei deiner Freundin gewesen und hast deine Pflichten
nicht erfüllt.
7. Erzähle endlich: Warum bist du so spät zu uns gekommen? Antworte mir!"
7:
docere - discere; dolere - gaudere; laudare - vituperare; bellum - pax;
imperator - milites; amicus - inimicus
--------------------------------------------------------------------------------
1:
1. copias (auch: legionem/milites). 2. patriae 3. Caesaris 4. Quod: Antonium
vicit/hominibus pacem dedit.
3:
movemus; movit.
4:
ut - tum - tuam - autem - laetum - alterum.
5:
Diodotus fragt: "Wer kann uns (etwas) über Octavian erzählen?" Sofort
antwortet Lucius: "Octavian war der Sohn Cäsars und Kleopatras, aber er
hatte keinen Einfluss auf die Senatoren (galt nichts bei...), weil er ein
Mann voller übler Pläne war. Er war nämlich immer gierig nach neuen
Gebieten, Städten und Ländern. Dann hat er seinen Vater getötet. Auf diese
Weise hat er einen Aufstand in Rom ausgelöst. Allein Antonius konnte dem
Vaterland Hilfe geben (helfen), wie viele berühmte Männer schreiben."
"Schweig!" schreit Diodotus, "Deine Worte erregen meinen Zorn (Dein
Gerede/Geschwätz macht mich zornig). Was weißt du, Titus, über Octavian?"
Aber Titus sagt: "Kleopatra war die schöne Tochter des Königs von Ägypten,
dennoch war sie in großer Gefahr. In Alexandrien geschehen nämlich in der
Tat viele Übel (schlimme Sachen), wie ich weiß. Deshalb dachte sie daran,
Antonius zu treffen, und sorgte dafür..." - "Schweig, (du) Elender
(Unglückswurm)", schreit Diodotus. "Habt ihr (gar) nichts verstanden? Ich
halte eure Worte nicht mehr aus. Wenn ihr nicht sofort weggeht
(verschwindet) ..." - Auf der Straße fragt Lucius: "Warum mussten wir aus
der Schule gehen? Warum haben dem Lehrer unsere Worte nicht gefallen? Was
hat den Zorn des Lehrers erregt?"
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Lektion 12
Kein Glück im Kaiserhaus
Kaiser Augustus, der dem römischen Volk nach den vielen Kriegen Frieden gab,
wurde von der Fortuna nicht immer und überall begünstigt.
Von den Ehefrauen, die er heiratete, hatte er keinen Sohn, obwohl er sich
nichts sehnlicher wünschte. Seine Enkel aber, die er sehr mochte, verlor er
beide, Gaius Caesar in Asien und Lucius Caesar in Massilia.
Später hat er den Agrippa Postumus und den Tiberius adoptiert.
Von diesen verstieß er bald den Agrippa, dessen Verhalten schlecht war.
Diesen schaffte er später auf eine kleine Insel, auf der er ein schlechtes
Leben lebte. Augustus hatte eine Tochter, die er mit großer Sorgfalt erzog:
Iulia. Zuerst gab er diese dem Sohn seiner Schwester, dann, sobald dieser
gestorben war, seinem Freund Marcus Agrippa zur Frau.
Mit diesem lebte Iulia einige Jahre und gebar zwei Töchter und drei Söhne,
Gaius Caesar, Lucius Caesar, Agrippa Postumus, von denen wir schon
erzählten.
Nachdem auch Marcus Agrippa gestorben war, gab Augustus Iulia dem Tiberius
zur Frau, weil sie ihn nicht liebte.
Bald hat Tiberius sie verlassen und suchte die Insel Rhodos auf; dann lebte
Iulia mit Vergnügen mit ihren Freunden, denn dann war sie frei. Dem Augustus
aber gefielen ihre Sitten nicht; deshalb schaffte er sie auch auf eine
kleine Insel weg.
Obwohl ihn das römische Volk und die Senatoren wiederum und wiederum für sie
baten, zeigte er ihr keine Nachsicht und immer wenn er von ihr und von ihrer
Tochter Iulia erzählte, pflegte er sie seine "Krebsgeschwüre" zu nennen.
V: Die Herrschaft des Tiberius
1. Tiberius, der Sohn Livias, die Gattin des Augustus, die sich vor dem Zorn
des Augustus fürchtete, lebte einige Jahre auf Rhodos, einer Insel bei
Griechenland.
2. Augustus hatte diesen als Erbe ausgewählt.
3. Nach dem Tode Augustus wurde Tiberius Kaiser der Römer.
4. Erst waren die Senatoren ihm gewogen; dann wiesen sie ihm wenige
Ehrenämter zu, mit denen er zufrieden war.
5. Später also konnte Tiberius auch nicht die Gemüter der Senatoren für sich
gewinnen.
6. Sie fürchteten sich vor dessen Neid und Zorn.
7. Nicht einmal seine Mutter Livia, die ihm die Herrschaft übertrug, war ihm
noch gewogen.
8. Nach einigen Jahren verließ er Rom und lebte auf Capri, einer kleinen
Insel bei Italien.
9. Das Volk freute sich über dessen Tod.
E:
Cäsar, dessen Herrschaft einigen nicht gefiel, dem Brutus und Cassius den
Tod bereiteten, hat in seinem Testament C. Octavius adoptiert. Dieser hat
mit den Reichtümern Cäsars große Truppen aufgestellt, mit denen er das Volk
der Römer von der Gefahr, die drohte, befreite. Octavianus, den die
Senatoren Augustus nannten, hat dem Volk Frieden gegeben, der viele Jahre
blieb.
Titus: "Warum haben Brutus und Cassius Caesar umgebracht? Was hat ihnen
nicht gefallen? Was hat ihren Zorn ausgelöst?" Marcus: "Was du fragst, das
weiß ich: Sie haben seinen Hochmut nicht ertragen, ihn für einen Tyrannen
gehalten; deshalb haben sie ihn getötet." Titus: "Und was (weißt du) über
Octavianus?" Marcus: "Der war Cäsars adoptierter Sohn. Ihm waren Brutus und
Cassius verhasst. Aber weil diese Männer große Truppen hatten, hat
Octavianus Antonius für sich gewonnen, denn er hatte im Sinn, die Männer,
die das Vaterland bedrohten, mit diesem zu besiegen."
1:
1: quibus; 2: quem; 3: quam; 4: cuius; 5: quo; 6: quae; 7: quos; 8: quae.
1. Brutus und Cassius bedrohten mit den Truppen, mit denen sie in
Griechenland waren, Octavian.
2. Octavian aber besiegte zusammen mit Antonius, den er für seinen Freund
hielt, Brutus und Cassius.
3. Später lebte Antonius zusammen mit Kleopatra, der Königin Ägyptens, die
er sehr liebte, in Alexandria wie ein König.
4. Deshalb klagte Octavian, dessen Macht in Rom noch nicht stark genug war,
Antonius beim Volk an:
5. "Antonius, mit dem ich Brutus und Cassius besiegt habe, hat jetzt seine
Heimat verlassen und verraten.
6. Der Frau, die Antonius völlig verwirrt, hat er einige Provinzen des
römischen Reiches überlassen.
7. Die Sitten der Römer, die wir immer bewahrt haben, verlacht er mit großem
Hochmut.
8. Ich habe vor, euch von den Gefahren zu befreien, die uns von Antonius
drohen."
2:
1: Afra, quae semper tacuit, nunc ...; 2: Senatores, qui in templum
properant, ...; 3: ... amicos, quibuscum ludere potest, ...; 4: Marcus,
cuius pater doctus est, ...; 5: (Magnum) Aedificium, ex quo Marcus venit,
templum..:, 6: Gladiatores, quos turba laudat, ...; 7: Timor servorum, qui e
carcere ..., magnus erat.
1. Afra, die immer geschwiegen hat, versteht jetzt schon viel.
2. Die Senatoren, die in den Tempel eilen, sind froh.
3. Marcus sieht Freunde, mit denen er spielen kann.
4. Marcus, dessen Vater gebildet ist, liest und studiert (lernt) oft.
5. Das große Gebäude, aus dem Marcus kommt, ist der Jupiter-Tempel.
6. Die Gladiatoren, die die Menschenmenge lobt, haben schon viele getötet.
7. Die Angst der Sklaven, die aus dem Gefängnis entkamen und sich dann
trennten, war groß.
3:
1. eius; 2. is; 3. eo; 4. eorum; 5. eam; eius; 6. ei.
1. Marcellus, der Neffe des Augustus, heiratete dessen Tochter.
2. Als dieser starb, gab Augustus seine Tochter seinem Freund, Marcus
Agrippa, zur Frau.
3. Mit ihm hatte Julia zwei Töchter und drei Söhne.
4. Augustus aber hat deren (ihre) Söhne adoptiert, nachdem Agrippa gestorben
war.
5. Dann mußte Tiberius Julia heiraten, obwohl er sie nicht liebte und ihren
Charakter tadelte.
6. Augustus, der den Charakter seiner Tochter immer wieder tadelte, verzieh
ihr nicht.
--------------------------------------------------------------------------------
1:
postquam (Konjunktion); scis (Verbform); voco (Verbform); firmi (bezeichnet
keine Anzahl); terris (Substantivform); quod (Konjunktion); cum
(Präposition) oder: aut (bei- ordnende Konjunktion) oder: ubi (Frageadverb).
4:
Ich lebe (wohne) in Deutschland. Mein Vater und meine Mutter leben (wohnen)
auf Sizilien. Sizilien ist eine Insel.
5:
bella; reginam/-ae; proviniciae/-am; inimicos; dictatorem.
6:
Diese Aufgabe kann nicht schriftlich bearbeitet werden.
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Lektion 13
Altar des Friedens
"Schau, der Friedensaltar", sagt Diodotus, "das berühmte Werk, das gelobte
Werk, das von Augustus erbaute Werk. Hier sehen wir den Kaiser Augustus und
seinen Freund Agrippa, dort die Julia, die von ihrem Vater Agrippa und
danach Tiberius in die Ehe gegeben wurde - diese Julia, von deren Schicksal
ich schon erzählt habe.
Oh wie froh war sie, als sie von Tiberius verlassen worden war, dem nicht
geliebten Mann, wie unglücklich, als sie von ihrem verletzten Vater auf eine
kleine Insel verbannt wurde, weggeschafft aus Italien. Schau! Hier sind
Lucius und Gaius Cäsar, die von Agrippa abstammenden Jungen, dort ist
Tiberius, der Kaiser, der von vielen getadelt und von wenigen gelobt wurde!
Wir sehen von der Menge der Götter die Mutter Erde, die den Menschen alles
Gute gibt. Dort aber sind die Söhne des Mars und der Rea Silvia, die der
König Amulius, ein schlechter Mensch, an einem entfernten Ort aussetzte.
Eine Wölfin fand die ausgesetzten Jungen; von dieser sind sie gerettet und
eine Zeit lang ernährt worden - aber schau!
Schon nähert sich Faustulus.
Faustulus, der die Jungen, die von der Wölfin gerettet und ernährt wurden,
mit sich nahm und aufzog, war Hirte. Von diesem waren den Jungen die Namen
Romulus und Remus gegeben worden.
Nachdem diese lange unter Hirten gelebt hatten, wurden sie zufällig zu ihrem
Großvater geführt. Dieser war Numitor, der Vater der Rea Silvia, der von
seinem Bruder Amulius aus dem Königreich vertrieben wurde. Oh welch großes
Verbrechen, welch großes Unrecht.
Sobald sie vom Vater die Verbrechen des Amulius gehört hatten, griffen die
Brüder aber sofort zusammen mit einer großen Schar an Hirten Alba Longa,
eine benachbarte Stadt, an. Dort wurde der König Amulius von ihnen getötet
und das Königreich ist Numitor zurückgegeben worden. Zu dieser Zeit
beschlossen Romulus und Remus an dem Ort, wo sie ausgesetzt und erzogen
worden waren, eine Stadt zu gründen. Aufgrund der Vogelschau wurde Romulus
die Herrschaft übergeben. Nachdem dieser von Remus verlacht und
herausgefordert worden war, tötete er den Bruder.
Er nannte die Stadt aber, die gerade gegründet war, nach seinem Namen Rom."
V: Romulus und Remus
1. Die Brüder Romulus und Remus, die von Faustulus gefunden worden waren,
sind von seiner Frau erzogen worden.
2. Später ist von ihnen eine Stadt auf dem Palatin gegründet worden.
3. In diese Stadt kamen Scharen von Hirten und anderen Menschen zusammen,
von denen die Brüder sehr unterstützt wurden.
4. Diese Stadt umgab Romulus mit Mauern.
5. Aber weil Remus im Scherz die neuen Mauern übersprang wurde er von seinem
Bruder, Romulus, sofort getötet.
6. Aber die gegründete Stadt wurde nach dem Namen von Romulus benannt.
E:
Davus, der Sklave des berühmten Senators T. Calpurnus, rannte durch die
Straßen, denn er suchte seinen Freund Syrus. Endlich fand er seinen Freund,
den er überall gesucht hatte, vor einem Laden. Er sagte: "Sei gegrüßt Syrus,
komm schnell! Du bist überall gesucht worden. Wenn du dich beeilst kannst du
vielleicht dem Zorn deines Herrn entwischen."
1:
1. Davus verba Marci audivit. 2. Davus litteras Marci non amisit. 3.
Officium explevit. 4. Homo novus magnam gloriam petivit. 5. Profecto
senatores ei multos honores tribuerunt. 6. Augustus Liviam duxit. 7.
Augustus mores filiae vituperavit. 8. Tiberius luliarn reliquit.
= 1. Davus hörte die Worte des Marcus. 2. Davus verlor den Brief des Marcus
nicht. 3. Er erfüllte seine Pflicht. 4. Der Emporkömmling strebte nach
großem Ruhm. 5. Tatsächlich erwiesen die Senatoren ihm viele Ehren. 6.
Augustus heiratete Livia. 7. Augustus tadelte den Charakter seiner Tochter.
8. Tiberius verließ Julia.
2:
1. Tiberius luliam non amatam duxit. 2. lulia a patre in insulam parvam
transportata maesta est. 3. Puella ab amico relicta maesta est. 4. Ab amico
prodita non iam ad eum venit. 5. Nonne librum tibi a me datum legisti? 6.
Meum opus a cunctis laudatum mihi non placet.
= 1. Tiberius heiratete Julia, obwohl er sie nicht liebte. 2. Julia ist
traurig, weil sie vom Vater auf eine kleine Insel geschafft wurde. 3. Das
Mädchen ist traurig, weil es von seinem Freund verlassen wurde. 4. Nachdem
sie von ihrem Freund verraten worden war, kam sie nicht mehr zu ihm. 5. Hast
du das Buch, das ich dir gab, etwa nicht gelesen? 6. Mein Werk gefällt mir
nicht, obwohl es alle loben.
3:
Beispiel:
Satz 2: Die Menschen, die von der Furcht befreit waren, freuten sich über
den lang anhaltenden Frieden. - Nachdem die Menschen von Furcht befreit
waren, freuten sie sich über ... - Die Menschen freuten sich über.... weil
sie von Furcht befreit waren. - Die Menschen mussten endlich keine Angst
mehr haben. Deshalb freuten sie sich ... / Und so freuten sie sich ... -
Vermieden werden sollte: Die von Furcht befreiten Menschen freuten sich ...
- Nicht sinnvoll wäre: Obwohl die Menschen....
4:
1. pulsus est; 2. remoti et expositi sunt; 3. inventi ac servati sunt; 4.
abducti et educati sunt; 5. data sunt; 6. ducti sunt; 1. occisus (est);
redditum est; 8. conditum est; nominatum est.
1. Numitor, der König von Alba Longa, wurde von seinem Bruder Amulius aus
seinem Königreich vertrieben. 2. Bald wurden auch die Enkel Numitors von
diesem schlechten Kerl weggeschafft und ausgesetzt. 3. Diese Knaben wurden
von einer Wölfin gefunden und gerettet. 4. Später wurden sie von Faustulus
aufgefunden und erzogen. 5. Von diesem Hirten wurden den Knaben die Namen
Romulus und Remus gegeben. 6. Nachdem sie lange unter Hirten gelebt halten,
wurden sie zufällig zu ihrem Großvater gebracht. 7. Darauf wurde der König
Amulius von Romulus und Remus getötet, und Numitor (wurde) seine
Königsherrschaft zurückgegeben. 8. Dann wurde von den Brüdern eine neue
Stadt gegründet, die nach dem Namen des Romulus Rom genannt wurde.
6:
muto (das einzige Verb), hominum (der einzige Genitiv); ei (der einzige
Dativ); optas (Singular); nova (Neutrum Plural); veni (Perfekt); consilium
(Nom. Sg. n); relinque (Imperativ).
--------------------------------------------------------------------------------
1:
Gefühle: gaudium, maestus, ridere, iuvat, dolere, placere, laetus
Schule/Bildung: über, discere, magister, doctus, docere, litterae, studere
Familie/Verwandtschaft: pater, filia, soror, uxor, mater, nepos, filius,
frater
Sprachliche Äußerung: clamare, dicere, disputare, negare, verbum, inquit,
respondere, rogare, tacere, vox.
3:
1. post scriptum 2. sine tempore, cum tempore 3. anno Domini 4. et cetera.
5:
Giulio ist Hirte. Ein Wolf stört den Frieden seines Lebens (bringt sein
friedliches Leben durcheinander). Er ruft seinen Freund Paolo. Paolo hilft
und tötet den Wolf.
6:
1. Romulus wurde (zusammen) mit seinem Bruder Remus von Faustulus und dessen
Frau aufgezogen 2. (Immer) wenn sie den Hirten und seine Frau nach den Namen
ihres Vaters und ihrer Mutter fragten, pflegten diese zu schweigen. 3.
Schließlich beschlossen sie, ihren Vater und ihre Mutter zu suchen. Gerade
liefen sie über die Felder, als sie einen Menschen sahen, der mit lauter
Stimme (etwas) rief. 4. Die Brüder konnten aber seine Worte nicht gut
(richtig) hören. Wenn er mit klarer (deutlicher) Stimme rief, hörten sie
einiges über die Verbrechen des Königs Amulius. 5. Schon wollten sie zu ihm
hingehen, als er (plötzlich) verschwand.
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Lektion 14
Ein Held auf der Flucht
Troja war eine starke Stadt, die in Asien lag; diese Stadt wurde von den
Streitkräften der Griechen lange belagert.
Paris nämlich, der Sohn des König Priamus hatte Helena, die Göttin des König
Menelaos aus Griechenland über das Meer in seine Heimat entführt. Vergeblich
hatten die Anführer der Griechen die Auslieferung der Entführten verlangt:
Die Trojaner hatten ihnen immer wieder die Frau verweigert. Daher kämpften
die Griechen zehn Jahre lang mit höchsten Kräften mit den Trojanern, bis
Troja, durch List und nicht durch Gewalt erobert, sogar mit Stadtmauern und
Türmen zerstört wurde. Dann entkam Äneas mit wenigen Gefährten, da er von
den Göttern selbst gewarnt und gerettet worden war und suchte Italien auf.
Die Göttin Venus nämlich, die Mutter des Äneas, hatte ihren Sohn ermahnt:
Nach dem Willen des Jupiter persönlich wurde den Trojanern in Italien eine
neue Heimat bestimmt. Äneas aber wurde durch widrige Winde über die Meere in
die Gegend Afrikas getrieben, in der von der Königin Dido gerade Karthago
gegründet worden war. Auch Dido hatte ihre Heimat verlassen, weil ihr Gatte
Sychaeus von ihrem eigenen Bruder, der begierig nach Reichtum war, ermordet
worden war.
Damals war auch Dido selbst in höchster Gefahr gewesen. Dann war auf sie
selbst ein Anschlag verübt worden. Deshalb hatte sie die Flucht ergriffen
und suchte ein neues Vaterland.
Äneas aber war kaum nach Karthago gegangen, als sich Dido in diesen hübschen
und tüchtigen Mann verliebte. Äneas selbst liebte die Königin auch und blieb
lange bei ihr.
V: Der Kampf um Troja
1. Die Stadt Troja, über die der Dichter Homer erzählt, war von hohen Mauern
und starken Türmen umgeben.
2. Trotzdem ist Troja von den Griechen erobert worden.
3. Denn große Streitkräfte der Griechen, die von Griechenland über das Meer
nach Asien gesegelt waren, hatten diese Stadt angegriffen.
4. Aber obwohl die Griechen mit höchster Kraftgekämpft hatten, hatten die
Trojaner deren Gewalt lange ausgehalten.
5. Hector, der Sohn des Königs Priamus, hatte oft mit den Griechen gekämpft.
6. Dieser hatte Patroculus, den Freud der Archillis, im Kampf getötet.
7. Aber später ist Hector selbst von Archillis, dem berühmten König von
Thessalien, getötet worden.
8. Durch wessen List ist Troja erobert und zerstört worden?
E:
Der Gladiator Barbatus stand zufrieden in der Arena. Dort lag Syrus, welcher
eben von ihm besiegt worden war. Barbatus hatte schon mit vielen Gladiatoren
gekämpft, aber in diesem Kampf ist er in großer Gefahr gewesen. Dann hat er
das fröhliche Geschrei des Volkes gehört und das Kolosseum als Sieger
verlassen.
Rufus: Hast du schon das Meer den Ozean, hast du schon unser Meer gesehen,
Gallus?
Gallus: Ich habe es nicht gesehen, denn ich bin nicht über das Meer, sondern
über das Land nach Rom gekommen. Der Herr aber ist über alle Meere gesegelt.
Er liebt die Gefahr der Meere sehr. In einem tiefen Meer pflegt er...
Rufus: Es ist genug, schweige!
1:
1. moenia lata; summa turri/summis turribus; moenium; 1. milites nostros; 3.
summa vi; 4. magnum; 5. magno animali; turrim altam/turres altas.
1. Einer von den griechischen Soldaten erzählt: "Nachdem wir zu der
mächtigen Stadtmauer gekommen waren, beobachteten uns Männer von dem/n
höchsten Turm/Türmen der Stadtmauer. 2. Sie versuchten, unsere Soldaten
durch großes Geschrei durcheinander zu bringen. 3. Obwohl wir mit höchster
Anstrengung lange kämpften, konnten wir die Stadt nicht erobern. 4. Aber
endlich bereitete unser Feldherr eine List vor: Wir bauten ein großes Tier."
5. Ich aber sagte: "Habt ihr etwa mit einem großen Tier den/die hohen
Turm/Türme erobert? Du willst mich verspotten. Du hast mir die List erzählt,
die Odysseus vor Troja anwandte."
2:
1. "Ich habe dich mit eigenen Augen gesehen, Marcus. Du warst vor dem Tempel
der Venus. 2. Und genau vor diesem Tempel hast du auf Cornelia gewartet. 3.
Sie allerdings hat dich auf dem Kapitol erwartet, wie ich hörte. 4. Und
genau zu dieser Stunde war zufällig auch der Sohn des Konsuls dort. 5. Und
eben dieser ging auf Cornelia zu und ..." 6. "Halt endlich deinen Mund! Das
hab' ich ja schon (alles) von Cornelia selbst gehört."
3:
1. deletum est; evasit; 2. agitatus est; vidit; 3. debuerat; condiderat; 4.
occisus est; imminebant; 5. navigaverat; dedit; 6. amabat; studebat; 7.
venerat; adamavit.
1. Nachdem die Stadt der Trojaner von den Griechen zerstört worden war,
entkam Äneas mit wenigen Gefährten. 2. Von widrigen Winden war er nach
Afrika verschlagen worden, wo er die Königin Dido erblickte. 3. Sie selbst
hatte ihre Heimat verlassen müssen und hatte vor kurzem Karthago gegründet.
4. Denn nachdem ihr Ehemann von ihrem eigenen Bruder getötet worden war,
hatten ihr selbst große Gefahren gedroht. 5. Deshalb war sie nach Afrika
gefahren, wo ihr König Iarbas Land gab. 6. Dieser liebte Dido und wollte sie
heiraten. 7. Kaum war aber Äneas nach Karthago gekommen, da verliebte sich
Dido in ihn.
4:
1 a) ...expositi sunt. Tum a Faustulo...; b) Pueri, qui ab Amulio expositi
erant, a Faustulo...; c) Pueri, postquam ab Amulio expositi sunt, a
Faustulo...
2 a) Augustus valde doluit; nam nepotes inpugnis amiserat. b) ... nepotes,
quos amiserat, valde ...; c) Augustus valde doluit, quod nepotes ...
amiserat.
3 a) Aeneas a Didone amatus erat. Tamen Carthaginem reliquit. b) Aeneas,
quamquam a Didone amatus erat, Carthaginem reliquit.
Beispiel: 1. a) Die Knaben sind von Amulius ausgesetzt worden. Dann wurden
sie vom Hirten Faustulus gefunden, b) Die Knaben, die von Amulius ausgesetzt
worden waren, wurden von... c) Nachdem die Knaben von Amulius ausgesetzt
worden waren, wurden sie ...
--------------------------------------------------------------------------------
1:
übergeben, Schicksal, retten, Arbeit, beschließen. Gut, Unrecht, machen
(zu). Verbrechen - Aventinus; Capitol, Quirinalis, Esquilinus, Caelius
2:
Ein Mann sah, wahrend er mit einem Verwandten spazieren ging, ein Schwert
und nahm es (an sich). Darauf sagte der andere: "Sieh! Wir haben ein Schwert
gefunden! "Aber derjenige, der es gefunden hatte, antwortete: "Es ist nicht
erlaubt zu (Du darfst nicht) sagen: 'Wir haben es gefunden', weil ich allein
es gefunden habe; Deshalb musst du sagen: 'Du hast es gefunden'". Nach einer
Stunde näherte sich ein Mann, der alle fragte: "Habt ihr ein Schwert auf der
Straße gesehen?" Da (sagte) derjenige, der das Schwert gefunden hatte: "Sieh
mal! Das ist der Mann, der das Schwert verloren hat. Jetzt müssen wir uns
hüten (aufpassen)!" Aber der andere antwortete: "Du kannst nicht sagen: 'Wir
müssen uns hüten', weil ich das Schwert weder gefunden noch genommen habe.
Deshalb musst du sagen: Jetzt muss ich mich hüten!'" Mit diesen Worten lehrt
Äsop: Wen wir nicht unseren Freund nennen, wenn wir uns freuen (im Glück),
der ist (auch) nicht unser Freund, wenn wir leiden (im Unglück).
3:
Lachen ist dir erlaubt (Du darfst lachen). Ein Hirte verspottete mit üblen
Worten einen Wolf; durch diese Worte beleidigt, verletzte dieser dessen
Großvater. Die Fabel lehrt: Du darfst einen Wolf nicht verspotten, wenn du
einen Großvater hast.
4:
Ein Mann fragte ein Schwert, das er zufällig auf der Straße gefunden hatte:
"Wer hat dich verloren (zugrunde gerichtet)?" Und das Schwert antwortete
ihm: "Mich hat einer verloren, ich aber habe viele zugrunde gerichtet. (Mich
einer, ich aber viele.)"
5:
MARE oder: ERAM AMOR ROMA ROMA AMOR ERAM MARE
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Lektion 15
Das hölzerne Pferd
...schon stehen die Tore Trojas offen, schon macht es den Menschen Spaß, die
verlassenen Orte und das Lager der Griechen zu sehen. Vor allem aber staunen
sie über das hölzerne Pferd: die einen glauben, dass dieses Pferd eine
Opfergabe sei, die anderen beabsichtigen es aus Furcht ins Meer zu stürzen.
Schau, mit vielen Begleitern eilt der Priester Laokoon herbei und ruft schon
von weitem: Oh, ihr Elenden. Meint ihr etwa, dass die Geschenke auf List
verzichten? Wisst ihr etwa nicht, dass Odysseus den anderen Griechen an
Klugheit überlegen ist? Ist es euch etwa nicht bekannt, dass er immer mit
List, Hinterhalt und Betrug kämpft? Ich glaube, dass in dem Pferd selbst
Soldaten versteckt sind, ich fürchte die Griechen selbst, wenn sie Geschenke
geben.
Während Laokoon die Menschenmenge so warnt, während er sagt, dass er sich
vor dem Anschlag der Griechen fürchtet, zogen einige Hirten einen Mann, den
sie erst gefunden hatten mit großem Geschrei zum König.
Dieser leugnet nicht, ein Grieche zu sein; er erzählt, dass Odysseus ihm
einen Hinterhalt bereitet hatte, dass er aber durch Flucht sein Leben
rettete und dass er sich in den Wäldern verborgen hatte. Deshalb sagt der
König Priamus von Mitleid bewegt: "Ich glaube auch, dass dir von Odysseus
ein Hinterhalt bereitet worden ist. Es ist offensichtlich, dass du in Gefahr
warst. Nun aber erzähle uns von dem Pferd!" Auf der Stelle bestätigt der
schlechte Mensch, dass die Griechen, die durch die Göttersprüche gemahnt
wurden, der Göttin Minerva ein Pferd aufstellten.
Schon glaubten viele Trojaner seinen Worten, schon versuchten sie, das Pferd
mit aller Macht in die Stadt zu ziehen, als plötzlich zwei Schlangen, von
Minerva geschickt, erschienen und Laokoon angriffen, welcher mit seinen
Söhnen beim Altar gestanden hat. Wir ergriffen die Flucht, Laokoon und
dessen Söhne aber sind von den Schlangen überwältigt worden. Sofort schrie
die Menschenmenge, dass der Priester von den Göttern selbst bestraft wurde
und sie beeilte sich, die Stadtmauern einzureisen.
V: Äneas erzählt von seiner Flucht aus Troja
1. "Als ich vom Kampf zum Vater Anchises kam und ihn ermahnte, Troja mit uns
zu verlassen, bestritt Vater, die Stadt verlassen zu können.
2. Darauf sagte ich: "Ich weiß, dass die Trojaner die Sieger sein können,
und dass die Sieger die Besiegten entweder töten oder aus der Stadt
vertreiben.
3. Aber es ist dir gestattet, zu hoffen; wir können uns durch die Flucht
retten."
4. Dennoch antwortete der von Furcht bewegte Vater , dass er nicht aus der
zerstörten Stadt weggehen könne.
5. Dann gab meine Ehefrau Krösa mir den kleinen Julius und stritt ab, sich
vor der Flucht zu fürchten.
6. Darauf ergriff ich mit der Ehefrau Creusa, dem Sohn Julius und dem Vater
Anchises die Flucht."
E:
Troja ist von den Griechen erobert worden. Wir wissen, dass Troja nicht mit
Kraft, sondern mit einer List erobert worden ist. Wer aber hat überliefert,
dass Äneas mit wenigen Begleitern geflohen ist und Italien aufgesucht hat?
Äneas wusste, dass für sich und seine Begleiter das neue Vaterland in
Italien bestimmt worden war. Trotzdem hat er es nicht bedauert, dass er mit
widrigem Wind nach Afrika getrieben worden war. Aber die Götter haben ihn an
den Willen Junos erinnert, als es sich zeigte, dass er bei Dido bleiben und
nicht Italien aufsuchen werde.
1:
clamare: clamavisse/clamtum esse
dicere : dixisse/dictum esse
narrare : narravisse/narratum esse
claudere : clausisse/clausum esse
finire : finivisse/finitum esse
habere : habuisse/habitum esse
protegere : protexisse/protectum esse
invenire : invenisse/inventum esse
scribere : scrisisse/scriptum esse
videre : vidisse/visum esse
tradere : tradidisse/traditum esse
tribuere : tribuisse/tributum esse
2:
comparavisse - imminere - paravisse - vituperare - cessisse - navigavisse -
esse - finivisse.
1. Es steht fest, dass C. Octavianus im Alter von 19 Jahren mit seinem
Privatvermögen Truppen ausgehoben hat.
2. Denn ihm war klar, dass dem römischen Volk große Gefahren drohten.
3. Er wusste nämlich, dass Brutus und Cassius mit anderen ein Attentat auf
Cäsar verübt hatten.
4. Aber diese Männer wussten nicht, dass fast alle Menschen den Mord an
Cäsar tadelten.
5. Daher freuten sich viele Römer, dass Brutus und Cassius Rom verließen und
über das Meer nach Griechenland segelten.
6. Dann waren die Römer nicht betrübt, dass kein Krieg in Italien war.
7. Später freuten sich alle, dass Octavianus die Kriege beendet hatte.
3:
Laocoon - Troiani - homo malus (auch in Satz 4,5,6 gemeint) - Troiani.
1. Laokoon sagte, dass er einen Hinterhalt der Griechen fürchte. 2. Die
Trojaner glaubten, dass Odysseus ihnen einen Hinterhalt bereitet habe. 3.
Der böse Mensch erzählte, dass er sich in den Wäldern versteckt habe. 4.
König Priamus glaubte, dass ihm (~ homo malus) eine Falle von Odysseus
bereitet worden war. 5. Es steht fest, dass die Trojaner ihm geglaubt haben.
6. Die Trojaner glaubten nicht, dass er mit List und Tücke kämpfen würde. 7.
Daher glaubten die Trojaner, dass sie selber nicht in Gefahr seien.
4:
1. Scimus pueros a Faustulo servatos esse. 2. Audivimus regem malum pueros
exposuisse. 3. Constat a Faustulo pueris nomina dato, esse. 4. Putamus
Romulum et Remum diu inter pastores vixisse. 5. Vix credimus pueros forte ad
avum ductos esse. 6. Quis non gaudet regnum regi Numitori redditum esse?
1. Wir wissen, dass die Jungen von Faustulus gerettet worden sind.
2. Wir hörten, dass der böse König die Jungen ausgesetzt hatte.
3. Es steht fest, dass von Faustulus den Jungen ihre Namen gegeben wurden.
4. Wir glauben, dass Romulus und Remus lange unter den Hirten gelebt haben.
5. Kaum glauben wir, dass die Jungen zufällig zu ihrem Großvater geführt
worden sind.
6. Wer freut sich nicht, dass die Herrschaft dem König Numitor zurückgegeben
worden ist?
5:
1. Troiani credebant: Ulixes saepe dolo pugnavit.
2. Laocoon sacerdos dixit: insidias Graecorum timeo.
3. Nam Laocoon putabat: milites in equo ipso latent.
4. Sed Troiani viderunt: sacerdos ab anguibus oppressus est.
5. Itaque Troiani putabant: Laocoon a deis ipsis vunitus est.
6:
audivi 1. nonnullos pastores hominem invenisse; 2. eum hominem Graecum
esse;3. Ulixem ei insidias paravisse; 4. eum autem fuga vitam servavisse; 5.
hominem malum de equo narravisse; 6. multos Troianos verbis eius credidisse;
7. Troianos equum in oppidum traxisse.
Ich hörte, 1. dass einige Hirten einen Menschen gefunden haben. 2. dass
dieser Mensch ein Grieche sei. 3. dass Odysseus ihm eine Falle bereitet
habe. 4. dass er aber durch Flucht sein Leben gerettet habe. 5. dass der
schlimme Mann von einem Pferd erzählt habe. 6. dass viele Trojaner seinen
Worten geglaubt hätten. 7. dass die Trojaner das Pferd in die Stadt gezogen
hätten.
--------------------------------------------------------------------------------
1:
Nicht auf Befehl der Götter, sondern auf seinen eigenen Willen (seine eigene
Entscheidung) hin fuhr er mit seiner Frau Dido ohne Gefährten auf dem hohen
Meer (auf offener See). Er dachte an Rom und seine berühmten Gebäude, als
plötzlich das Meer durch die Gewalt widriger (ungünstiger) Winde heftig
bewegt (aufgepeitscht) wurde. Er kümmerte sich nicht darum und suchte ohne
Angst seine Frau, die er nicht mehr sah. Plötzlich drang ihre Stimme zu ihm.
Sie war in großer Gefahr, denn König Menelaos, ein starker Mann, hielt sie
fest; er zögerte nicht, diesen mit dem Schwert anzugreifen (ohne zu zögern,
griff er ihn ... an). Fast schon ging er als Sieger aus dem Kampf hervor,
als plötzlich Neptun persönlich dem gegnerischen König Hilfe leistete und...
- Da erinnerte Merkur Äneas an den Willen der Götter.
2:
Lösung: 4
3:
Der Vater sagt: "Mein Sohn! Geh nicht in die Wälder, das ist das Reich der
Tiere."
5:
vix - in - ne - ager - veni/enim - tua - dux - si - tam - per - est - ut -
cur - quo - me
7:
scimus (Präs.)
nimus (Subst.)
etiam (keine Fragepartikel
dum (unterordnende Konjunktion)
postea (Adv.); cupidi (Adjektivform)
8:
novus-antiquus
mare/caelum-terra
homo-deus/animal
malus-probus
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Lektion 16
Blick in die Zukunft
Vergil hat überliefert, dass Dido sich das Leben nahm, weil Äneas sie
verlassen hat, Äneas aber, hatte mit Schiffen Italien erreicht.
Da stieg er mit Sybille, der Seherin, in die Unterwelt hinab und fragte in
den Wohnsitzen der Glücklichen den Vater nach dem Schicksal seines Volkes.
Dieser führte den Sohn, den er mit höchster Freude begrüßt hatte, mit sich
und sagte:
"Nun werde ich dir diese Seelen zeigen, die Gott zu seiner Zeit zum Licht
rufen wird und ich werde dir dein Schicksal lehren.
Du wirst jene Könige sehen, die Alba Longa regieren werden und Burgen auf
den Bergen aufstellen werden, Nomentum, Gabii und die Stadt Fidena.
Diese werden dann die Namen sein, jetzt sind die Länder ohne Namen.
Schon werde ich dir alles mitteilen, du aber wirst jetzt staunen und hören -
aber sieh da: Da kommt er, jener Romulus, der Rom gründen wird und mit
seinem Namen wird er sagen, dass er die Stadt mit Mauern umzingeln wird und
dass er der erste römische Kaiser sein wird - und hier ist jener Augustus,
der die Ägypter besiegen wird, die Grenzen des Reiches ausdehnen wird und
mit höchster Freude den Stämmen und dem Landkreis Frieden geben wird.
Du willst Tarquinius, den stolzen König, sehen und Brutus, der Tarquinius
aus der Stadt vertreiben wird und im freien Staat der erste Konsul sein
wird. Willst du jenen Scipio sehen, der über Hannibal triumphieren wird,
jenen großen Cato, die übrigen berühmten Konsuln, Führer und Kaiser? Du
nämlich Äneas wirst der Gründer eines neuen Volkes sein und die übrigen
Völker werden diesem Volk, dem Volk der Römer, gehorchen.
Die römische Herrschaft wird gerecht sein und sie werden den Völkern Frieden
und gute Sitten geben. Sie werden die Besiegten schonen, die Stolzen aber
bezwingen.
V: Cato warnt die Römer vor den Griechen
1. Marcus Poreus Cato, der die Griechen nicht bevorzugte, pflegte es, die
Römer auf diese Weise zu warnen:
2. "Wenn ihr ihnen die Briefe der Griechen gebt, wird euch viel Gefahr
bevorstehen.
3. Ihr werdet die Jungen nicht gut erziehen, eure Söhne werden ihre
Pflichten nicht mehr erfüllen.
4. Die Jungen lesen zu viele Bücher als dass sie es lernen mit dem Schwert
zu kämpfen.
5. Wenn sich die Barbaren einen neuen Wohnsitz in Italien suchen,
überwältigt euch ein schlimmes Schicksal.
6. Denn ihr werdet den anderen Völkern gehorchen, es wird das Ende des
römischen Reiches sein.
7. Daher erzieht eure Jungen nach dem Brauch des Vaters, fürchtet die Götter
und vertreibt griechische Lehrer aus Italien!"
E:
Laokoon mahnte die Menge der Trojaner so: "Zieht ihr etwa das Pferd in die
Stadt? Hört, Trojaner! Ich werde euch nicht viele Worte halten, aber ich
werde jenes sagen: Nehmt euch vor den Griechen in Acht! Feinde geben keine
Geschenke, sondern pflegen es, einen Anschlag vorzubereiten. Werdet ihr das
Pferd etwa nicht ins Meer stürzen? Jene werden euch bestrafen, wenn sie eure
Stadt zerstören." Aber Priamos, jener König der Trojaner sagte: "Ich werde
nicht auf dich hören, oh Laocoon. Denn der Mensch, der von einem Hirten
gefunden worden ist, wird dir und den übrigen über das Pferd jener lehren.
1:
plaudes, audies, vocabit, dicet, ludet, petet, curremus, poscemus,
poterimus, perdent
2:
aget - habebit - videbit - finient - tenebunt - stabunt - debebis - dices -
invenies.
3:
tacebis - timebit - liberabo - finiet - curres - petet - deseres -
inveniemus - dicam - dicent - admonebitis - vovebit - videbo - narrabis -
audient.
4:
fatum - superbum - illum - imperium - bellum - gaudium - consilium -
adversum - aedificium.
5:
1. habebo - Gaius hat ein Pferd, ich werde einen Elefant haben.
2. navigabo - Gaius suchte Rom auf, ich werde nach Britannien segeln.
3. sabutabo - Gaius sah den Konsul, ich werde Augustus selbst begrüßen.
4. disputabo - Gaius hat ein Buch gelesen, ich werde über alle
Wissenschaften berichten.
5. condam - Gaius hat einen Altar errichtet, ich werde eine Stadt gründen.
7:
Fast alle Menschen bemühen sich, sobald sie glauben in Gefahr zu sein, die
Hilfe anderer zu gewinnen oder dort zu sein, wo sie glauben, ohne Gefahr zu
sein. Aber wo können Menschen ohne Gefahr sein?
8:
auditor - expugnator - inventor - laudator - lector - narrator - navigator -
observator - orator - petitor - proditor - protector - pugnator - scriptor -
spectator.
9:
1. Troia moenibus et turribus circumdata diu oppugnata erat. 2. Ceteri
deleti sunt a viribus Graecis. 3. Pauci fugam capessere potuerunt. 4.
Oppidum non expugnatum est nisi dolo.
Reihenfolge: 1.,4.,3.,2.
1. Das mit Mauern und Türmen umgebene Troja war lange angegriffen worden. 4.
Die Stadt wurde nur durch (eine) List erobert. 3. Wenige konnten die Flucht
ergreifen. 2. Die anderen wurden von den griechischen Streitkräften
vernichtet.
--------------------------------------------------------------------------------
1:
1. Die Trojaner sahen aus der Ferne, dass die Griechen das Lager verlassen
hatten. 2. Äneas erzählt Dido, dass die Tore Trojas offen gestanden hätten.
3. Alle Trojaner hielten das hölzerne Pferd für ein Geschenk der Griechen.
4. Äneas bestätigte, dass die Trojaner besonders das hölzerne Pferd
angestaunt hätten. 5. Das hölzerne Pferd wurde ins Meer gestürzt. 6. Von
Mitleid bewegt (Aus Mitleid), glaubten die Trojaner den Worten jenes üblen
Mannes. 7. Die Trojaner kannten das Orakel, mit dem Minerva die Griechen
ermahnt hatte, nicht. 8. Es ist offensichtlich, dass der Priester Laokoon
die übrigen Trojaner an Klugheit übertroffen hat. 9. Die Griechen, die in
den Wäldern verborgen gewesen waren, liefen sofort herbei. 10. Es steht
fest, dass der Betrug des Odysseus von den Göttern sofort bestraft worden
ist. 11. Die Söhne des Laokoon überwältigten die Schlangen, die Minerva
geschickt hatte. 12. Nachdem Äneas Troja verlassen hatte, dachte er daran,
ein Königreich in Afrika zu gründen. 13. Obwohl Äneas die Königin Dido
liebte, erfüllte er seine Pflicht.
Lösung: Romanos victis non semper pepercisse constat.
2:
insula, mare, navis, caelum, silva, mons, lupus, templum, ager, via,
oppidum, aedificium.
3:
Agitation kommt von
agere = treiben betreiben handeln verhandeln
Tradition kommt von
tradere = übergeben überliefern
5:
bella-Kriege, comparare-beschaffen, concedere-zugestehen, copiae-Truppen,
imperium-Herrschaft, milites-Soldaten, occidere-töten, parare-bereiten,
pellere-treiben, perturbare- verwirren, provinciae-Provinzen, satis-genug,
tribuere-zuteilen, paulum-ein wenig
6:
Segen des Papstes am Ostersonntag auf dem Petersplatz in Rom.
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Lektion 17
Der Trick des Tyrannen
Jener Tarquinius, der den Beinamen der Hochmütige hatte, bestürmte lange
Zeit Gabii, eine benachbarte Stadt. Als er diese weder mit Stärke noch mit
Belagerung erobern konnte, wandte er List und Betrug an.
Denn er selbst zog sich nach Rom zurück, legte den Grundstein für Tempel und
gab vor, dass er durch öffentliche Arbeit beschäftigt sei. Sextus, sein
Sohn, flüchtete aber nach vorheriger Absprache nach Gabii und dort sagte er,
dass die Grausamkeit des Vaters die Ursache der Flucht war.
"Zu euch, Männer von Gabii" sagte er, "flüchte ich mich, bei euch wünsche
ich zu bleiben, weil mir keine andere Zuflucht bleibt, da ich nirgendwo
außer bei den Feinden sicher vor meinem Vater bin. Denn dieser, vor dessen
Hinterhalt ich gerade erst geflohen bin, wird mich töten, wenn er kann."
Die Einwohner von Gabii nahmen den Sohn des Königs fröhlich auf, und zogen
ihn zu öffentlichen Versammlungen hinzu und ernannten ihn zum Kriegsführer
sobald sie seine Klugheit und Kühnheit erkannt hatten. Schon brachten die
Soldaten von Gabii, als sie die Römer angegriffen hatten, Siege hervor und
plünderten Dörfer und das Ackerland der Römer, schon glaubten sie, dass der
Führer Sextus ihnen von den Göttern geschickt worden war.
Nachdem er aber gesehen hatte, dass er bei den Einwohnern von Gabii alles
(machen) konnte, schickte er heimlich einen Boten zu seinem Vater und
fragte, was er tun sollte.
Tarquinius antwortete dem Boten nicht, sondern er spazierte mit ihm durch
den Garten und schlug mit dem Schwert die höchsten Mohnstauden ab.
Sobald Sextus diese Dinge gemeldet worden waren, erkannte er sofort die
Ratschläge des Vaters und klagte die obersten Männer beim Volk wegen
Hochverrats an, vertrieb die einen aus der Stadt und die anderen tötete er
heimlich solange bis er die Stadt, die Hilfe beraubt worden war, seinem
Vater ohne Kampf übergeben konnte.
V: Brutus deutet einen Orakelspruch
1. König Tarquinius , von einem bösen Vorzeichen verwirrt, schickte seine
Söhne zum Orakel nach Delphi.
2. Als Begleiter hatten sie L. Iunius Brutus, den Sohn der Schwester des
Königs, welchen er bei sich aufgenommen hatte.
3. Brutus aber, welcher gehört hatte, dass sein Bruder von Tarquinius
getötet wurde, hatte den Beschluss gefasst, dass er vortäuscht dumm zu sein
und nicht aus dem Königreich zu fliehen.
4. Nachdem den Söhnen der Götterspruch gegeben wurde, fragten sie selbst den
Gott: "Wer wird nach dem Tod des Vater das römische Königreich in Besitz
nehmen? Wer wird die größte Macht haben?"
E:
Äneas sagt zu seinen Begleitern: "Hört zu, Freunde! Ich werde wenige Worte
machen. Fast alle Trojaner sind getötet worden, Troja ist zerstört worden;
deshalb ist es nicht mehr unser Vaterland. Was ich im Sinn habe zu tun? Wir
werden die Flucht ergreifen, obwohl es mich nicht freut zu fliehen. Wir
werden uns in ein anderes Land flüchten, wo unser neues Vaterland sein wird.
1:
cupit, cupiunt, cupiam, cupiebant, cupivisti, cupiveram, cupiunt, cupient,
cupiet, cupivi, cupiebatis, cupio.
2:
capit, capiebat, capiet, cepit, captus est, ceperat, captus erat; pellunt,
pellebant, pellent, pepulerunt, pulsi sunt, pepulerant, pulsi erant.
3:
1. Wer hat eine gute Lehrerin? 2. Wer hat eine Privatarmee? 3. Wer hatte
keinen Sohn, obwohl er nichts sehnlicher wünschte? 4. Wer hatte einen Freund
mit Namen Agrippa? 5. Wer hatte eine Frau namens Helena? 6. Wer hatte einen
Ehemann mit Namen Sychaeus?
4:
1. Gabii a Tarquinio capti sunt. 2. Filius regis a Gabinis receptus est. 3.
Sextus dux belli a Gabinis factus est. 4. Victoriae a militibus Gabinis
partae erant. 5. Vici a Gabinis direpti erant. 6. Nuntius a Sexto ad patrem
missus est. 1. Nihil a Tarquinio responsum est. 8; Principes civitatis a
Sexto dam interfecti sunt.
5:
1. abducta est; 2. oppugnata erat; 3. deleta est; 4. monitus est; 5.
agitatus est.
6:
horto, fato, equo, hosti, principi, genti, hortis, fundamentis, causis.
7:
nuntius - nuntiare; amicus - amica; animus - anima; cura - curare; deus -
dea; donum - donare; filius -filia; finis -finire; iacere - iacere; liberare
- liber; ludus - ludere; primus - primo; regnum - regnare; sedere - sedes.
8:
nuntio privio capio
occupant simulabant capiunt
adhibuerunt interfecerunt diripuerunt
monstrabat regnabat faciebat
affirmabunt trahent recipient
putaverat nesciverat fugerat
9:
Lucius Statilius Macer, jener berühmte Senator, pflegte zu rufen, wenn er
einen aus der großen Schar der Freunde traf (getroffen hatte): " 0 du Armer!
Wie lange hast du mich nicht mehr gesehen? Aber heute hast du zufällig (mit
Glück) mich getroffen. Sag mir: Wie geht's? Wohin gehst du?" Wenn der, der
gefragt worden war, antworten wollte, war Lucius Statilius Macer schon im
Weggehen und sprach: "Ich bin mit so vielen wichtigen (großen) Aufgaben
beschäftigt. Daher muss ich laufen. Leb wohl!" Während er aber wegging,
dachte er bei sich: "Ich habe keine guten Freunde: niemand antwortet mir,
die Menschen erzählen mir nichts, keiner kümmert sich um mich."
--------------------------------------------------------------------------------
1:
D(is) M(anibus) T(ito) Fl(avio) Primano patri et / Traian(ae) Clementinae l
matri et / T(ito) Fl(avio) Clementi fratri / mil(iti) leg(ionis) III
Italic(ae) / exacto co(n)s(ulari) / qui vixit annis XXIII / T(itus)
F(lavius) Martialis sibi / et parentibus suis l vivos fecit
- Titus Flavius Martialis; Familie mit Vater, Mutter und zwei Söhnen; Titus
Flavius Clemens.
= Den Manen. Für den Vater Titus Flavius Primanus und die Mutter Traiana
Clementina und den Bruder Titus Flavius Clemens, Soldat der 3. italischen
Legion, Schreiber im Büro des Statthalters, der 23 Jahre lebte, hat Titus
Ravius Martialis für sich zu Lebzeiten und für seine Verwandten (diesen
Grabstein) errichten lassen.
2:
Das römische Volk wird den anderen Völkern schaden/gehorchen/sie schonen.
Richtig muss es lauten: ceterae gentes genti Romanae parebunt.
3:
Zu der Zeit, als Romulus regierte, war Rom eine kleine Stadt, die auf einer
Insel des Tiber lag. Romulus, der seinen Bruder und eine große Zahl von
Soldaten im Kampf mit den Verwandten des Amulius verloren hatte, errichtete
einen Altar, jenes berühmte Werk, dem Augustus später den Namen Ara Pacis
gab. Zunächst war es viele Jahre lang nur den Priestern erlaubt, sich dem
Altar zu nähern; dann hielten die Römer die von den Alten überlieferte Sitte
nicht mehr ein, sondern alle, denen Unrecht zugefügt worden war, vollzogen
dort ihre Opfer.
4:
vates: 1. Er befragt die Priester über sein Schicksal. 2. Er führt die
Seelen aus den Gefilden der Seligen ans Licht. 3. Er behält den Tod eines
Menschen in Erinnerung. 4. Er belehrt die Menschen über ihr Schicksal. -
auctor: l. Er führt die Menschen auf Schiffen ans Ende der Welt. 2. Er zeigt
den Menschen Burgen, die auf Bergen errichtet worden sind (liegen). 3. Er
schreibt Bücher über Reiche stolzer Völker. 4. Er gründet neue
Bürgerschaften und Städte. 5. Er fängt nur gerechte Kriege an.
Lösung: 3.+4.
5:
aedificare, homines, magnus, pellere, vir, aedes, mulier, oppidum.
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Lektion 18
Geschriebenes Recht für Rom
Die Tribunen verhandelten mit heftigen Worten mit den Patriziern und einer
von ihnen, C. Terentilius sagte: "Schnelle Hilfe ist nötig, denn wir werden
nur durch geschriebene Gesetze dem Streit zwischen Patriziern und Volk ein
Ende machen.
Was ist, wenn das Volk durch die ungerechten und grausamen Urteile erzürnt
wieder aus der Stadt gehen wird?
Was ist, wenn es nicht mehr den Worten des einen Mannes glauben wird?
Ich nenne jenen Menenius Agrippa, der die Herzen der Menschen mit einer
Geschichte beeinflusste.
In kurzer Zeit werden schnelle Reiter der Feinde kommen und werden die von
einem großen Teil der Bevölkerung verlassene Stadt plündern.
Schon rufen die Fürsten der Feinde bei allen Völkern der Etrusker zum
zweiten Mal, dass sogar große Reiche sterblich sind.
Sie sehen nämlich, dass uns zwei ungeheure Gefahren bedrohen, Aufstand und
Uneinigkeit, die schon viele und große Städte vernichtet hatten. Hütet euch
also Patrizier! Erlaubt dem Volk geschriebene Gesetze, die für alle Bürger
nützlich sein werden."
Durch seine Worte sorgten die Patrizier für allgemeines Wohl und gestanden
die Gesetze zu. Nachdem man sich unter den Senatoren und Tribunen wegen den
Gesetzen geeinigt hatte, sind sofort 3 Gesandte nach Griechenland geschickt
worden. Dort schrieben sie jene berühmten Gesetze des Solon ab und andere
griechische Bürgerrechte. Vier oder fünf Monate später kamen die Abgesandten
mit griechischen Gesetzen zurück. Zehn kluge Männer korrigierten diese und
nachdem das Werk perfekt war, stellten sie unter gewaltiger Spannung der
Menschen zehn Tafeln auf dem Marktplatz auf. Im folgenden Jahr wurden jenen
zehn Tafeln zwei neue hinzugefügt. Aus diesem Grunde pflegten die Römer
diese Gesetzt "Zwölf-Tafel-Gesetz" zu nennen, gewissermaßen die Grundlage
des gesamten öffentlichen und privaten Rechtes.
V: Ein Aufstand des Volkes
1. In den alten Zeiten verweigerten die Senatoren dem einfachen Volk
geschriebene (schriftlich niedergelegte) Gesetze und erregten durch scharfe
Gerichtsurteile den Zorn der Bürger.
2. Deshalb beschloss das niedrige Volk, einen Aufstand zu machen.
3. Und in kurzer Zeit verließ eine gewaltige (riesige) Zahl von Menschen Rom
und ging (zog sich... zurück) auf den Heiligen Berg.
4. Da sprach (verhandelte) Menenius Agrippa, ein kluger Mann, als einziger
der Senatoren (der Patrizier) mit dem gesamten Volk.
5. Von ihm hörten die Menschen jene (bekannte) Geschichte (Fabel) vom Magen
und den Gliedern, durch die er sie daran erinnerte (darauf aufmerksam
machte, warnte), dass ein Aufstand der Plebs dem ganzen Volke schaden könne.
6. Durch diese nützliche Geschichte sorgte Agrippa in guter Weise
(erfolgreich) für das Wohl des Staates, denn er führte das Volk in die Stadt
zurück.
E:
Tarquinius Superbus herrschte mit großer Grausamkeit. Kein König war so
grausam wie Tarquinius. Fast alle Menschen fürchteten seine grausame
Herrschaft (Schreckensherrschart). Gegen Völker, die er als seine Feinde
ansah, fing er grausame Kriege an (führte er erbarmungslose ...), in Rom
bestrafte er seine Feinde mit einem grausamen Tod (indem er sie auf grausame
Weise tötete). Wer hat die Römer schließlich von jenem grausamen König
befreit? Wer hat jenen grausamen König aus Rom vertrieben?
1:
salute communi - causam acrem - iura utilia - hortum ingentem - leges
prudentes - nuntiorum omnium - fabulae utilis - hostium crudelium - iudicium
prudens - legato mortali.
2:
1. Dido ab Aenea relicta est. 2. Aeneas in Italiam navigavit. 3. Aeneas cum
Sibylla vate ad inferos descendit. 4. Aeneas patrem de sorte rogavit. 5.
Pater filio multas animas monstravit.
3:
1. Gabinos diu oppugnatos Tarquinius ille ... 2. Gabini Sextum Tarquinium a
patre Gabios missum oppido receperunt. 3. Sextus a Gabinis receptus
crudelitatem ... 4. Nemo Sexto in consilia publica adhibito prudentia ... 5.
Sextus a Gabinis laudatus dux bellt factus est. 6. Gabini a Sexto a se duce
facto proditi sunt.
1. Jener Tarqunius eroberte Gabii nur mit List und Betrug, obwohl es lange
bestürmt worden war. 2. Die Gabiner nahmen Sextus Tarquinius, der vom Vater
nach Gabii geschickt worden war, in ihrer Stadt auf. 3. Sextus, der von den
Gabinem aufgenommen worden war, gab vor, dass die Grausamkeit des Vaters der
Grund für die Flucht gewesen sei. 4. Niemand übertraf Sextus an Klugheit und
Kühnheit, wenn er zu öffentlichen Beratungen hinzugezogen wurde. 5. Sextus
wurde zum Anführer des Krieges gemacht, weil er von den Gabinem gelobt
worden war. 6. Die Gabiner wurden von Sextus verraten, nachdem er von ihnen
zum Anführer gemacht worden war.
4:
Sg.
Nominativ
anima mortalis - fatum crudele - equus celer
Genitiv
animae mortalis - fati crudelis - equi celeris
Dativ
animae mortali - fato crudeli - equo celeri
Akkusativ
animam mortalem - fatum crudele - equum celerem
Ablativ
anima mortali - fato crudeli - equo celeri
Pl.
Nominativ
animae mortales - fata crudela - equi celeres
Genitiv
animarum mortalium - fatorum crudelium - equorum celerium
Dativ
animis mortalibus - fatis crudelibus - equis celeribus
Akkusativ
animas mortales - fata crudelia - equos celeres
Ablativ
animis mortalibus - fatis crudelibus - equis celeribus
5:
1. Instrumentalis: Mittel 2. Punctualis: Zeit 3. Separativus: Trennung 4.
Instrumentalis: Abl. mensurae/Abl. discriminis 5. Instrumentalis: Abl.
mensurae/Abl. discriminis; Instrumentalis: Beziehung. 6. Punctualis: Abl.
temporis/Punctualis: Abl. der bes. Zeitumstände.
1. Menenius Agrippa bewegte die (Herzen der) Menschen durch eine Fabel. 2.
In kurzer Zeit werden die Reiter der Feinde kommen. 3. Die Stadt wurde von
einem großen Teil des Volkes verlassen. 4. Zehn Jahre später konnte Odysseus
den Anschlägen des Neptun entkommen. 5. Odysseus übertraf die anderen
Menschen sehr an Klugheit. 6. In alten Zeiten war auch die Stadt Rom oft in
höchster Gefahr.
6:
1. Tres legati in Graeciam missi ibi claras leges invenerunt. 1. Illae leges
Solonis a legatis inventae descriptae sunt. 3. Illae leges a viris
prudentibus correctae in foro expositae sunt. 4. Illis legibus in foro
expositis Romani ab iniuria tuti erant. 5. Illas leges , duodecim tabulas'
vocatas omnes Romani consuluerunt.
1. Die drei Gesandten, die nach Griechenland geschickt worden waren, fanden
dort berühmte Gesetze vor. 2. Jene Gesetze Solons, die von den Gesandten
gefunden wurden, wurden abgeschrieben. 3. Jene Gesetze, die von klugen
Männern berichtigt wurden, wurden auf dem Forum aufgestellt. 4. Durch jene
Gesetze, die auf dem Forum aufgestellt wurden, waren die Römer vor
Ungerechtigkeiten sicher. 5. Jene Gesetze, die Zwölftafelgesetze genannt
wurden, befragten alle Römer.
--------------------------------------------------------------------------------
1:
Äsop erzählt: In alten Zeiten hatte in Ägypten ein schlechter Mann einen
anderen Mann getötet. Deshalb beschlossen die Verwandten des getöteten
Mannes aus Zorn über den Mord, ihn zu ergreifen. Als dieser erkannt hatte
(erkannte), daß er in großer Gefahr war, ergriff er heimlich die Flucht.
Nachdem er ungefähr zehn Stunden lang gelaufen war, gelangte er zum Meer.
Dort sah er einen Wolf. Weil er ihn fürchtete, floh er auf einen Baum, der
dort stand, wo er glaubte, sicher zu sein. Kaum saß er auf dem Baum und
beobachtete mit großer Furcht den Wolf, als sich ihm plötzlich eine
Schlange, die auf diesem Baum lebte, näherte. Vor dieser wollte er fliehen
und stürzte sich ins Meer. Dort aber war ein Krokodil, das den
Unglücklichen, nachdem es ihn gepackt hatte (packte und), tötete. Die Fabel
lehrt: Wer einem anderen Menschen den Tod bereitet (einen anderen Menschen
tötet), der ist nirgendwo sicher, weder auf der Erde, noch im Himmel, noch
im Meer.
Reihenfolge der Bilder: D-B-E-A-C.
3:
Klara = clarus-a-um = klar, hell, berühmt
Beate = beatus-a-um = glücklich, glückselig
Justus = iustus-a-um = gerecht, rechtmäßig
Regina = regina-ae = Königin
Lucia = luc, lucis = das Licht
Viktor = victor-oris = Sieger
Viktoria = victoria-ae = Sieg
Benedikt = bene = gut
4:
Pedro: "Siehst du den Mann, der an die Tür klopft (der Tür ruft)? Ich
fürchte mich ein wenig vor ihm." Pablo: "Ich verstehe nicht, was du gesagt
hast." Pedro: "Ich habe gesagt, dass ich mich vor diesem Mann fürchte. Ich
habe ihn schon gesehen. Er hat mit einer Frau mit lauter Stimme gestritten.
Ich glaube, dass er verwirrt ist."
5:
turris, vis, animal; equos, duces, animalia, portas, castra, hostes;
voluntas, silva, vis, porta, crudelitas, regio, turris
= im Jahre 367.
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Lektion 19
Hannibal ad portas!
Bei Cannae wurde fast das gesamte römische Heer und ein ebenso großer Teil
der Bürger und Verbündeten von Hannibal, dem Anführer der Karthager
vernichtet. Bei den Gefallenen waren sowohl der eine Konsul als auch die
Quästoren der Konsulen, viele Tribunen der Soldaten und außerdem ein
Großteil des Senats. In diesem Kampf wurden 3000 Infanteristen und 1500
Reiter ergriffen. Aus dem Lager der Römer entwischten bis zu 4000 Menschen
und wenige Reiter, die genug Kräfte und Mut hatten.
In Rom wurde aber gemeldet, dass niemand von den Bürgern und niemand von den
Bundesgenossen der Niederlage entronnen sei, sondern dass das Heer mit den
Anführern in einem Blutbad umgekommen sei und dass alle Truppen vernichtet
seien. Niemals war innerhalb der Stadtmauer Roms soviel Furcht und Unruhe,
niemals so großes Geschrei der Frauen.
Dann riefen von den Beamten die Prätoren Publicus Furius Philus und Manius
Pomponius den Senat in die Curia Hostilia.
Lange Zeit fanden die Patrizier, lange die Beamten keinen Rat, keine Hilfe
und hatten für gewiss, dass Hannibal nach den Niederlagen der römischen
Heere schon den Angriff auf Rom verlangt.
In dieser gefährlichen Lage stärkte Quintus Fabius Maximus, der viel
Klugheit und viel Standfestigkeit hatte, den Mut der Väter und sagte unter
anderem: Niemand hat von jener Niederlage schon etwas Sicheres gehört. Wir
wissen aber, dass schlechte Dinge oft durch Gerüchte vergrößert wurden. Ich
glaube, dass ein Teil des Heeres entkommen ist und dass aus einer so großen
Vielzahl von Soldaten einige übrig geblieben sind. Daher beseitigt die
Furcht in der Stadt, haltet die staatlich verheirateten Frauen dem Volke
fern, stellt die Ruhe über der Stadt her, stellt die Wächter vor die Tore,
zwingt die Menschen, kein Wohl zu erwarten außer wenn die Stadt und die
Mauer unversehrt wären.
V: Der römische Staat
1. Der römische Staat bestand aus dem Volk, den Beamten und dem Senat.
2. Die Konsulen des römischen Senats sammelten sich in der Kurie oder in den
großen Tempeln der Götter.
3. Das Volk gehorchte den Befehlen der Beamten, die Beamten jedoch mussten
den Gesetzen gehorchen.
4. Die höchsten der Beamten waren die Konsuln und Prätoren, die in Kriegen
oft große Heere gegen die Truppen der Feinde geführt haben.
5. Unterstützt durch die Hilfe der Verbündeten, hielten römische Heere den
Angriffen vieler Feinde stand.
6. Zu Zeiten der römischen Kaiser lebte eine ungeheure Menge Menschen in der
Stadt; wir wissen, dass dann die Anzahl der Beamten vergrößert worden ist.
E:
In alten Zeiten war der Senat die Versammlung der Patrizier, den Plebejern
war es nicht erlaubt in den Senat zu kommen. Der Fürst des Senats war dann
König, später war es der eine der Konsulen, die in Rom höchste Beamte waren.
Lange war es den Patriziern allein erlaubt die Ämter aufzusuchen. Der Senat
sorgte mit den Beamten für das gemeinsame Wohl aller Bürger. Recht war den
Senatoren, deren Charakter ein Leid war, den Senat zu bewegen, das Recht des
Senats war Beamte zu verbessern. Der Zensor hatte das Recht, die Senatoren
deren Sitten schlecht waren, aus dem Senat zu bewegen und der Senat hatte
das Recht die Beschlüsse der Beamten zu korrigieren.
Rufus: Sei gegrüßt Davus! Was treibst du? Was gibt es neues?
Davus: Es geht mir gut, Rufus, obwohl ich nicht genug Geld habe. Ich hörte
vieles, aber nichts Gutes.
1:
1. Das gesamte römische Heer ist vernichtet. 2. Ein großer Teil des Senats
war unter den Toten. 3. Lange fanden die Beamten keine Hilfe. 4. In dieser
gefährlichen Lage gaben die Senatoren dem Fabius neue Heere. 5. Fabius
brachte (war) die Rettung für seine römische Heimat.
2:
Romani; tantus; Romani; acrem; novos; novi.
1. Fabius glaubte, dass ein Teil des römischen Heeres aus der Niederlage
entkommen sei.
2. Nie war ein so großer Aufruhr innerhalb der Stadtmauern gewesen.
3. Aber Hannibal griff nach der Niederlage des römischen Heeres Rom nicht an
und unternahm keinen energischen Angriff.
4. Daher gaben die Römer dem Pabius neue Heere.
5. Jene neuen Heere retteten den Staat.
3:
mille peditum, magna pars civium, satis virium, tantum timoris, nihil
consilii, multum prudentiae, nemo hostium.
4:
Wortgruppe 1):
Sg.
exercitus Romanus
exercitus Romano
exercitui Romano
exercitum Romanum
exercitus Romano
Pl.
exercitus Romani
exercitum Romanorum
exercitibus Romanis
exercitus Romanos
exercitibus Romanis
5:
vocaverunt, cogebant, amittunt/amittent, audiverant/audiverunt,
occidunt/occident, arcuerunt, augebunt, tollebant, fugiunt/fugient,
supersunt/supererant/supererunt superfuerunt, inveniebant.
6:
civium; exercitus; militum; exercitum; clade; exercitus; matronas.
Frau: „Ich glaube, dass kein Bürger aus der Niederlage entkommen ist." -
Fabius: „Keine Angst („Lege die Angst ab!")! Ich glaube, dass ein Teil des
Heeres entkommen ist. Aber warum glaubst du, dass von einer so großen Menge
Soldaten niemand überlebt hat (übrig ist)?" Frau: "Es wurde gemeldet, dass
das gesamte Heer vernichtet ist." - Fabius: „Von jener Niederlage hat
niemand Sicheres gehört. Ich weiß, dass Schlimmes schon oft übertrieben
(vergrößert) wurde. Ich halte es für sicher, dass ein Teil des Heeres
entkommen ist. Daher hab keine Angst und halte die anderen Frauen von der
Straße fern!"
7:
illi discrimini, illius mali, illi silentio, ab illo custode, illa proelia,
pro illo socio, illius peditis, illa discrimina, illam constantiam, illarum
curarum, illius salutis, illi equiti, illis legatis, illius/ -i/ -ae
tabulae.
8:
dum - tum - cum - deinde - postea - primo - nunc - modo - semper - postquam
– iam
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Lektion 20
Scipios Triumph
"Schau, ich sehe schon die Spitze des Zuges!"
"Schon ertönen die Trompeten, schon die Lieder der Soldaten!"
"Toll, was tragen die Soldaten, welche Bilder von Städten, Gegenden und
Flüssen?"
"Dies ist Karthago selbst, der Name jener Stadt aber ist Utica."
"Und welchen Berg sehe ich dort?"
"Diesen Berg nennen die Sizilianer Ätna..."
"Schau! Scipio selbst ist anwesend!"
"Afrikaner! Afrikaner!"
"Was rufen die Menschen? Mit welchem Namen rufen sie Scipio?"
"Weißt du nicht, dass der Sieger des großen Krieges von den Vätern Africanus
gerufen wurde?
Diesem Mann verdanken wir unser Wohl und unsere Freiheit, durch dessen
Tapferkeit wurden die Punier besiegt..."
"Hoch, Africanus! Du hast Rom aus höchster Gefahr gerettet! Du bist der
Schmuck und das Licht des römischen Volkes..."
"Schweige und schaue! Sind diese Elefanten keine schrecklichen Tiere?"
"Sicherlich sind unsere Soldaten durch die starken Körper dieser Tiere sehr
erschreckt worden..."
"Siehst du dieses Gold, siehst du soviel Silber? Dies ist die Kriegsbeute!
In der Tat hatte Karthago Überfluss an Reichtum..."
"Und welche gefesselten Menschen sehe ich hinter dem Wagen des Feldherren?"
"Dies sind die vornehmen Gefangenen - aber deren Los wird schlimm sein."
V: Szene in einer römischen Schule
1. L(ehrer): Welcher Führer der Karthager besiegte die Römer bei Cannes?
Wessen Befehlen gehorchten die römischen Truppen damals?
2. T(itus): Hannibal war der Führer der Karthager, Varro und Paulus waren
die Führer der Römer, dieser wurde im Kampf getötet, jener überlebte die
Niederlage.
3. L: Vor welchen wilden Tieren floh ein erschreckter Teil der Soldaten der
Römer?
4. T: Durch Elefanten mit ungeheurer Kraft wurden Einige erschreckt, aber
obwohl viele Soldaten diese wilden Tiere zu diesem Zeitpunkt noch nicht
sahen, kämpften sie mit höchster Tapferkeit.
5. L: Von welchem römischen Herrscher wurden die Truppen der Karthager
besiegt? In welchem Land? In welchem Jahr? Was für einen Beinamen gaben ihm
später die Senatoren?
6. T: Ich weiß es nicht...
E:
Lehrer: Von welchem Führer der Karthager wurden die Römer bei Cannes
besiegt?
Titus: Der Führer, von dem die Römer besiegt wurden, war Hannibal.
Lehrer: Sag mir, Marcus: Welche Beamten wurden vom Senat in die Curia
Hostilia gerufen? Welcher Mann stärkte die Herzen der Patrizier?
Marcus: Jene Beamten, die vom Senat in die Kurie gerufen wurden, waren
Furius Philus und Manius Pomponius. Den Namen des Mannes, der im Senat die
Herzen der Patrizier stärkte, behalte ich nicht.
Hannibal besiegte die Römer nicht nur in der Schlacht bei Cannes, sondern
auch in anderen Kämpfen. Sicherlich waren die Verluste groß, weil die Römer
in diesen Schlachten viele Truppen verloren hatten. Aber nach jener
Niederlage hatten sie fast keine Männer mehr. Die karthagoschen Patrizier
aber vernichteten den Sieg, denn sie unterstützten Hannibal nicht genug:
Dieser erwartete vergeblich Hilfe, weil sie ihm jene Gelder, die er
brauchte, nicht gaben.
1:
Wortgruppe 1):
Sg.
hic miles Romanus
huius milites Romani
huic militi Romano
hunc militem Romanum
hoc milite Romano
Pl.
hi milites Romani
horum militum Romanorum
his militibus Romanis
hos milites Romanos
his militibus Romanis
Wortgruppe 2):
Sg.
haec imago ingens
huius imaginis ingentis
huic imagini ingenti
hanc imaginem ingentem
hac imagine ingenti
Pl.
haec imagines ingentes
harum imaginum ingentium
his imaginibus ingentibus
has imagines ingentis
his imaginibus ingentibus
Wortgruppe 3):
Sg.
hoc flumen magnum
huius fluminis magni
huic flumini magno
hoc flumen magnum
hoc flume magno
Pl.
haec flumines magna
horum fluminum magnorum
his fluminibus magnis
haec flumina magna
his fluminibus magnis
2:
quod; quae; quo; quo; quae; qui.
1. Ich sehe den Zug. Welchen Zug siehst du? Ich sehe den Anfang des Zuges.
2. Die Trompeten tönen: Welche Trompeten tönen? Die Trompeten der Soldaten
tönen. 3. Ich höre Lieder. Welche Lieder hörst du? Ich höre die Lieder der
Soldaten. 4. Die Soldaten rufen den Anrührer mit Namen. Mit welchem Namen
rufen die Soldaten den Anführer? Sie rufen den Anführer mit dem Namen
Africanus. 5. Aus der Gefahr hat er Rom gerettet. Aus welcher Gefahr hat er
Rom gerettet? Aus höchster Gefahr. 6. Dort ist die Beute. Welche Beute ist
dort? Die Beute des Krieges ist dort. 7. Dort sehe ich Menschen. Welche
Menschen siehst du? Ich sehe besiegte Menschen.
3:
corporibus his/ auctores hi, hos/ montem hunc/ urbium harum/ oppidi huius/
auro huic, hoc/ civitatis huius/ captivis his/ decus hoc/ praeda haec, hac/
lumina haec/ bestiae huius, huic, hae/ impetus hic, huius, hi, hos.
4:
Nun sehen wir das Forum Romanum. Hier ist der Tempel der Göttin Vesta und
dort der Tempel des Kastor und Pollux. Jener Tempel ist schon von König Numa
Pompilius gegründet worden. Diesen Tempel bauten die Römer für den Sieg über
die Etrusker. Jenen Tempel dürfen nicht einmal die Beamten betreten. Genau
an der Stelle dieses Tempels verkündeten Kastor und Pollux den Römern den
Sieg. Aus jenem Tempel holen die römischen Frauen am Anfang des Jahres neues
Feuer. In jenem Tempel ist das Palladium, ein Bildnis der Göttin Minerva,
das Äneas aus Asien nach Italien gebracht hat.
5:
Syrus: Schau, dort kommt Lydus. Du (tu) und ich (ego) arbeiten immer, er
(is) aber geht spazieren.
Davus: Der Herr liebt ihn (eum), deshalb tadelt er nicht dessen (eius)
Betrug, und Lydus lobt seinen (suum) Herrn immer.
Syrus: Der Herr persönlich (ipse) gab Lydus, der (qui) nicht arbeitet eine
große Belohnung.
Davus: Schweig, wir (nos) sind Sklaven und müssen die Ungerechtigkeit des
Herrn fürchten.
--------------------------------------------------------------------------------
1:
„Hannibal vor den Toren!" Niemals war das römische Volk in solch großer
Gefahr (gewesen). In der ganzen Stadt herrschte großer Tumult. Eine riesige
Menschenmenge rannte durch die Straßen und Gassen. Welche Furcht! Wie viele
Rufe!
Die Ausrufe ergänzt: Tune forte unum ex senatoribus vidisti? - Per deos
immortales! Arcete hostes ab iniuria! - Tanta mala vix sustineo! - Mihi
credite: salvi erimus! - Nemo nostrum supererit! - In summo periculo sumus!
- Mors nobis certa est! - Hannibal nulle elephantos secum trans mare duxit!
- 0 tempora mala! Quam mala fortuna! - Agmen Hannibalis non iam ad portas
est!
2:
pater (mater), socius, amicus (amica), inimicus, imperator, praetor, soror
(frater), vates, propinquus, matrona, vir (mulier), serva (servus), regina
(rex), custos, eques, hostis, dux.
3:
equus-animal; miles-exercitus; quaestor-magistratus; civis-civitas;
ara-templum; puer-homo.
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Lektion 21
Arme Delia!
Chloe: Hallo Delia, was machst du? Warum bist du so traurig? Warum weinst
du?
Delia: (schweigt)
Chloe: Bist du etwa nicht Delia, die neue Sklavin von Atia?
Delia: Delia werde ich nur in Rom genannt.
Chloe: Wie nennt man dich in Wirklichkeit und woher kommst du?
Delia: Ich werde Melissa genannt und wohnte in Assos. So nennt man ein
kleines Dorf in Asien.
Von dort segelte ich mit einigen Begleitern auf die Insel Pyrrha, als uns
plötzlich Piraten angriffen. Die Seemänner beginnen einen Kampf, aber sie
werden überwältigt; einige werden getötet. Ich aber wurde mit den Übrigen
gefangen und nach Delos geführt.
Chloe: Deshalb nennt man dich hier Delia; auf Delia werden gewöhnlich viele
Sklaven gekauft.
Delia: Nun bin ich die Sklavin Atias. Meine Herrin ist rau und hart. Oft
werden wir rau und heftig von ihr getadelt und manchmal befiehlt sie dass
wir geschlagen bestraft werden.
Chloe: Und warum werdet ihr geschlagen?
Delia: Nur Psecas wurde geschlagen und bestraft, weil sie die Haare ihrer
Herrin schlecht geordnet hatte. Sie schrie elend, ich entkam, erschrak aber
sehr. Nun fürchte ich den Zorn der Herrin sehr, denn ich werde sicher auch
getadelt und stark geschlagen.
Chloe: Wenn du mir gehorchst wirst du weder getadelt noch bestraft: Bitte
deinen Herren um Nachsicht. Denn er ist sanft und ist noch nie grausam gegen
seine Sklaven vorgegangen, weil er von ihnen geliebt und nicht gefürchtet
werden will. Übrigens gefällt nicht einmal ihm selbst der schändliche
Charakter seiner Frau. Neulich wurden die Sänftenträger von ihr bestraft,
sie hatte nämlich gesagt dass sie zu spät gekommen seien, als plötzlich der
Herr kam um sie tapfer zu verteidigen.
Delia: In der Tat ist der Herr tapfer, wenn er den Zorn Atias nicht
fürchtet.
V: Sklavenschicksal
1. Die Sklaven wurden von ihren Herren oft nicht wie Menschen, sondern wie
Tiere behandelt.
2. Viele wurden gewöhnlich hart bestraft (pflegten heftig bestraft zu
werden), wenn (iterativ) der Herr nicht zufrieden war.
3. Einige wurden schlimm verprügelt, weil sie zu (ent)fliehen versuchten
(sich bemühten).
4. Nicht wenige wurden grausam getötet.
5. Doch gute und gerechte Herren wurden von den eigenen Sklaven (oft/meist:
Imperf.) geliebt.
6. Aber jene Atia (illa: von der vorher die Rede war) wird eher gefürchtet
als geliebt; die Sklaven werden nämlich von ihr hart unterdrückt.
7. Oft sind diese (folgende) Worte zu hören (kann man hören; werden gehört):
„Das (hier) gefällt mir nicht, daher wirst du bestraft (gezüchtigt werden).
8. Ihr habt eure Pflichten nicht erfüllt, daher werdet ihr bestraft werden
(bekommt ihr eine Strafe).
9. Die Sklaven sind böse, daher werden sie verprügelt werden (werden sie
Prügel bekommen)."
10. Manchmal jedoch sieht sich der Herr selbst gezwungen, die Sklaven
(gegenüber der allzu strengen Atia) zu verteidigen (in Schutz zu nehmen).
E:
Marcus, Lucius und Gaius waren auf dem Forum; die Menge schrie: „Hoch (lebe)
Scipio, hoch (lebe) Africanus!" Marcus fragte: „Mit welchem Beinamen wird
Scipio gerufen (genannt)?" Einer von denen, die hinter ihm standen,
antwortete: „Vom Senat ist er Africanus genannt worden, deshalb wird er auch
vom Volk Africanus genannt. Doch sag' (mal); (mein) Junge, mit welchem Namen
wirst du gerufen (wie heißt du)?" Und an die Freunde (gerichtet): „Wie heißt
ihr (denn)?" Sofort antwortete Marcus: „Ich heiße Marcus, meine Freunde
Crassus und Brutus (Dick und Doof)." Die Freunde tadelten (beschimpften) ihn
heftig: „Hüte dich (Pass bloß auf), du ...! Wir sind heftig wütend
(stinksauer). Immer werden wir von dir hart (übel) verspottet. Aber wir
wünschen nicht, verspottet zu werden." Doch jener Mann war schon (längst)
gegangen.
1:
portaris du wirst getragen
superantur sie werden übertroffen
audior ich wurde gehört
vocamini ihr werdet gerufen
ponetur es wird gestellt werden
timemur wir werden erschreckt
videbis du wirst gehört werden
agetur es wird getan werden
mittebaris du wurdest geschickt
praestabuntur sie werden übertroffen werden
laudabamini ihr wurdet gelobt
terreberis du wirst erschreckt werden
vinciebaris du wurdest besiegt
statuentur sie werden aufgestellt werden
capiar ich werde ergriffen werden
2:
3.Pers. Singular von appellare
Aktiv Passiv
Präsens: appellat appellatur
Imperfekt: appellabat appellabatur
Futur: appellabit appellabitur
Perfekt: appellavit appellatus, -a ,-um est
Plusquamperfekt: appellaverat appellatus, -a ,-um erat
3.Pers. Plural von pellere
Aktiv Passiv
Präsens: pellunt pelluntur
Imperfekt: pellebant pellebantur
Futur: pellent pellentur
Perfekt: pepulerunt pulsus, -a, -um sunt
Plusquamperfekt: pepulerant pulsus, -a, -um erant
2.Pers. Singular von movere
Aktiv Passiv
Präsens: moves moveris
Imperfekt: movebas movebaris
Futur: movebis moveberis
Perfekt: movisti motus, -a, -um es
Plusquamperfekt: moveras motus, -a, -um eras
1.Pers.Plural von punire
Aktiv Passiv
Präsens: punimus punimur
Imperfekt: puniebamus puniebamur
Futur: puniemus puniemur
Perfekt: punivistis punius, -a, -um sumus
Plusquamperfekt: puniveratis punius, -a, -um eramus
1.Pers. Singular von recipere
Aktiv Passiv
Präsens: recipio recipior
Imperfekt: recipiebam recipiebar
Futur: recipiam recipiar
Perfekt: recepi receptus, -a, -um sum
Plusquamperfekt: receperam receptus, -a, -um eram
3:
1. A nautis proelium committuntur.
2. Nonulli homines a piratis necantur.
3. Ceteri puelli ego cum piratas capiuntur.
4. (Nos) ab equite Romano Deli emimur.
5. Ego a Domino saepe vituperor et caedar
6. Nos certe non a Dominum vitperabintur.
7. Homines miseri a domino fortiter defendebantur.
8. Constat nos a dominum caesi esse.
1. Die Seeleute liefern ein Gefecht. 2. Die Piraten töten einige Menschen.
3. Die Piraten fangen mich mit anderen Mädchen. 4. Ein römischer Ritter
kauft uns in Delos. 5. Die Herrin tadelt mich oft und schlägt mich. 6. Der
Herr wird uns sicher nicht tadeln. 7. Der Herr verteidigte die armen
Menschen energisch. 8. Es steht fest, dass der Herr uns nicht schlägt.
4:
portantur/ ducitur/ irridetur/ trahuntur.
1. Bilder von Städten, Flüssen, Bergen und Wäldern werden von den Soldaten
getragen. 2. Auf vielen Wagen wird die Beute der eroberten Städte
mitgerührt. 3. Der Feldherr wird in Liedern von den Soldaten verspottet. 4.
Hinter dem Feldherrn werden die armen Gefangenen geschleppt.
5:
1. Ein großer Fluss bewegt sich kaum.
2. Die Sitten der Menschen verändern sich oft.
3. Die Römer erfreuten sich an furchtbaren Spielen.
4. Man hört den Lärm der Elefanten.
6:
Ich wohnte in Thrakien. Plötzlich wurden wir überfallen. Unsere Stadt wurde
zerstört. Einige Menschen wurden getötet. Aber ich wurde gefangen.
8:
aspera - aspere - male - tarde - miseros.
1. Atia ist eine harte Herrin. 2. Die Sklavinnen werden von ihr oft hart
getadelt. 3. Sie werden sogar geschlagen, wenn sie die Haare der Herrin
schlecht gelegt haben. 4. Sie werden geschlagen, wenn sie langsam gekommen
sind. 5. Aber der Herr verteidigt die armen Sklaven.
9:
adsum; aderam; steti; steteram.
--------------------------------------------------------------------------------
1:
Afra: Ada hat eine neue Sklavin. Woher ist sie gekommen (kommt sie)? Wie
heißt sie? Syra: Ich kenne ihren Namen nicht, aber ich weiß, dass sie aus
Griechenland kommt. Aber sag': Werdet ihr tatsächlich von eurem Herrn
zurechtgewiesen und geschlagen? Afra: Ich werde nie zurechtgewiesen und auch
nicht geschlagen, andere aber werden manchmal ergriffen (gepackt) und
geschlagen. Aber (Und) du, Syra, wirst du geschlagen? Syra: Wir werden nie
geschlagen, denn. unser Herr und unsere Herrin sind gut (zu uns) und gehen
nie heftig gegen uns vor. Außerdem arbeiten wir immer. Sieh mal! Dort kommen
einige Sklaven der Atia, unter ihnen jene neue Sklavin (die besagte neue
Sklavin/die neue Sklavin, von der wir gesprochen haben). Afra: Ich werde zu
ihr hingehen und nach ihrem Namen fragen. Syra: Vielleicht wird sie dir
nicht antworten (antwortet sie dir nicht). Was machst du dann? Afra: Gewiss
werde ich unter ihnen einen finden, der mir ihren Namen sagt. Syra: Und wenn
sich keiner findet? Afra: Es werden nicht alle schweigen.
a) 1: habet, 2: venit, 3: vocatur, 4: ignoro, 5: puto, 6: coercemini, 7:
caedimini, 8: coerceor, 9: caedor, 10: capiuntur, 11: caeduntur, 12:
caederis, 13: caedimur, 14: sunt, 15: consulunt, 16: laboramus, 17: veniunt,
18: accedam, 19: rogabo, 20: respondebit, 21: fades, 22: inveniam, 23:
dicet, 24: invenietur, 25: tacebunt.
c) castra, horti, auctores, impetus, fines, portae, mulieres, decora =
Thessala (aus Thessalien).
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Cursus Continuus - Lektion 22
Denk auch an mich!
Die Mutter grüßt Gaius Gracchus.
Du bemühst dich darum, unsere Feinde in Schranken zu halten. Du nämlich
sagst, dass es schön sei diese zu bestrafen. Aber hüte dich davor, dass du
den Staat verwirrst! Hüte dich davor, dass du durch Hass und Zorn
beeinflusst wirst und nicht durch Vernunft. Also sollen die Feinde leben und
gesund sein. Die römischen Völker sollen nicht mit großem Verlust bestraft
werden.
Lasst uns zulassen, dass sie sich über ihre Verbrechen freuen. Von den
Göttern selbst sollen sie bestraft werden. Du aber sollst deiner Mutter
glauben, dass mir niemand so viel Mähe bereitet hat außer denen, die deinen
Bruder getötet haben.
Es gehört sich aber, dass du dafür sorgst, dass ich möglichst wenig Unruhe
im hohen Alter habe und dass das, was du zu tun gedenkst, mir gefällt und
dass du es für ein Unrecht hältst, etwas gegen meine Meinung zu tun.
Siehst du etwa nicht, welcher kleine Teil des Lebens mir übrig ist?
Kann dich nicht einmal dieser kurze Zeitraum dazu bringen, dass du mir
gehorchst und ruhig bist? Du sollst so leben, dass auch ich sorglos sein
kann und nicht immer beunruhigt werde! Weißt du etwa nicht, was für ein Mann
Tiberius Gracchus, dein Bruder, war, was er wollte und wie schändlich er
ermordet wurde? Mache mich nicht kinderlos, verwirre nicht alles! Aber wenn
du auf keine Weise bewegt werden wirst, dann sollst du der Leidenschaft
gehorchen und das Tribunat anstreben, sobald ich tot sein werde. Dann sollst
du endlich tun, was du wünschst, wenn ich nichts mehr merken werde. Und
dennoch soll Iupiter es nicht zulassen, dass du hart bleibst und dass dir
ein so großer Wahnsinn in den Sinn kommt.
Und wenn du hart bleibst, fürchte ich, dass du für dein ganzes Leben so viel
Mühe bekommst, dass du dir zu keiner Zeit gefallen kannst. Du wirst es
nämlich sehr bedauern, weil du durch deine Schuld unglücklich bist. Lebe
wohl.
V:
1. Dein Brief hat mich (sowohl) erfreut und (zugleich) auch beunruhigt.
2. Glaub mir, (liebe) Mutter, ich werde dafür sorgen, daß du nicht auch noch
den (deinen) zweiten Sohn verlierst.
3. Du erinnerst mich an das Schicksal des (meines) Bruders.
4. Ich weiß genau, warum er sein Leben verloren hat.
5. Du fürchtest, daß mein Leben in Gefahr ist, daß dein (hohes) Alter (noch)
beunruhigt wird (daß du dir auch noch in deinem hohen Alter Sorgen machen
mußt).
6. Fürchte dich nicht! (Hab keine Angst!)
7. Ich werde dafür sorgen, daß ich nicht umsonst (ohne Erfolg) von Dir
ermahnt werde.
8. Doch gehört es sich, daß ich meine Pflicht erfülle (muß ich meine Pflicht
erfüllen), damit unser Staat nicht Schaden leide.
9. Ich wünsche (möchte), daß du lange und glücklich lebst und daß du mit
deinem Sohn zufrieden bist (sein kannst).
10. Du weißt genau, wie groß meine Liebe zu dir ist. 11. Sorge dafür (Gib
acht), daß du gesund bleibst! (Achte auf deine Gesundheit! (Bleib gesund!)
E:
Delia: (steht mitten (unter vielen Menschen) in der Menge und weint)
Chloe: Was ist (los),
Delia: Warum weinst du? Warum bist du zum Tempel der Fortuna gekommen?
Delia: Was sagst (meinst) du, Chloe?
Chloe: Ich wünsche zu (möchte) wissen, warum du hier stehst und weinst. Sag'
mir, was (los) ist.
Delia: Ich werde (will) dir den Grund sagen, weswegen ich gerade zu diesem
Tempel gekommen bin (und) warum ich weine. Gerade eben bin ich dem Zorn
meiner Herrin entkommen. Sie war dabei, alle Sklavinnen zu schlagen. Nun
aber (Und nun) fürchte ich, daß auch ich, sobald ich gefangen worden bin
(wenn ich aufgegriffen werde), getadelt (beschimpft), bestraft (und)
geschlagen werde.
Chloe: Bitte deinen Herrn, daß er dir hilft (um Hilfe). Sicher wird er dir
verzeihen, weil nicht einmal ihm das barsche Wesen seiner Frau gefällt.
1:
fleamus, finiat, nuntient, habitemus, narrem, iubeat, scias, occupent,
cognoscant, effugiat/effugerit, ematis, vinciamus/ vincamus, vivat,
optaverit, disposuerint, amiseris, tradiderimus, feceritis, defenderim.
2:
2. putaveritis; 3. valeant; 4. faciat; 5. consulatis; 6. -; 7. sim; 8.
interficiar; 9. misceatis.
1. Glaubt ihr etwa, daß das Volk durch harte und schändliche Urteile
niedergehalten werden kann? 2. Haltet euch nie für sicher! 3. Ich erbitte
keine milden Urteile, sondern bemühe mich darum, daß Recht(e) und Gesetze
bei allen, nicht nur bei Rittern und Patriziern gelten. 4. Manchmal fürchtet
ihr, daß das Volk einen Aufstand gegen euch unternimmt. 5. Warum seid ihr so
eifrig darauf aus (strebt danach), nicht für das Gemeinwohl, sondern für das
Wohl eines kleinen Teils des Volkes zu sorgen? 6. Spät, aber doch nicht zu
spät erfuhr ich durch Boten, daß ihr ein Attentat gegen mich plant. 7.
Erinnert ihr euch denn nicht (Habt ihr nicht in Erinnerung), wessen Sohn ich
bin? 8. Wie der (mein Vater) keine Gefahren fürchtete, so fürchte ich nicht,
daß ich getötet werde. 9. Hütet euch, alles durcheinander zu bringen.
3:
1. ne; 2 ..quis; 3. ut; 4. eum; 5. ut; 6. ne; 1. ut.
1. Hüte dich, alles durcheinander zu bringen! 2. Weißt du etwa nicht, wer
dein Bruder war? 3. So sollst du leben, daß das römische Volk ohne großen
Schaden lebt. 4. Aber du wirst nicht durchsetzen können, was du willst, weil
wir alles sehen. 5. Jupiter wird nicht zulassen, daß du das Tribunal
erstrebst. 6. Du sollst fürchten, daß du für deine Begierde bestraft wirst.
7. Aber wenn du (so) weitermachst, wünsche ich, daß die Götter persönlich
dich strafen.
4:
1. Ne legibus iniustis parueris! 2. Ne iniuriam petiveritis! 3. Ne hostes
fugeris! 4. Ne proelium commiseritis! 5. Ne principes civitatis
sollicitaveritis! 6. Ne animalia cecideris!
5:
timueris, sonueris, viceris, perfeceris, consulueris, ceperis, adhibueris.
6:
leges-duri, legati-acri, iuris-novis, nautae-tardae, eius-scelus; hoc-ratio,
nuntius-celeris, ille-mare.
--------------------------------------------------------------------------------
1: disponantur 2: occupetis 3: opprimantur 4: committatur 5: interficiantur
6: diri- piatis = (...ad) circum.
Wenn ihr mir in allem gehorcht, werdet ihr eure Aufgaben (Aufträge) ohne
Gefahr durch- führen (ausführen können). Erstens: Die Männer sollen über die
(ganze) Stadt verteilt werden. Zweitens: Bemüht euch, die Curia Hostilia
ganz zu besetzen. Drittens: Sorgt dafür, daß alle überwältigt werden, damit
kein Kampf stattfindet (es nicht zu einem Kampf kommt). Die, die sich
verteidigen, sollen getötet werden. Im übrigen ermahne ich euch, nicht das
Hab und Gut des Konsuls zu plündern. Nun geht weg: Nach (In) einer Stunde
treffen wir uns (bei(m)...
2:
Tullius grüßt seine Terentia und seine Tullia. Ich schicke Euch nicht oft
Briefe (schreibe Euch nicht oft), da alle Zeiten für mich traurig (die
Verhältnisse, in denen ich lebe, trostlos) sind. Wenn ich an Euch schreibe
oder Eure Briefe lese, werde ich gezwungen, heftig zu weinen (muß ich heftig
weinen). Wie tapfer erträgst Du, Terentia, alle geistigen und körperlichen
Mühen (Belastungen)! Neulich habe ich erfahren, daß der Senat über mich
beratschlagt hat. Ich fürchte, daß sie auch gegen Euch grausam
(unerbittlich) vorgehen. Du aber überlege gut, was Ihr tut (wie ihr euch
verhaltet). Wenn Ihr Hilfe braucht, frage Atticus, jenen (unseren immer)
zuverlässigen Freund, um Rat. Im übrigen befehlen uns die Freunde (fordern
uns die Freunde auf), Hoffnung zu haben; Pompeius denkt nämlich daran, dafür
zu sorgen, daß der Schaden, den wir erlitten haben, ganz ausgefüllt (wieder
gutgemacht) wird. Seht zu, daß es Euch gut geht. Wenn Du mich liebst, dann
sorge für Dein Wohl und das von Tullia, unserem Licht (Sonnenschein)! Lebt
wohl!
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Cursus Continuus - Lektion 23
Tapferer Junge!
Die Gesandten der Latiner kamen zu ihm, als Marcus Cato bei seinem Onkel,
Marcus Drusus, lebte, um von ihm erzogen zu werden, um das römische
Bürgerrecht zu bekommen, da er Volkstribun war.
Obwohl er von Quintus Poppedius, dem Führer der Latiner, jedoch von Drusus
Gastfreund gebeten worden war, ihn beim Onkel zu unterstützen, lehnte Cato
mit starrer Miene ab. Poppedius trug ihn, der darauf wieder und oft gebeten
worden war, in den oberen Teil des Hauses und sagte: "Ich werde dich sofort
hinunterwerfen, wenn du nicht..." Nicht einmal auf diese Weise konnte der
Junge dazu gebracht werden, den Latinern zu gehorchen. Darauf sagte
Poppedius: "Lasst uns den Göttern danken, weil dieser so klein ist, wenn er
nämlich schon Senator wäre und gegen uns aussagen würde, wäre es uns nicht
einmal erlaubt, auf das Bürgerrecht zu hoffen."
Als Marcus Cato später in der Toga Praetexta zu Sulla gekommen war, um ihn
zu begrüßen und er in der Halle die Köpfe der Geächteten gesehen hatte,
fragte er durch den schrecklichen Anblick bewegt, warum niemand einen so
grausamen Tyrannen tötet. Und als jener geantwortet hatte, dass den Menschen
nicht der Wille, sondern die Möglichkeiten fehlen, bat er heftig, dass ihm
ein Schwert gegeben werden. "Ich werde ihn leicht töten, weil ich auf seiner
Liege mich niederzulassen pflege." Als der Erzieher dieses gehört hatte,
erkannte er den festen Mut des Jungen und er entsetzte sich vor dem Plan,
dass er ihn später niemals an Sulla heranführte außer gründlich durchsucht.
Vielleicht aber wäre jener von dem Jungen getötet worden, wenn diesem ein
Schwert gegeben worden wäre.
Aber selbst jener Marius, der Feind und Gegner Sullas, wäre sicherlich durch
Furcht abgeschreckt worden und hätte über seine Flucht nachgedacht, wenn er
an seiner Stelle gestanden hätte.
V: Cato als Erwachsener: Streng und unerbittlich
1. Cato übertraf, als er noch ein Mann war, alle Senatoren an Tapferkeit.
2. Niemand konnte ihn dazu bewegen, dass er es zulässt die Bräuche der Väter
und die Gesetzte des Staates zu zerstören.
3. Wenn dieser nicht das Recht verteidigt hätte, hätte Rom keinen
(Ruhm/)berühmten Glanz gehabt.
4. Im Übrigen stand er oft gegen Caesar.
5. Als Catilinaund andere ein großes Verbrechen vorbereitet hatten, forderte
Cato, dass der Senat gegen diese hart vorgeht.
6. Als aber Caesar diese Meinung gesagt hatte, dass jene nur aus der Stadt
vertrieben werden sollten, setzte Cato durch, dass sie mit dem Tod bestraft
werden.
7. Aber als jener den Bürgerkrieg gewonnen hatte, brachte Cato sich selbst
mit dem Schwert um.
E:
Cornelia hat in dem Brief, den wir gelesen haben, ihren Sohn Gaius ermahnt,
daß er nicht von Haß und Wut bewegt werden soll, damit er die Bürgschaft
nicht verwirrt. Außerdem hat sie ihn (daran) erinnert, was für ein Ende sein
Bruder gehabt hatte (genommen hatte), wie schändlich er getötet worden war.
Wir wissen jedoch, daß der Sohn ihr nicht gehorcht (nicht auf sie gehört)
hat. Wenn er auf sie gehört hätte, wäre die Mutter nicht über den Tod ihres
Sohnes so traurig gewesen.
1:
Cogere,cogo,coegi,coactum
cogo cogam cogar cogamur cogeremur coacti essemus coacti eramus coacteramus
cogimus cogo
Augere, augeo,auxi,auctum
auget augetur augentur augebantur augerentur aucti sint auxerint auxerunt
auxit auget
Invenire,invenio,inveni,inventum
invenis invenitis invenistis inveneritis invenissetis inveniretis inveniatis
invenias invenis
2:
coming soon
3:
1. scripsisset 2. dederit 3. caveret; perturbaret 4. moveretur 5. sim;
vivas; solliciter 6. occisus sit; sis 7. perseveraveris; supersit 8.
faceret; misceret.
1. Der Lehrer fragte die Jungen, was Cornelia ihrem Sohn geschrieben habe:
2. „Wißt ihr, warum die Mutter dem Gaius Gracchus einen Brief schrieb? 3.
Sie bat ihn, sich davor zu hüten, den Staat in Unruhe zu versetzen. 4. Die
Mutter fürchtete, daß Gaius sich von Haß und Zorn, nicht von Vernunft leiten
lasse. 5. Die Mutter schrieb auch folgendes: 'Sorge dafür, daß ich im Alter
frei von Sorge bin. Lebe so, daß ich nicht immer beunruhigt werde! 6. Da
Dein Bruder ja schon auf schändliche Weise getötet wurde, verhalte Du Dich
(wenigstens) ruhig.' 7. Sie ermahnt ihren Sohn: 'Beunruhige mich nicht
dauernd! Bedenke, wie kurze Zeit mir noch zu leben bleibt!' 8. Die Mutter
wünschte, daß Gaius nichts gegen die Beamten unternehme, daß er nicht alles
durcheinander bringt."
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Cursus Continuus - Lektion 24
Cäsar und sein Glück
Caesar führte sein Heer nie über gefährliche Wege, bevor er die Natur des
Geländes erkundete. Denn um das Wohl der Soldaten hatte er sich große Sorgen
gemacht. Aus Ruhmsucht nahm er oft zu wenig Rücksicht auf sein (eigenes)
Wohl.
Als ihm gemeldet worden war, dass ein gewisses Lager in Germanien belagert
werde, kam er durch die Wachposten der Feinde in gallischer Kleidung seinen
Leuten zu Hilfe.
Von Brundisium aus suchte er unter den Flottenverbänden der Feinde im Winter
Dyrachium auf. Nachdem er dort seine Soldaten, die er in Italien verlassen
hatte, lange Zeit vergeblich erwartet hatte, bestieg er heimlich selbst ein
kleines Schiff.
Weil die gewaltige Strömung ihn bedrängen würde, ermahnte er die Matrosen,
die sich sehr erschreckten, weil sie den Tod fürchteten: "Caesar segelt mit
euch, und Caesars Glücksgöttin!"Nicht einmal durch religiöse Bedenken und eine gewisse Furcht vor Vorzeichen
wurde er abgeschreckt. Als er an der Küste Afrikas gefallen war
rief er "Ich halte dich Afrika!"
Als er nach dem Kampf bei Pharsalia den Hellespond
auf einem Lastschiff überquerte, floh er nicht vor einem gewissen L.
Cassius, der ihm mit 10 feindlichen Schiffen entgegenkam, sondern forderte
ihn auf, sich zu ergeben und nahm den demütigen bei sich auf.
Dies wurde von allen bewundert.
Aber in Alexandria, wurde er bei einem bestimmten Gefecht ins Meer gestoßen,
entkam seinen Feinden aber schwimmend und zog seinen Feldherrenmantel mit
den Zähnen, damit er ihnen nicht in die Hände viel. Es wird ihn auch als
höchstes Lob angerechnet, dass er alles mit einer unglaublichen
Geschwindigkeit erledigte. Als er gehört hatte, dass der König von Pontos,
Pharnakes nach der Herrschaft über Klein-Asien erstrebte und schon einige
Regionen belagert hatte, führte er drei Legionen gegen ihn und besiegte
dessen Truppen in einer einzigen Schlacht und trieb sie in die Flucht.
Diesen Sieg meldete er einem Freund mit diesen Worten: "Ich kam, sah und
siegte!"
V:
Cäsars sprachliche Begabung
1. C. Julius Cäsar fand große Bewunderung bei seinen Bürgern.
2. Denn er war nicht nur Consul, Feldherr, und Diktator, sondern auch
Verfasser einiger Bücher.
3. Cicero lobte ihn sehr, weil er zum sowohl gut reden als auch gut
schreiben konnte.
4. Und in der Tat war Cäsar immer am Herzen, die Menschen durch geschickte
Wortwahl für sich zu gewinnen.
5. Vor den Schlachten ermahnte er die Soldaten mit lauter Stimme, dass sie
für das Wohl des römischen Volkes tapfer kämpfen sollen, sie sollten weder
aus Todesangst vor den Feinden flüchten, noch selbst den Feinden zur Beute
werden.
6. Die Bücher, die Cäsar über den gallischen Krieg geschrieben hatte, werden
heute noch viel gelobt.
E:
Vielleicht hätte Cato, wenn ihm ein Schwert gegeben worden wäre (man ihm ein
Schwert gegeben hätte), Sulla getötet. Tyrannen waren Cato nämlich schon als
Jungen (in seiner Kindheit/als er noch ein Junge war) verhaßt. Sein Haß auf
Tyrannen war so groß, daß er sich selbst mit dem Schwert tötete, als Cäsar
im Bürgerkrieg gesiegt hatte. Er fürchtete nämlich, daß Cäsar von einem
gewissen (gewissermaßen von einem/von einer Art) Streben nach
Alleinherrschaft bewegt (geleitet) wurde (eine Art Streben nach
Alleinherrschaft Cäsars Handeln bestimmte).
1:
1. Caesar ist von der Angst der Matrosen nicht sehr bewegt. - (Genitivus
Subjectivus)
2. Als die Matrosen durch Todesangst erschreckt waren, ermahnte er sie: -
(Gen. Obj.)
3. "Fürchtet den Zorn Neptuns nicht! Caesars Glück segelt mit euch." -
(Attribut; Attribut)
4. Und die Matrosen gehorchten dem obersten Feldherrn. - (Gen. Partitivus.)
5. Als Caisar auf die Insel Rhodos segelte, wurde er von nach Reichtum
begierigen Piraten gefangen. - (Objekt)
6. Er selbst blieb bei diesen, nachdem er eine große Zahl seiner Begleiter
in asiatische Städte geschickt hatte. - (partitivus)
7. Dort mussten diese eine ungeheure Menge Geld beschaffen, um Caesar aus
der Hand der Piraten zu befreien. - (partitivus; Attribut)
8. Aus diesem Grund lebte Caesar lange Zeit bei den Piraten doch wurde
niemals durch Furcht vor diesen bewegt. - (partitivus; objectivus)
9. Immer wieder verspottete er diese: "Ihr alle werdet Strafe zahlen für
euer Verbrechen!" - (objectivus)
2:
fugere: fuga, fugare, confugere - regnare: rex, regina, regnum - facere:
facultas, facilis, interficere - capere: occupare, captivus, recipere -
sedere: sedes, obsidere, insidiae.
3:
1. Amicum, que miser est, rogabo, cur mecum non ludat.
- Ich frage den Freund, der elend war, warum er nicht mit mir spiele.
2. Amicas, quae tristis erant, rogavimus, cur nobiscum non luderent.
- Wir fragten die Freundinnen, die traurig waren, warum sie nicht mit uns
gespielt haben.
3. Amicus, que miser erat, rogatur cur vobiscum non ludat.
- Der Freund, der traurig war wird gefragt, warum er nicht mit ihnen spiele.
4. Amicas quam tristis sunt, rogabimus, cur nobiscum non ludant.
- Wir werden die Freundinnen, welche traurig sind, fragen, warum sie nicht
mirt uns spielen.
5. coming soon
4:
Wort Genitiv Singular Genitiv Plural
mentes alti montis alti montium altorum
mulier proba mulierum probarum mulieris probae
tantus metus tanti metus tantorum metuum
manus facilis manus facilis manuum facilium
moenia firma moeniae firmae moeniarum firmarum
... coming soon ...
5:
1. Cato lagen die Sitten der Römer sehr am Herzen (kümmerte sich sehr um die
Moral der Römer).
2. Viele Römer lobten Cato, weil er ein so strenger Zensor war.
3. Aber nicht alle Menschen bewunderten jenen Mann.
4. Einige Adelige glaubten, daß ihnen griechische Sitten gut stünden.
5. Cato aber glaubte, daß griechische Sitten für die Römer weder ruhm- noch
ehrenvoll seien.
6. Deshalb haßten ihn einige.
7. Als er Zensor geworden war, entfernte er etliche Senatoren aus dem Senat,
weil er glaubte, daß sie für das römische Volk schädlich seien (dem
römischen Volk schadeten).
6:
adducere - deducere/ removere; stare - sedere/considere; deterrere -
adhibere/ recipere; vicus - urbs; nusquam - ubique; cognoscere - ignorare;
tenere - abicere; iustus - iniustus; liberare - capere; publicus -privatus.
--------------------------------------------------------------------------------
1:
dux, exercitus, copiae, ferrum, fuga, socius, clades, legio, hostis, bel-
lum, eques.
Weitere Substantive: adversarius, agmen, caedes, captivus, gladius,
imperator, insi- diae, iter, miles, pedes, periculum, proelium, tribunus
militum, triumphus, tuba, victor, victoria, vires.
Weitere Verben: caedere, circumdare, confugere, contendere, (se) dedere,
defendere, delere, diripere, effugere, expugnare, fugere, interficere,
liberare, necare, obsidere, occidere, oppugnare, pellere, perdere, pugnare,
servare, vincere, vulnerare.
2:
Frankreich, Belgien, Luxemburg, Niederlande (Teil), Südwestdeutschland;
Alesia: Alise-Sainte-Reine, Aquae Sextiae: Aix-en-Provence, Augusta
Treverorum: Trier, Colonia Agrippina: Köln, Gergovia: Gergovie, Liger:
Loire, Lugdunum: Lyon, Lutetia: Paris, Massilia: Marseille, Narbo: Narbonne,
Rhenus: Rhein, Camulodunum: Colchester, Londinium: London, Caesarea Augusta:
Zaragoza, Iberus: Ebro, llerda: Lerida, Numantia: Numantia, Tarraco:
Tarragona, Genua: Genua, Luca: Lucca, Placentia: Piacenza.
3:
Eisen, schaudern, Liege, Feind, herabwerfen = Julia; Plan, gehorchen,
mangeln, Körper, anerkennen, Anblick, durchsetzen, sich setzen = Pompeius.
4:
a) Kaiser, Zar b) Asterix (und Obelix); Widerstand eines kleinen gallischen
Dorfes gegen die Römer c) Cleopatra. Cäsar unterstützte Kleopatra in ihrem
Kampf um die Macht über Ägypten gegen ihren Bruder Ptolemaios XIII. (bellum
Alexandrinum 48 - 41 v. Chr.); aus ihrer Liebesbeziehung soll ein
gemeinsamer Sohn hervorgegangen sein.
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Lektion 25
Komm mit zum Frühlingsfest!
Licinia: Weißt du, was heute für ein Tag ist, Sextus?
Sextus: Die Iden des März, was/warum fragst du?
L: Weil heute das Fest der Anna Perenna ist, nicht weit von den Ufern des
Tiber.
S: Ich kümmere mich nicht um solche Festtage, welche nur das Volk erfreuen.
L: So wahr es Götter gibt, gehören wir etwa nicht zum Volk?
S: Gehören wir, aber ich glaube, dass wir uns an anderen Dingen erfreuen, als
der Großteil des Volkes.
L: Ich weiß, dass du dich immer an strenge Dinge erinnerst; manchmal jedoch
ist es angenehm auszuflippen, wie Horatius sagt.
S: Ich kenne jenes (Zitat) des Horatius, aber ich hasse die Menge und den
Aufruhr dieses Tages.
L: Warum hasst du die Menge? Überall wirst du fröhliche Gesichter sehen,
denn die Menschen denken heute an nichts anderes als Freude: Sie singen
Lieder, die sie im Theater gelernt haben.
S: Und sie trinken kräftig! Gehört es sich etwa für eine Frau zu trinken?
Fern sei von dir eine so schändliche Sache! Du solltest dich erinnern, dass
der Wein auch deiner Mutter immer verhasst war.
L: Ich wünsche mir trotzdem zum Tiber zu gehen. Geh mit mir Sextus! Wenn du
mit wir gehen wirst, ...
S: Ich werde gehen, um mich nicht allzu sehr zu quälen. Aber höre: Trinke
nicht! Nicht einmal ein wenig Wein.
L: Ich werde mich des Weines gänzlich enthalten. Aber lass uns schnell
weggehen!
(Wenig später trifft Sextus Titus Clodius mit seiner Frau auf der Straße und
fragt:)
S: Hallo, wohin geht ihr?
T: Zum Tiber, Sextus, wohin alle gehen, schon der Vater ging, wie du weißt,
jährlich dorthin, obwohl er den Tumult dort hasste; jetzt gehen wir dorthin,
und zu einer anderen Zeit werden unsere Söhne dorthin gehen.
S: Auch ich gehe gern dorthin, denn manchmal ist es angenehm auszuflippen.
L: Das ist typisch für meinen Mann, der eben noch kaum bewegt werden konnte,
mit mir zu gehen!
V: Das Geburtsfest der Stadt Rom
1. Wir wissen, dass die Römer jährlich viele Festtage gefeiert haben.
2. Obwohl nicht genug bekannt ist, an welchem Tag die Stadt gegründet wurde,
legten die Römer fest, dass er "Geburtstag der Stadt" an einem bestimmten
Tag des Monats April gefeiert werde.
3. Dieser Tag war zuerst ein Fest der Hirten und er wurde zu Ehren einer
Gewissen Göttin gefeiert, welche Pales hieß.
4. Aber als die 'Res Romana' durch Kräfte vergrößert worden war, und als
sich das (/ihr) Gesicht gänzlich verändert hatte, wurde der Tag von allen
Bürgern gefeiert.
5. Diese Sache (/Ereignis) überlieferten die Römer über zweitausend Jahre,
und auch heute (noch) pflegen sie sich mit Treue an diese Sache zu erinnern.
E:
Nicht immer war Fortuna Caesar gewogen, denn sie ließ zu, dass er Brutus an
den Iden des März (15. März) ermordet wurde. Warum wurde Cäsar gerade an
diesem Tag getötet? Dieser Tag war ein Festtag, an dem sich das Volk, das
Caesar liebte, keiner Sache außer dem Wein und der Freude widmete. Wenige
Tage vor diesem Tag ging Brutus die neue Straße entlang, als ein gewisser
Metellus an ihn herantrat:
M: Sei gegrüßt, Brutus! Was machst du? Wohin gehst du?
B: Sei gegrüßt, Metellus! Ich gehe zur Kurie, ich bitte dich, mit mir zu
gehen.
M: Ich werde nicht mit dir gehen, Brutus, und ich bedaure es sehr, nicht mit
dir kommen zu können. Caesar hat mich gerufen. Aber sag mir: Warum ist dir
Caesar so verhasst?
B: Ich hasse ihn, weil er ein Tyrann ist. Deshalb töte ich ihn.
M: Hasst du ihn so sehr? (lacht) An welchem Tag wirst du ihn töten?
B: An den Iden des März, die Erinnerung an diesen Tag wird ewig sein.
1:
omnis dies > omnes dies > omnium dierum > omnis diei > omni die > omnibus
diebus > omnes dies > omnem diem > omnis dies.
quaedam res > cuiusdam rei > quarundam dierum > quibusdam rebus > quadam re
> quandam rem > quasdam res > quibusdam rebus cuidam rei > quaidam res.
3:
is---du gehst
itis---ihr geht
eatis---ihr sollt gehen
iretis---ihr würdet gehen
ibatis---ihr gingt
ibitis---ihr werdet gehen
ibunt---sie werden gehen
eunt---sie gehen
imus---wir gehen
eo---ich gehe
is---du gehst
4:
Satz 1: C. 4.e); Satz 2: E. 2.a); Satz 3: A. 3.f); Satz 4: D. 6.c); Satz 5:
B. 1.d); Satz 6: F. 5.b).
C.4.e): Als Äneas in die Unterwelt hinab gestiegen war, wurde er von den
gewaltigen Ungeheuern erschreckt, die dort wohnten.
E.2.a): Nachdem die Sibylle mit Äneas die Styx überquert hatte, gab sie dem
Zerberus einen süßen Bissen, damit er ruhig war und sie die schreckliche
Gegend (Gefilde) betreten ließ.
B. 1 .d): Als sie am Tartarus vorübergingen, blickte Äneas auf die weiten
Mauern (zurück), hinter denen (innerhalb derer) die Menschen für ihre
Verbrechen bestraft wurden.
A.3.f): Während er mit der weisen Seherin durch die traurige Gegend ging,
sah er die Seele der betrübten Dido, die sich mit dem Schwert getötet hatte,
weil sie von ihm verlassen worden war.
D.6.c): Bevor er zur Seele seines toten Vaters kam, zeigte die Sibylle ihm
die Seelen der tapferen Männer, die vor Troja erbittert gekämpft hatten.
F.5.b): Nachdem sie seinen Vater Anchises gefunden hatten, bestieg jener
einen Hügel, um seinem Sohn die Seelen seines Volkes zu zeigen.
--------------------------------------------------------------------------------
1:
a) Vorzeichen-ehe-Schnelligkeit-tausend-Abteilung: Vesta: demütig-in die
Flucht schlagen-ausliefem-nützlich-Aberglaube: Diana:
Staunen-Aussehen-Teil-Urteil-Reise-Natur-unglaublich-Strand: Saturnus.
b) (s. 25i und Eigennamenverzeichnis).
2:
a) Möglichkeiten: Tarquinius Superbus (vgl. 17L), Coriolanus (vgl. 10L),
jemand aus einer römischen Provinz.
b) multitudinem-publicum-periculosas-iura-magistratus-senatum-tota-hiemem:
Hannibal
3:
ire, eo, it, eunt, itur, eat, eant, eatur, ibo, ibit, ibunt, ibitur, ibat,
ibant, ibatur, iret, irent, iretur, i, ite.
4:
(Martial I praef.) Epigramme werden für die geschrieben, die es gewohnt
sind, sich die Vorführungen beim Florafest anzuschauen. Ein Cato soll nicht
in mein Theater eintreten, oder, wenn er schon eingetreten ist (drinnen
sitzt), soll er (wenigstens) zuschauen.
Der Name Cato steht hier als Inbegriff des Vertreters und Bewahrers
altrömischer Sittenstrenge.
5:
flumini (Dat.) - at (Konjunktion) - exercituum (Gen. Pl.) - voco (Verb) -
causis (Substantiv) - ignorant (Indikativ).
6:
Text der deutschen Lieder:
Froh zu sein, bedarf es wenig und wer froh ist, der ist König. Nach Hause,
nach Hause, Nach Hause geh'n wir nicht, bis dass der Tag anbricht, nach
Hause geh'n wir nicht.
7:
13 Was für Zähne! (V,43)
Thais hat schwarze Zähne, weiße Laecania. Was ist der Grund? Gekaufte hat
diese (die eine), jene (die andere) ihre eigenen.
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Lektion 26
Herkules in Italien
Nachdem Herkules die abgelegenen Gegenden des Erdkreises besucht und große
Gefahren auf sich genommen hatte, kam er auch zu dem Ort, wo später Rom
gegründet wurde. Euandrus Arcas, der von Griechenland nach Italien
hinübergegangen war, wohnte dort.
Von diesem gern in seinem Haus aufgenommen, erzählte Herkules ungefähr
folgendes: "Ich habe schon viele, lange und gefährliche Reisen gemacht, aber
keine Reise war länger und gefährlicher als die, von der ich gerade
zurückkehrte.
Ich kämpfte schon mit vielen grausamen und riesigen Feinden. Aber keiner von
diesen war wilder und grausamer als jener ungeheure Geryon, dessen Rinder
ich raubte. Dieser war nämlich viel höher als ein hoher Baum, er hatte
nämlich 3 Körper und 3 Köpfe und dessen Hund war wilder als ein wilder Löwe
und rannte schneller als der Wind. Während Herkules so erzählte, kam aus der
Höhle des Cacus das sehr wilde Monster, dessen Vater ein Vulkan war. Er
konnte Feuer speien und freute sich über das ganz schändliche Blutbad der
Menschen.
Als dieser die wunderschönen Rinder des Herkules ohne Bewacher gesehen
hatte, zog er mehrere von ihnen möglichst schnell am Schwanz in die Höhle,
damit der Herr, wenn er seine verlorenen Rinder suche, glaube, dass sie
hinaus und nicht hinein gegangen seien.
Aber dennoch täuschte er den Herkules, jenen äußerst tapferen Mann nicht:
Als dieser das ganz klägliche Muhen eines Rindes gehört hatte, riss er eine
Waffe an sich und ging gegen den verschlossenen Eingang der Höhle vor, aber
vergeblich. Deshalb hat er den sehr gewaltigen Felsen, der ihr Dach war, mit
seinen äußerst starken Händen entfernt, damit die aufgedeckte Höhle des
Cacus offen stand. Dann kämpfte er sehr heftig mit ihm und zog den
gewaltigen Körper des Besiegten an das Licht.
An diesem Ort aber, an dem Herkules seinem Vater Jupiter opferte, wurde
später ein Altar errichtet, der immer als der Größte bezeichnet wurde und
immer der Größte war.
V: Lykurg, Gesetzgeber der Spartaner
1. Viele alte (antike) Schriftsteller (Verfasser) glaubten, Sparta habe
keinen berühmteren oder nützlicheren Mann hervorgebracht als Lykurg.
2. Es ist überliefert, dass er dem Staat der Spartaner sehr nützliche
Gesetze gab.
3. Diese sehr (überaus) harten Gesetze hielten die Spartaner mit größter
Sorgfalt ein, obwohl nicht wenige Spartaner Lykurg hassten.
4. Deshalb fuhr er, nachdem er die Bürger durch einen Eid verpflichtet
hatte, die von ihm gegebenen Gesetze nicht zu ändern, bevor er selbst
zurückgekehrt sei, nach Kreta (hinüber) und kehrte niemals in sein Vaterland
zurück.
5. Als er aber starb, befahl er, dass seine Gebeine ins Meer geworfen werden
(würden), damit die Spartaner nicht glaubten, sie könnten die Gesetze
ändern, wenn sie (die Gebeine) nach Sparta gebracht würden.
E:
(Nach dem Fest der Anna Perenna trifft Licinia die Tullia, die Frau des
Lucius Calpurnius.)
L: Hallo, Tullia! Hat dir das Fest gefallen?
T: Grüß' dich, Licinia! Ich bin nicht an den Tiber gegangen.
L: Was? Du bist nicht (hin)gegangen?
T: Ich bin nicht (hin)gegangen (Nein); denn es macht mir keinen Spaß, dahin
zu gehen, wo Menschen heftig trinken (sich betrinken), wo sie heftiger
trinken, als es sich gehört. Und Lucius Calpurnius pflegt sich am
kräftigsten von allen zu betrinken, wie du weißt.
L: Du führst ein trauriges Leben, Tullia. Doch glaube nicht, dass dein Leben
am traurigsten von allen Frauen ist (du das traurigste Leben aller Frauen
führst)! Das Schicksal meiner Freundin Claudia ist viel trauriger als
deines. Ihr Sohn, der mit Freunden an den Tiber gegangen war, ist in den
Fluss gefallen, und seine Leiche konnte nicht mehr gefunden werden (man hat
seine Leiche bisher nicht finden können). Wäre er doch bloß nicht dahin
gegangen!
1:
adire: besuchen - auf sich nehmen - sich wenden an/ befragen - aufsuchen/
gehen in - angreifen - übernehmen; exire: ausrücken - verlassen - auslaufen
- sterben - münden; inire: beginnen - anfangen - fassen - antreten/
übernehmen - antreten; obire: sterben - besuchen/ bereisen - sich begeben
in; redire: zurückkehren - sich aussöhnen; subire: s. adire, obire;
transire: übersetzen - übergehen - überlaufen - vergehen - überschreiten.
4:
Wort
Form
Komparativ
Superlativ
Navis celeris
N. f. Sg.
Nacis celerior
Navis celerrima
Tecti pulchri
Gen. n. Sg.
Tecti pulchrioris
Tecti pulcherrimi
Arboris altae
Gen. f. Sg.
Arboris altioris
Arboris altissimae
Ignem immanem
Akk. m. Sg.
Ingem immaniorem
Ingem immanissimum
Faciei severae
Gen. f. Sg.
Faciei severioris
Faciei severissimae
Hieme aspera
Abl. f. Sg.
Hieme asperior
Hieme asperrima
Saxa ingentia
N. n. Pl.
Saxa ingentius
Saxa ingentissimum
Scelerum turpium
Gen. n. Pl.
Scelerum turpiorum
Scelerum torpissimorum
Ventis vehementibus
Abl. m. Pl.
Ventis vehementioribus
Ventis vehementissimis
Iter longum
N. n. Sg.
Iter longium
Iter longissimum
Clara nomina
N. n. Pl.
Clara nominiores
Clara nominissima
Peditis tardi
N. m. Pl.
Peditis tardiores
Peditis tardissimi
5:
Der Wolf entkam dem Hinterhalt der Hirten und Hunde blitzschnell. 2. Die
Winter sind in dieser Gegend von Jahr zu Jahr härter. 3. An das Bild dieser
wunderschönen Frau erinnere ich mich immer. 4. Die Sklavin, erzählte ihrer
Herrin eine ganz reizende Geschichte. 5. Jenes Theater ist uralt. 6. Der
Herr quälte seine Sklaven allzu grausam (brutal). 7. Die Punier überquerten
die Alpen in einem lebensgefährlichen Marsch. 8. Im Triumphzug sangen die
Soldaten gerne sehr ausgelassene Lieder.
--------------------------------------------------------------------------------
1:
„Als die Jungen in die Wiege gelegt worden waren, fallen (da doch plötzlich)
zwei riesige Schlangen von oben ins Impluvium. Sofort heben sie die Köpfe.
Als sie die Jungen erblickt haben (sehen), nahem sie sich schnell der Wiege.
Ich ziehe sie bald hierhin, bald drücke ich sie dorthin (Ich bewege sie hin
und her), denn ich habe sowohl (einerseits) Angst um die Jungen als auch
(andererseits) um mich. Aber die Schlangen versuchen umso heftiger, die
Jungen zu erreichen. Als jener (der) eine Junge die Schlangen gesehen hat
(sieht), springt er rasch aus der Wiege und greift sie an (stürzt sich auf
sie); schnell ergreift (packt) er die eine mit der einen, die andere mit der
anderen Hand (jede mit einer Hand) und tötet sie. Während dies geschieht,
„donnert" das Tor des Himmels (donnert es), und mit klarer Stimme ruft den
Namen deiner Frau der oberste Herrscher über Götter und Menschen - Jupiter.
Und dieser sagt, dass der Junge, jener Sieger über die Schlangen (Bezwinger
der Schlangen), sein Sohn sei, der andere deiner."
2:
a) A2, B7, C5, Dl. E10, F2, G11, H4.
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Lektion 27
Das Urteil des Paris
Jupiter, der Vater der Menschen und Götter wollte einst dem Peleus, einem
sehr tapferen Mann, die Göttin Thetis zur Frau geben.
Daher lud er alle Götter und Göttinnen außer der Discordia auf den Olymp
ein. Er glaubte nämlich, dass sie alles verwirren und durcheinander bringen
würde.
Als diese dennoch anwesend war, wurde sie, als sie in den Festsaal eintreten
wollte, von den Wächtern zurückgehalten. Deshalb warf die von Zorn Bewegte
von der Tür aus einen goldenen Apfel in die Mitte und sagte: Die Schönste
der Göttinnen möge diesen Apfel empfangen!"
Sofort wollte Iuno den Apfel ergreifen, aber auch Minerva und Venus kamen
heran, um die Auszeichnung der Schönheit für sich zu beanspruchen.
Als jene drei Göttinnen heftig stritten, befahl Jupiter, weil er der
Zwietracht ein Ende machen wollte, Merkur, dem Götterboten, dass er sie zu
Paris, dem Sohn des Königs Priamos führe, damit dieser über diese
Angelegenheit urteile.
Zu diesem sagte Iuno, die Königin der Götter: "Gib mir diesen Apfel, junger
Mann und ich werde dich zum Mächtigsten aller Menschen machen.
Du sollst dir sicher sein, dass du alle Völker regieren und Reichtum im
Überfluss haben wirst." Dann versprach Minerva, die Göttin der Weisheit und
der guten Künste, dem Paris, dass er durch ihre Wohltat der Weiseste von
allen sein werde.
Schließlich versprach Venus, die Göttin, die die Liebe gewinnt, dass sie ihm
die schönste aller Frauen in der Welt geben werde.
Paris zögerte ein wenig, dann verschmähte er aber die Geschenke der Iuno und
der Minerva und gab den Apfel der Venus. Von dieser unterstützt segelte er
nach Sparta, um die Gattin des Königs Menelaos, jene wunderschöne Helena,
entweder mit Gewalt oder mit List zu entführen.
Und in der Tat gelang es ihm, die Königin mit zwei Sklavinnen und gewaltigen
Schätzen zu rauben. Dieses Unrecht aber brachte seine Heimat und sein Volk
ins Verderben.
V: Solon, der Versöhner
1. Die Athener wollten die sehr harten Gesetze des Dracon abschaffen,
deshalb baten sie Solon, ihnen neue Gesetze zu schreiben, weil er die
Gesetze und Rechte mehrerer Völker kannte.
2. Solon jedoch, der mit Gesetzen gleichsam einen neuen Staat gründen
wollte, verhandelte mit solcher Kunst mit dem Volk und dem Senat, dass die
(seine) Weisheit ihm die Bewunderung aller Bürger einbrachte (das ihm die
Bewunderung aller Bürger war).
3. Und als er sah, dass das was er für einen Teil des Volkes machen wollte,
dem anderen nicht gefallen werde, versuchte er durch gerechte Gesetze die
Streitereien (Zwietracht) der Bürger zu beenden.
4. Obwohl nicht alle Athener Solons Gesetze lobten, versprachen sie, diese
Gesetze hundert Jahre nicht zu verändern, Solon aber hoffte, dass diese
Gesetze gleichsam ewig sein werden.
E:
Als Herkules gesehen hatte (bemerkte), dass seine Rinder entführt worden
waren, rief er: „Den, der die Rinder weggeführt hat, werde ich töten." Aber
der Arkader Euander sagte, dass Cacus die Rinder entführt habe, und ermahnte
Herkules, sich vor seiner ungeheuren Kraft zu hüten. Darauf (erwiderte)
dieser: „Ich habe gesagt, dass ich den, der die Rinder weggeführt hat, töten
werde", und ergriff mit der Hand die Waffen, um die Höhle des Cacus
anzugreifen. Cacus aber hatte die Höhle, die Herkules gerade angreifen
wollte, schon verschlossen (den Zugang zur Höhle ... versperrt).
1:
Nach dem Muster: temptare, temptavisse, temptaturum esse, temptari,
temptatum esse, -.
2:
1. Trojani Graecos litus Troiae relicturos esse sperant.
= Die Trojaner hoffen, dass die Griechen die Küste Trojas verlassen werden.
2. Troiani deos se semper adiuturos esse sperant.
= Die Trojaner hoffen, dass die Götter sie unterstützen.
3. Troiani deos illum equum donum accepturos esse sperant.
= Die Trojaner hoffen, dass die Götter jenes Pferd als Geschenk annehmen.
4. Troiani Graecos non iterum Troiam perturbaturos esse sperant.
= Die Trojaner hoffen, dass die Griechen nicht wieder Troja verwirren.
5. Triani Paridem pro iniuria poenas non daturos esse sperant.
= Die Trojaner hoffen, dass Paris für Ungerechtigkeit keine Strafen geben
wird.
6. Troiani verba sacerdotis vera non apparitura esse sperant.
= Die Trojaner hoffen, dass die Worte des Hirten nicht stimmen.
7. Troiani pacem diuturnam futurum esse sperat.
= Die Trojaner hoffen, dass der Frieden ewig hält.
3:
1. Ich bin in die Stadt zurückgegangen, um einen Brief zu schreiben.
2. Ich wollte einen Brief schreiben, als meine Mutter kam.
3. Meine Mutter kam zu mir, um mich aufzufordern in die Halle zu kommen.
4. Ich ging in den Garten, um meine Schwester zu suchen.
5. Ich fand sie, als sie das Haus verließ.
4:
Reihenfolge:
4 / 2 / 6 / 9 / 3 / 8 / 1 / 7 / 5
4. Wer weiß nicht, dass Arion mit seinen Liedern die Herzen der Menschen
gerührt und sich große Reichtümer verschafft hat? 2. Als er in den Städten
Siziliens viele mit seiner Kunst erfreut hatte, bestieg er ein Schiff, weil
er nach Griechenland zurückkehren wollte. 6. Er hoffte, bald nach Korinth zu
kommen, wo ihn Freunde erwarteten. 9. Die Seeleute aber wollten Arion auf
hoher See seiner Reichtümer berauben und ihn selbst töten. 3. Plötzlich
umringen sie den armen Mann, bereit, Gewalt anzuwenden. 8. Sie verspotten
Arion, der sie bitten will, ihn zu schonen, 1. Nur das erlauben sie, dass er
das schönste seiner Lieder singt. 7. Während er mit wunderschöner Stimme
sang, stürzte er sich ins Meer. 5. Doch er fand nicht den Tod, denn ein
Delphin rettete ihn und trug ihn zum Strand.
5:
-ris
Wort Form kommt von
Übersetzung
muneris Gen. Sg. munus des Amtes
spreveris 2. Pers. Sg. F2 Ind. Akt. spernere du wirst verschmäht haben / 2.
Pers. Sg. Präs. Konj. Akt. spernere du habest verschmäht
invitaris 2. Pers. Sg. Präs. Pass. invitare du wirst eingeladen
acceperis 3. Pers. Sg. F2 Akt. Ind. accipere du wirst angenommen haben. / 2.
Pers. Sg. Perf. Konj. accipere du sollst angenommen worden sein
iudicaris 2. Pers. Sg. Präs. Pass indicare du wirst beurteilt
temptaveris 2. Pers. Sing. F2 Akt. Ind. temptare du wirst angegriffen haben
/ 2. Pers. Sg. Perf. Konj. temptare du sollst angegriffen worden sein
arboris Gen. Sg. arbor des Baumes
-am
wird noch vervollständigt
6:
tecti - aedium / nonnullae -paucae / ignoramus - nescimus / adii - accessi /
amisisset - perdidisset / probus - bonus, fortis / ait - dicit, dixit /
decus - honos / perturbare -perterrere / ante -pro / abiit - discessit.
--------------------------------------------------------------------------------
1:
1. Er war der Bruder des Hektor. Paris - 2. Nach dem Tod des Achill, jenes
schrecklichen Feindes der Trojaner, hat er dessen Waffen für sich
beansprucht. Aias - 3. Er hat das zerstörte Troja verlassen und sich eine
neue Heimat gesucht. Äneas - 4. Sie war eine Seherin, der, obwohl sie die
Wahrheit sagte, niemand Glauben geschenkt hat. Kassandra - 5. Er ist von
Achills Sohn (= Neoptolemos) am Altar getötet worden. Priamos — 6. Er hat
die Führer der Griechen dazu gebracht, mit den Trojanern Krieg zu beginnen.
Menelaos - 7. Er hat den Leichnam des getöteten Hektor, wie von Sinnen über
den Sieg, um die Mauern Trojas geschleift. Achill - 8. Er war der Anführer
des riesigen Truppenaufgebots der Griechen. Agamemnon - 9. Sie wurde, als
sie sich von einem Felsen ins Meer stürzen wollte, in einen Hund verwandelt.
Hekabe - 10. Er war der Freund und Gefährte des Achill. Patroklos. (zu
Laokoon s. 15L)
2:
capere: accipere, recipere - cedere: accedere, concedere, discedere - dare:
circumdare, condere, dedere, perdere, prodere, reddere, tradere - ducere:
abducere, adducere - esse: abesse, adesse, deesse, superesse - fugere:
confugere, effugere - iacere: abicere, traicere - ire: abire, adire, exire,
obire, redire, subire, transire - mittere: amittere, committere, promittere
- movere: commovere, permovere, removerp - pugnare: expugnare, oppugnare
-ponere: disponere, exponere -portare: transportare - ridere: irridere -
tenere: abstinere - terrere: perterrere.
3:
1. currere, fugere, effugere, confugere, fuga, celer, cito, celeritas,
petee, capere, capessere, comprehendere, contendere, appropinquare, fugare,
evadere, pugnare, iratus, ira, timere, timor, punire, rapere, scelus.
2. donare, donum, gaudere, gaudium, ridere, laetus, iuvat, placere,
delectare, gratia, gratias agere, praemium, beneficium, probus, stupere,
sumere.
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Lektion 28
Orpheus und Eurydike
"O ihr Götter der Unterwelt: Ich bin nicht zu euch herabgestiegen um euer
Reich zu sehen, nicht, um den Zerberus, das entsetzliche Untier, zu binden.
Grund für mein Kommen ist die Gattin, die ich eben verlor. Damit ihr sie mir
zurückgebt, bin ich als Bittender hier! Wenn sie die Jahre, die ihr
zustehen, vollendet hat, wird sie euch gehören; wenn sie ihr Leben gelebt
hat, wird sie, ohne sich zu sträuben, dorthin eilen, wohin wir Sterblichen
alle streben. Ihr übt nämlich die längste Herrschaft über die Menschheit
aus.
Wenn ihr mir die Gattin zurückgebt, werde ich euch ewig dankbar sein und
euere Güter in meinen Liedern stets preisen. Wenn sie mir aber verweigert
wird, wenn meine Bitten nicht erhört werden, werde ich nicht ans Tageslicht
zurückkehren. Freut euch dann am Tod von uns beiden!" Danach rührte Orpheus
mit lieblichem Gesang das Herz Proserpinas; auch den König der Toten rührten
die Worte des Sängers.
Weinend standen die toten Seelen, und weder Tantalus schnappte nach dem
entfliehenden Wasser noch wälzte Sisyphus seinen Felsblock noch quälten die
Geier den Tityos, indem sie seine Leber zerfleischten. Damals sah man zum
ersten Mal Tränen in den Augen der Furien, die über das traurige Geschick
des Orpheus Schmerz empfanden!
Ihm, der auf solche Weise flehte, gab Proserpina die Gattin unter folgender
Bedingung: "Wenn du auf dem Rückweg dich umschaust und Eurydike ansiehst,
bevor du noch dieses Reich verlassen hast, wirst du sie sogleich verlieren!"
Schon schreitet Orpheus davon mit der Gattin, die wegen ihrer Verletzung
langsamer geht, schon nähern sie sich dem Rande der Erde, als jener voll
heißem Verlangen sich umsieht - und sogleich entschwindet Eurydike, seine
geliebte Gattin!
Als Orpheus zurückkehrte, wies ihn Charon ab und setzte ihn kein zweites Mal
über. Trotzdem, so berichten die Dichter, blieb er sieben Nächte dort und
weinte und klagte.
V: Tullius grüßt seinen Tiro
1. Dein Gesundheitszustand beunruhigt mich sehr; wenn Du mich von dieser
Besorgnis (inneren Unruhe) befreist, werde ich Dich von allen Sorgen
befreien.
2. Bitte gib allen, die nach Italien fahren (reisen), Briefe an mich mit, so
wie ich keinen, der nach Patrae fährt, auslassen werden.
3. Ich erwarte sehr (inständig) Deine Briefe über viele Dinge, Dich (selbst)
aber noch viel mehr.
4. Wenn du Deine Krankheit auskuriert hast, wirst Du an die Seereise denken.
5. Wir alle wünschen, ich ganz besonders, Dich gesund wieder zu sehen.
6. Aber ich sehe Dich genügend schnell (früh genug), wenn Du gesund bist.
Lebewohl!
E:
Jupiter überlegte: „Wenn Discordia auf den Olymp kommt, wird sie alles
durcheinander bringen. Wenn ich sie nicht einlade, wird sie wütend sein."
Schließlich entschloss er sich, sie nicht einzuladen. Discordia jedoch
überlegte: „Ich bin (zwar) nicht auf den Olymp eingeladen, dennoch werde ich
dorthin gehen. Sobald alle zusammengekommen (versammelt) sind, werde ich den
Speisesaal betreten. Wenn ich nicht aufgenommen (empfangen) werde, werde ich
von der Tür aus den goldenen Apfel in die Mitte werfen." Und tatsächlich
wiesen die Wächter die Göttin, als sie eintreten wollte, ab. Doch diese warf
einen goldenen Apfel in die Mitte, wobei sie sagte: „Die schönste unter den
Göttinnen soll diesen Apfel erhalten!" Welche Göttinnen beabsichtigten
(waren gewillt), den Apfel für sich zu beanspruchen, da sie sich für die
schönsten hielten? Doch die Götter, die einen großen Streit erwarteten,
hörten Jupiter, der diese Worte sprach: „Genau dies habe ich erwartet!"
1:
PPrA PPP PFA
tribuenti tributo, -ae tributuro, -ae
amittenti, -e abisso amissuro
vindicantis, -es vindicati vindicaturi
rapiens, -nte rapta raptura
perturbantium perturbatorum, -arum perturbaturorum, -arum
regentis, -nti, -ntes rectae recturae
2:
1. Orpheus voce dulci cantans omnia animalia movit.
= Orpheus bewegte mit seiner angenehmen Stimme singend, alle Lebewesen.
2. Oranti rex mortuorum uxorem dedit.
= Der König der Toten gab dem Bittenden seine Frau zurück.
3. Orpheus et uxor iam luci appropinqantes amore ardebant.
= Orpheus und seine Frau entbrannten vor Liebe, als sie sich schon dem Licht
näherten.
4. Charon Orpheum vehementer orantem arcuit.
= Charon wehrte Orpheus ab, obwohl dieser heftig betete.
3:
Futur I -----Futur II
iudicabit -----iudicaverit
audiet----- audiverit
ibo----- iero
petentur----- petiti,ae,a erunt
spernemus -----spreverimus
eritis----- fueritis
spondebunt -----spoponderint
ducemini -----ducti,ae,a eritis
comprehendent -----comprehenderint
relinquentur----- relicti erunt
pellemur -----pulsi,ae,a erimus
concedetur -----concessum erit
occidentur -----occisi erunt
continget -----contigerit
comparabo -----comperavero
4:
1. adeuntem; commoto
2. laesus
3. amatam
4. fugiens; latente
5. rogaturus
6. amissam
7. petens
8. moti
1. Als Proteus Aristäus kommen sah, erklärte er dem Mann, der sehr erregt
war, folgendes:
2. „Orpheus, der von dir geschädigt worden ist, hat dir diese Strafe
verschafft.
3. Denn durch deine Schuld hat er die geliebte Gattin verloren.
4. Sie ist auf der Flucht vor dir von einer Schlange, die im Gras verborgen
war, getötet worden.
5. Daher ging Orpheus zu den unterirdischen Reichen, weil er den furchtbaren
König bitten wollte, ihm die Gattin zurückzugeben.
6. Weil er sie wieder verloren hat, weint er nun ohne Ende.
7. Du aber geh zu den Tempeln des Apoll und der Musen und suche Vergebung!"
8. Und tatsächlich gewährten die Götter, bewegt durch Gebete und Opfer, dem
Aristäus Vergebung.
5:
Wort -----Deutsch -----PPrA.Nom-----. PPrA.Abl. -----Deutsch
invitare---- einladen----- invitans---------- invitante----- einladend
imperare-- befehlen----- imperans---------imperante -----befehlend
movere ----bewegen ----movens---------- movente -----bewegend
augere----- vergrößern --augens ----------augente----- vergrößernd
sentire -----fühlen------- sentiens ----------sentiente----- fühlend
punire -----bestrafen ----puniens-----------puniente----- bestrafend
accipere ---empfangen --accipiens --------accipiente----- empfangend
capere----- fangen -----capiens------------capiente -----fangend
sumere -----nehmen----sumens-------------sumente----- nehmend
vincere -----besiegen--- vincens ----------vincente -----besiegend
ire ----------gehen------- iens -------------eunte----- gehend
transire----- übergehen --transiens----------transiente -----übergehend
--------------------------------------------------------------------------------
1:
Die „Versammlung der Tiere" (unter ihnen besonders die häufig in Fabeln
auftretenden Tiere) soll dem altersspezifischen Interesse an Tieren
entgegenkommen und exemplarisch eine Möglichkeit der optischen
Veranschaulichung eines Wortfeldes zeigen. Vielleicht nehmen interessierte
Schüler die Anregung auf, Wortfelder, die in einem Lehrbuch in dieser
Vollständigkeit nicht präsentiert werden können, für Bereiche wie z. B.
„Speisen und Getränke", „Kleidung", „Gegenstände des alltäglichen Lebens"
mit Hilfe von Bildern und einem Wörterbuch zusammenzustellen.
2:
1. Eine Menge Hunde sind der Tod der Hasen (im Dt.: Viele Hunde sind des
Hasen Tod.): 2. Du hast dem Wolf das Schaf anvertraut (im Dt.: den Bock zum
Gärtner gemacht). 3. Der Fuchs ändert sein Fell, aber nicht seine Sitten (im
Dt.: Wolf im Schafspelz). 4. In einer Schlucht zwei Eber fangen (im Dt.:
zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen). 5. Eine Schwalbe macht (noch)
keinen Frühling (im Dt.: ... keinen Sommer). 6. Eine Krähe hackt einer Krähe
niemals die Augen aus (im Dt.: Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.).
7. Den Raben wird Nachsicht gewährt, die Tauben quält die Zensur(behörde)
(im Dt.: Die kleinen Diebe hängt man, die großen lässt man laufen.).
3:
Einst waren der Esel und der Fuchs zusammengekommen, um einige schwächere
Tiere zu jagen. Als ihnen im Wald der Löwe begegnete, ging der Fuchs, weil
er merkte, dass Gefahr drohte, zu ihm hin und versprach, ihm den Esel
auszuliefern, wenn er selbst heil bliebe (mit heiler Haus davonkomme).
Sofort versicherte der Löwe, dass er ihn schonen werde. Daraufhin legte der
Fuchs dem Esel einen Hinterhalt (lockte der Fuchs den Esel in eine Falle).
Als der Löwe jedoch sah, dass der Esel nicht entkommen konnte, ergriff er
(schnappte er sich) zuerst den Fuchs, dann machte er sich über den Esel her.
- Dies geschieht oft denjenigen, die ihre Gefährten verraten, dass nämlich
der Verrat ihnen selbst zum Verderben (Verhängnis) wird.
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Lektion 29
Ein Frevler wider Willen: Ödipus
Lange glaubte Ödipus - so hatte Periboea, die Gattin des Polybos, das
Findelkind genannt - er sei der Sohn des Königs. Eines Tages aber
beschimpfte ihn einer von den Gleichaltrigen, der auf seine Stärke neidisch
war, als "Bastard" - und die anderen lachten.
Sogleich befragte Ödipus Periboea nach seiner Herkunft.
Da die Frau nichts Bestimmtes verriet, entschloss er sich, nach Delphi zu
gehen, um das Orakel zu befragen.
Auf seine Frage erhielt er folgende Antwort: „Hüte dich davor, deinen Vater
zu töten und deine Mutter zu heiraten." Als Ödipus diese Worte vernommen
hatte, machte er in seiner Bestürzung einen weiten Bogen um Korinth und fuhr
mit seinem Wagen nach Theben. In einem Hohlweg kam ihm ein alter Mann
entgegen, der auf einem Wagen saß. Als dessen Sklaven riefen, er solle ihrem
König den Weg frei machen, zögerte Ödipus ein wenig - und siehe: Schon
erschlug einer von ihnen eins seiner Pferde!
Wütend, weil das Pferd erschlagen worden war, tötete der junge Mann nicht
nur den allzu rabiaten Sklaven, sondern auch jenen Alten, ohne zu wissen,
wer er war - es war aber Laios, sein eigener Vater!
Als die Sonne unterging, erblickte Ödipus nicht weit von den Mauern Thebens
ein seltsames Wesen, das auf einem Berg saß; die Sphinx, die den Kopf eines
Mädchen und den Leib eines Löwen hatte.
Diese gab gewöhnlich den Leuten, die nach Theben reisten, ein Rätsel auf.
Lösten sie das Rätsel nicht, tötete sie sie grausam. Während Ödipus noch
staunte, sagte die Sphinx: „Welches Lebewesen hat am Morgen vier Beine, am
Mittag zwei und am Abend drei?"
„Der Mensch", erwiderte Ödipus. Als sie die Lösung vernahm, stürzte sich die
Sphinx von ihrem Felsen in die Tiefe. Ödipus aber wurde, weil er die Stadt
von dem Ungeheuer befreit hatte, von den Thebanern zum König gemacht und
nahm seine Mutter Iokaste zur Frau.
Viele Jahre hatte er glücklich gelebt, als plötzlich die Thebaner von einer
schweren Seuche heimgesucht wurden. Da die Seher versicherten, die Stadt
werde von de Göttern bestraft, weil ein schreckliches Verbrechen begangen
worden sei, versprach König Ödipus, nach dem Schuldigen zu suchen. Und
tatsächlich fand er ihn, nachdem er viele Menschen befragt hatte: Sich
selbst!
V: Vorbereitungen zum Krieg
1. Nachdem Helena mit einigen adligen Mädchen von Paris geraubt worden war,
versammelten sich Agamemnon, der alte Nestor, und einige andere der Fürsten
der Griechen auf Bitten von Menelaos (weil Menelaos sie bat) in Sparta.
2. Nachdem den Fürsten eine große Menge Gold gegeben worden war, machte
Agamemnon die Gemüter aller zu Krieg bereitwilliger.
3. Nachdem der Krieg jedoch beschlossen und Agamemnon als Feldherr
eingesetzt war, kehrten sie ein jeder in sein Königreich zurück.
4. Ganz Griechenland brannte voller Kriegsbegierde (von Begierde nach
Krieg). Waffen, (Kriegs-)Wägen und (Kriegs-)Schiffe wurden gerüstet.
5. Und nachdem zwei Jahre verstrichen sind, schicken die Könige ihre Flotten
nach Hause.
6. Danach kamen alle Fürsten gleichzeitig nach Aulis, um (von dort aus) nach
Troja zu segeln.
E:
Orpheus sang mit sanfter Stimme und bewegte (brachte) so den König der Toten
dazu, ihm Eurydike zurückzugeben. Während Orpheus sang, standen die toten
Seelen da und weinten, sogar in den Augen der Furien wurden Tränen gesehen.
Endlich wurde ihm Eurydike wiedergegeben. Doch nachdem seine Frau (ihm)
zurückgegeben worden war, beachtete Orpheus, der seine Frau sehr liebte,
nicht die bekannte Bedingung, unter der Proserpina seine Bitten erhört
hatte. Deshalb verlor er seine Frau zum zweiten Mal, obwohl seine Bitten
erhört worden waren.
1:
1. Thebani; vexati
= Die Thebaner kamen zu König Oedipus, weil sie von einer sehr schweren
Krankheit gequält wurden.
2. Rex; quaerens
= Der König fragte viele Menschen, weil er nach dem Auslöser der Krankheit
suchte.
3. scelere; terribili; commisso
= Die Seher behaupteten, dass die Bürgerschaft von den Göttern bestraft
wird, weil ein schreckliches Verbrechen begangen
worden sei.
4. Patre occiso
= Nachdem sein Vater getötet war, heiratete Oedipus seine Mutter.
5. Multis hominibus rogatis
= Nachdem viele Menschen befragt worden waren, fand Oedipus die schreckliche
Sache heraus.
2:
1. petentes
= In alten Zeiten suchten die jungen Römer Frauen. Deshalb kündeten sie den
benachbarten Volksstämmen ein Schauspiel an.
2. conditam
= Viele Menschen kamen in der gerade gegründeten Stadt zusammen.
3. invitata
= Auch eine große Menge Sabiner kam zusammen mit ihren Frauen und Mädchen
zum Fest.
4. aedificata
= Sie bewunderten die so schnell erbaute Stadt.
5. -
= Sobald die Zeit des Schauspiels kam, liefen die jungen Römer herbei, um
die Mädchen zu entführen.
6. perturbato; accussantes
= Nachdem das Schauspiel durch dieses Ereignis gestört worden war, flohen
die Väter der Mädchen traurig, wobei sie das Unrecht der Römer beklagten.
7. raptas; liberaturi
= Wenige Tage später kehrten die Sabiner mit Waffen zurück um ihre
entführten Töchter aus den Händen der Römer zu befreien.
8. pugnantes
= Da baten die Mädchen ihre kämpfenden Väter und Brüder auf den Kampf zu
verzichten.
3:
1. Aequalibus ridentibus Oedipus ... 2. Oedipode de origine sua rogante
mater ... 3. Verbis oraculi auditis Oedipus ... 4. Oedipode verbis oraculi
parente tarnen...
1. Weil die Kameraden lachten, war Ödipus sehr zornig.
2. Als Ödipus nach seiner Herkunft fragte, antwortete die Mutter nichts.
3. Als er die Worte des Orakels gehört hatte, mied Ödipus Korinth.
4. Obwohl Ödipus den Worten des Orakels gehorchte, siegte dennoch das
Schicksal.
4:
pulso; oppugnante; cogitans; cognito; necaturus; posita; stupens.
1. Nachdem König Tarquinius aus Rom vertrieben worden war, zettelte
Porsenna, ein etruskischer König, einen Krieg mit den Römern an.
2. Als Porsenna schon viele Tage Rom belagerte, ging Mucius, ein adliger
junger Mann, heimlich in das Lager der Feinde und tötete einen (gewissen)
Mann, den er für Porsenna hielt.
3. Mucius, der an den Tod des Königs dachte, wurde von den Wachen ergriffen
und vor den König geschleppt.
4. Als er seinen Irrtum erkannt hatte, sagte Mucius zum König:
5. „Ich bin Mucius, ich bin römischer Bürger, ich drang ins Lager der Feinde
ein, weil ich den Feind töten wollte. Hinter mir werden viele junge Römer
kommen, die auf Mord sehr begierig sind."
6. Darauf sagte er, nachdem er seine rechte Hand in das Feuer des Altars
gestreckt hatte:
7. „So große Leiden werden alle jungen Römer für das Vaterland ertragen."
8. Der König, der über so große Tapferkeit staunte, schonte Mucius und ließ
ihn nach Rom zurückkehren.
5:
mox: kein Substantiv, alle anderen Substantive
severe: Adverb von severus, alle anderen Verben
gratus: Adjektiv, alle anderen Substantive
aurum: Substantiv, alle anderen ???
ager: Substantiv, alle anderen Formen von agere
--------------------------------------------------------------------------------
1:
1. Niemand sieht deutlich denjenigen, der mich gezeugt hat. Was man aber
sieht, sieht man (nur) mit meiner Hilfe, auch wenn ich diejenigen, die
sehen, quäle. Mein Name besteht aus einer Silbe, diese wiederum aus drei
Buchstaben. Alle Tage sterbe ich, und doch werde ich wieder geboren... lux
2. Wer war das? Der Schwiegersohn seines Großvaters, der Bruder seiner
eigenen Kinder und der Vater seiner Brüder: In einer Geburt hat die
Großmutter ihrem Mann Kinder und sich Enkel geboren. Ödipus 3. Aus dem
Wasser bin ich geboren (Das Wasser hat mich geboren), aber die unsterbliche
Sonne hat mich ernährt. Allein meine Mutter wird mir den Tod bringen. Salz
2:
1. „Krösus, wenn du den Halys überschreitest, wirst du ein großes Reich
zerstören." - Krösus deutete den Spruch so, dass er das Perserreich
zerstören werde. Das große Reich, das er zerstörte, war jedoch sein eigenes.
(546 v. Chr. erobert Kyros von Persien Lydien.) 2. „Auch wenn alles andere
zerstört werden wird, wird Jupiter euch als einziges die hölzerne Mauer
unversehrt lassen, die euch Rettung bringen wird." Mit der hölzernen Mauer
waren nicht aus Holz errichtete Mauern, sondern Schiffe gemeint. (480 v.
Chr. zerstörten die Perser, nach ihrem Sieg am Thermopylenpass, Athen; die
Athener hatten die Stadt auf Schiffern verlassen und besiegten durch ihre
Flotte die Perser in der Seeschlacht bei Salamis.) 3. „Ich sage, dass du die
Römer besiegen kannst." So verstand Pyrrhus den Spruch. Wenn man jedoch
„Romanos" als Subjektakkusativ ansieht, heißt er: „Ich sage; dass dich die
Römer besiegen können. (Pyrrhus von Epirus unterstützte Tarent im Krieg
gegen Rom 282 - 272 v. Chr. Nach einigen Siegen (u. a. der sprichwörtliche
„Pyrrhussieg" 279 bei Ausculum) unterliegt Pyrrhus 215 bei Benevent. Mit der
Kapitulation Tarents hat Rom die Herrschaft über Unteritalien errungen.)
3:
canis - cadis - cadit - cedit - redit -sedit - sedet.
4:
a - ad- das - ades - adest - sedeat - deserat/sederat - deeratis - caderetis
- decernatis.
5:
avis - Vogel; captare -jagen; clementia - Milde; condicio - Bedingung;
contendere - eilen; humanus - menschlich; invitus - unfreiwillig; lacrima -
Träne; peragere - durchführen; poeta - Dichter; preces - Bitten; valetudo -
Gesundheitszustand, ohne Partner: sin - (wenn aber).
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Lektion 30
Antigone
Schon zu Lebzeiten des Ödipus hatten dessen Söhne Eteokles und Polyneides
miteinander gestritten, wem nach dem Tod des Vaters die Herrschaft zufallen
solle.
Nachdem dieser sich, als seine Untaten entdeckt waren, des Augenlichts
beraubt hatte, übertrug er die Herrschaft seinen Söhnen für jeweils ein
Jahr. Dann floh er, geführt von seiner Tochter Antigone, aus Theben.
Als ein Jahr vergangen war, forderte Polyneides die Herrschaft von seinem
Bruder Eteokles. Der aber verweigerte sich, den Thron zu räumen. Daher rief
Polyneides Verbündete zusammen, stellte ein großes Heer auf und zog mit
sieben Heerführern nach Theben, um die Stadt mit Gewalt zu nehmen. In dieser
Hoffnung getäuscht, maß er sich im Zweikampf mit Eteokles. Nachdem beide
Brüder in diesem Kampf gefallen waren, wurde Kreon zum König ernannt.
Der ließ Eteokles mit höchsten Ehren bestatten, den Leichnam des Polyneides
aber, weil er seine Heimat verraten hatte, den Vögeln und Hunden vorwerfen.
Außerdem stellte er Wachen auf, denn er wollte verhindern, dass ihn jemand
heimlich bei Nacht bestatten wage.
Antigone aber, die nach dem Tod ihres Vaters nach Theben zurückgekehrt war,
versuchte, obwohl sie das Gebot des Königs kannte, trotzdem, den Bruder
eigenhändig mit Erde zu bedecken.
Während sie das tun wollte, wurde sie von Leuten, die die Leiche bewachten,
festgenommen und zum König geführt.
Als Kreon fragte: "Auf wessen Veranlassung hast du meine Weisungen
missachtet?" erwiderte Antigone: "Auf niemands Veranlassung, ich muss aber
den Geboten der Götter mehr gehorchen als den deinen."
Kaum hatte er diese Worte vernommen, da geriet Kreon in höchsten Zorn und
ließ das Mädchen lebendig begraben, ohne dass einer seiner Untertanen sich
widersetzte, ohne dass einer es verhinderte.
Haemon allein, der Sohn des Königs, öffnete das Grab und wollte Antigone
retten, doch umsonst:
Das Mädchen hatte schon selbst seinem Leben ein Ende gemacht. Da es tot war,
suchte auch Haemon den Tod, und seine Mutter wurde, als sie vom Schicksal
ihres Sohnes hörte, vom Schmerz dahingerafft.
Kreon aber bedauerte, nachdem er alle seine Angehörigen durch eigene Schuld
verloren hatte, zu spät seinen Starrsinn.
V: Agamemnons Heimkehr
1. Clytaemestra, die Frau des Agamemnon hat, voller Schmerz und ohne Wissen
des Königs, mit Aegisthus Ehebruch begangen, weil Agamemnon die gemeinsame
Tochter geopfert hatte.
2. Nachdem Troja erobert und zerstört worden war, ist die griechische Flotte
unter der Führung Agamemnons ins Vaterland zurückgekehrt.
3. Clytaemestra bemerkte, dass jener eine Frau aus Troja, Cassandra,
mitbrachte.
4. Deshalb beschloss Aegisthus, mit der Hoffnung das Königreich zu regieren,
Clytaemestra zu veranlassen, dass sie Agamemnon tötet.
5. Nach dessen Tod regierte Aegisthus sieben Jahre lang über Mycenis,
solange bis er von Orestus, Agamemnons Sohn getötet wurde.
E:
Als Oedipus die schändlichen Worte seines Altersgenossen gehört hat, war er
sehr verwirrt. Deshalb hat er seine Mutter vergeblich nach seinem Ursprung
gefragt und ist zum Orakel nach Delphi gegangen. Welches dem Verwirrtem
geantwortet hat, er solle nicht nach Korinth zurückkehren. Es stehe fest,
dass er seinen Vater ermorde. Deshalb ist er nach Theben gegangen, wo er
jene Sphinx beseitigt hat und König geworden ist. Viele Jahre später wurde
Theben von einer schweren Krankheit heimgesucht. Der Grund für dieses Unheil
war Oedipus.
1:
vitare: vitans, vitatum, vitaturus
constituere: constituens, constitutum, constiturum
conspicere: conspiciens, conspectum, conspecturum
ire: iens, itum, iturum
sepelire: sepeliens, sepultum, sepulturum
invidere: invidens, invisum, invisurum
adducere: adducens, adductum, adducturus
mittere: mittens, missum missturum
agere: agens, actum, acturum
2:
PPrA----- PPP-----PFA
solvente -----soluto----- soluturo
iudicante -----iudicato----- iudicaturo
capientes/capientis----- capti----- capturi
comparante/comparans/coparantia -----comparata -----comparatura
cedentem/cedens -----cessum----- cessurum
affirmantibus -----affirmatis -----affirmaturis
3:
1. abl. abs,
= Nachdem Polynices seine Gefährten zusammengerufen hatte, begab er sich
nach Theben.
2. PC
= Obwohl er die Stadt mit Gewalt bestürmte, konnte er sie nicht einnehmen.
3. PC
= In dieser Hoffnung getäuscht, kämpfte er mit Eteocles.
4. abl. abs.
= Nachdem die Brüder in dieser Schlacht gefallen waren, herrschte Creon.
5. abl. abs.
= Durch das Aufstellen von Wachen, hinderte der König die Bürger, Polynices
zu begraben.
6. abl. abs.
= Obwohl Antigonae die Anordnung des Königs kannte, versuchte sie trotzdem
ihren Bruder zu begraben.
7. PC
= Der von Zorn bewegte Creon befahl, die Frau lebendig zu begraben.
4:
1. Romulo rege urbs modo condita cito aucta est.
2. Augusto vivo Germani Romanos vicerunt.
3. Caesare auctore ludi maximi Romae facti sunt.
4. Vespasiano Imperatore Colosseum aedificatum est.
5. Remo mortuo Romulus urbem condidit.
1. Unter König Romulus vergrößerte sich die eben gegründete Stadt schnell.
2. Zu Lebzeiten des Augustus besiegten die Germanen die Römer.
3. Auf Cäsars Veranlassung sind in Rom die größten Spiele veranstaltet
worden.
4. Unter Kaiser Vespasian wurde das Kolosseum erbaut.
5. Als Remus tot war, gründete Romulus die Stadt.
5:
1. Nachdem Kreon die Worte des Mädchens Antigone gehört hatte, war er sehr
zornig.
2. Nachdem Antigone tapfer gesprochen hatte, machte sie ihrem Leben ein
Ende.
3. Als der König den Brief an die Beamten geschrieben hatte, verließ er sein
Land.
4. Als Augustus den Tempel des Gottes Janus geschlossen hatte, gab er den
Römern dauerhaften Frieden.
6:
1. Nach der Einnahme so vieler Städte ergaben sich die Feinde.
2. Nach dem Friedensschluss schonten die Römer die Feinde.
3. Nach dem Wandel des Glücks verlor Cäsar sein Leben.
4. Auf die Nachricht vom Tode Cäsars hin waren die Bürger betrübt.
7:
minieren mit vergleichbaren Formen): meridie, terrore, occidente, laude,
fide, ignaro, eo, edictis, solis, deducentibus, senibus, mira, sapientia,
ripa, tum, terribili, vi.
--------------------------------------------------------------------------------
1:
1. Zeus - luppiter - maximus (0) 2. Hera - luno - matronae (L) 3. Poseidon -
Neptunus - mare (YM) 4. Demeter - Ceres - ager (PI) 5. Apollon - Apollo -
artes (S) 6. Artemis - Diana - silva (CH) 7. Ares - Mars - bellum (E) 8.
Aphrodite - Venus - amores (S) 9. Hermes - Mercurius - nuntius (PI) 10.
Athene - Minerva - sapientia (E) 11. Hephaistos - Vulcanus -faber (L) 12.
Hestia - Vesta - ignis aeternus (E). Olympische Spiele (In Olympia fanden
seit 776 v. Chr. in jedem vierten Jahr sportliche Wettkämpfe statt.) -
„Olympische Spiele in der Antike" (im Vergleich zur Gegenwart) sind auch für
2:
Den Totengöttern und der ewigen Ruhe der lulia Maiana, einer höchst
tugendhaften Frau, von der Hand ihres überaus grausamen Ehemannes getötet,
welche früher starb, als das Schicksal (es) gegeben (bestimmt) hat. Mit ihm
(= dem Ehemann) lebte sie 28 Jahre, von ihm brachte sie zwei Kinder zur Welt
(ihm gebar sie ...): einen Jungen, 19 Jahre alt, ein Mädchen, 18 Jahre alt.
0 Treue! 0 Frömmigkeit! lulius Maior, ihr Bruder, seiner süßesten Schwester
und Ingenuinius lanuarius, ihr Sohn, haben (den Grabstein) gesetzt (setzen
lassen); (f. eigentlich ~fecerunt).
3:
Grabstein August Goethes (geb. 1789 in Weimar, gest. 1830 in Rom), Sohn
Goethes.
Goethe(s) Sohn, der dem Vater voranging.
4:
viam, iam, vi, i; iter, ite, it;
magistra, magis, agis, agi, is;
primo;
mater;
audis, audi, laudi;
non, dum;
ago;
ad;
miser, miseri, is;
ad, eo, deo, de;
sol;
unus;
vade, ad, de re;
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Lektion 31
Das Damoklesschwert
Viele Jahre lang war jener Dionysius Tyrann von Syrakus, der eine Stadt von
höchster Schönheit und ein überaus reiches Staatswesen unterdrückt hielt.
Und doch schrieben zuverlässige Gewährsleute, derselbe Mann sei
unvorstellbar energisch und von scharfem Verstand gewesen, aber doch auch
bösartig von Natur und ungerecht. Da das so war, war er unweigerlich
bedauernswert. Er traute nämlich keinem seiner Bürger, sondern vertraute den
Schutz seiner Person Sklaven an und wilden Barbaren, Menschen von höchster
Verwegenheit. Da er auch die Rednerbühne nicht zu betreten wagte, sprach er
gewöhnlich von einem hohen Turm aus zum Volk.
Doch dieser Tyrann wusste allerdings selbst zu beurteilen, wie glücklich er
war, denn als ein gewisser Damokles im Gespräch seinen Wohlstand erwähnte
und auch seine Schätze, seine Macht, den Glanz seiner Herrschaft und seine
Herrschaft und die Größe seines Palastes pries, sagte er: "Willst du also,
mein Damokles, da dir ja dies alles Freude macht, das selbe Leben führen wie
ich und mein Glück kennen lernen?"
Und als Damokles versicherte, genau das wolle er, ließ er ihn auf eine
goldene Liege legen. Dann befahl er, dass einige Knaben von
außerordentlicher Gestalt (Schönheit) an den Tisch traten und Wein von
bestem Geschmack und Speisen aufgetragen wurden, die viel gekostet hatten.
Schon hielt sich Damokles für glücklich, als er plötzlich heftig erschrak:
Von oben drohte ihm nämlich ein messerscharfes Schwert, und es war zu
erkennen, dass eben dieses Schwert an einem Pferdehaar hing!
Daher sah er weder jene hübsche Jungen mehr an noch das wunderbar
gearbeitete Silbergeschirr (Silberwaren), streckte auch die Hand nicht mehr
an dem Tisch aus, sondern bat nur noch darum, weggehen zu dürfen. "Zur
Genüge", sagte er, "hast du mir, Tyrann, nämlich gezeigt, von welcher Art
das Leben der Tyrannen ist. Deine Schätze und Reichtümer sind mir das nicht
wert, dass ich ein derartiges Leben führen möchte."
V: Ein Tyrann und zwei Freunde (1)
1. Derselbe Dionysius, den wir oben (im Lektionstext) erwähnt haben, hatte
einen Sohn desselben Namens (mit dem gleichen Namen).
2. Da dieser (der Sohn) ein Mensch von höchster Grausamkeit war, hatte er
viele Feinde.
3. Diesen wollte, als er König geworden war, ein gewisser Dämon, ein Mann
von großer Tapferkeit (ein sehr mutiger M.), töten.
4. Aber er wurde von (den) Wächtern ergriffen (gefangen) und zum Tyrannen
geführt, der (nun) die Absicht hatte, ihn mit dem Tode zu bestrafen.
5. Da bat Dämon den Tyrannen, dass ihm noch erlaubt sei (noch um die
Erlaubnis), bevor er die Strafe erleide (auf sich nehme), einem bestimmten
Mann seine Schwester zur Frau zu geben.
6. Dem Tyrannen aber versprach er, dass sein Freund für ihn (an seiner
Stelle) den Tod auf sich nehmen werde, falls er selbst zur festgesetzten
Zeit nicht anwesend sei (wieder da sei, zurück sei).
7. Das erlaubte Dionysius, obwohl er dessen Treue (Zuverlässigkeit,
Glaubwürdigkeit, Zusage, Versprechen) gering einschätzte (von dessen Treue
wenig hielt). ... Fortsetzung in 32V.
E:
Ödipus hatte in seiner (bewegt durch) Angst alles versucht, damit der
Orakelspruch nicht wahr (gemacht) wurde. Dennoch tötete er seinen Vater, als
er zur selben Zeit wie jener denselben Hohlweg durchquerte, und heiratete
auch seine Mutter. Diese Ereignisse machten Ödipus zu einem mächtigen König,
und zugleich wurden sie ihm zum Verhängnis (waren sein Verderben). Antigone
war von größter Tapferkeit. Sie schätzte die Vorschriften der Götter so
hoch, dass sie König Kreon nicht gehorchte. Aber dieser war ein Mann von so
großer Grausamkeit, dass er unter Missachtung ihres (ihr Leben gering
schätzend) Lebens befahl, sie lebendig zu begraben.
1:
1. Das Leben der Sklaven war eine Sache von geringem Wert.
2. Besonders altersschwache Sklaven waren billig, das Leben solcher Sklaven
hatte geringen Wert.
3. Auch junge Sklaven pflegten die Römer billig zu kaufen.
4. Aber Sklaven mit großer Begabung (talentierte/ fähige Sklaven) waren
teuer.
2:
1. Wer hat die Stadt, die am Tiber liegt gegründet?
- Romulus urbem condit. = Romulus gründete die Stadt.
2. Welcher Gott hat alle Götter und Göttinnen auf dem Olymp eingeladen?
- Jupiter invitaverat. = Jupiter lud sie ein.
3. Welche Göttin warf einen goldenen Apfel hin, um alle zu verwirren?
- Discordia malum aureum proiecit. = Discordia warf den goldenen Apfel
(hin).
4. Wem befahl Jupiter, jene drei Gottheiten zu Paris zu führen, um der
Zwietracht ein Ende zu machen?
- Jupiter id Mercurio imperavit. = Jupiter befahl es Merkur.
5. Was versprach Venus, die Göttin, die die Liebe verschafft, (dem) Paris?
- Venus se ei omnium in toto orbe terrarum feminarum pulcherrimam daturam
esse spopondit.
= Venus versprach, dass sie ihm die schönste aller Frauen auf der Welt geben
werde.
6. Wen bewegte Orpheus mit seinen schönen Liedern?
- Orpheus voce dulci cantans Pluto movit. = Orpheus bewegte mit seinen
schönen Liedern (den) Pluto.
7. Wer war der wirkliche Vater des Oedipus?
- Laios verus pater Oedipodis erat. = Laios war der wirkliche Vater des
Oedipus.
8. Wessen Söhne kämpften miteinander um die Herrschaft über Theben, indem
sie große Heere aufstellten?
- Filii Oedipode contenderunt. = Die Söhne des Oedipus kämpften.
wird noch vervollständigt
3:
idem: dolor, edictum, pedes, praemium
ei: vitio, mensae, sepulcro, voluptati, pedes
quo: vitio, sepulcro, igne
haec: magnitudo, spes, potentia, humus, praecepta, caedes
illis: armis
ipsi: vitio, mensae, sepulcro, voluptati, pedes
4:
2. Cui; 3. Qua de causa; 4. Quibus rebus auditis; 5. Itaque; 6. Ibi; 7.
Quamquam.
1. Tantalus, der Sohn Jupiters, war König von Phrygien.
2. Weil Jupiter und die anderen Götter ihm gnädig waren, wurde er oft von
ihnen eingeladen.
3. Darum erzählte er den Sterblichen aus Übermut, was er bei den Göttern
gehört hatte.
4. Nachdem er dies gehört hatte, beschloß Jupiter, seine Frechheit schwer zu
bestrafen.
5. Darum stürzte er ihn in den Tartarus.
6. Dort wurde Tantalus sehr hart gequält.
7. Obwohl er im Wasser stand und Äpfel von oben herab hingen, konnte er nie
die Äpfel ergreifen, nie das Wasser berühren.
5:
decipere != kämpfen; deducere != gehen; accipere 4 != wollen; dolor 4 !=
gutes Gefühl; pauci = geringe Zahl; spes != vier Elemente.
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1:
Als in Sizilien der äußerst grausame Tyrann Dionysios herrschte und seine
Bürger (Untertanen) unter der Folter tötete (zu Tode folterte) wollte Moerus
den Tyrannen umbringen. Nachdem diesen die Begleiter (des Tyrannen)
bewaffnet ergriffen hatten, führten sie ihn zum König. Als er gefragt (zur
Rede gestellt) worden war, antwortete er (im Verhör gestand er), dass er den
König habe töten wollen. Der König befahl, ihn zu kreuzigen.
2:
„Tyrann" wird heute nicht mehr im politischen Sinne verwendet (stattdessen
Diktator), sondern zur Bezeichnung von Verhaltensweisen („er führt sich auf
wie ein Tyrann", „der Haustyrann")
3:
Der „Tyrannosaurus Rex" war der mächtigste unter den Raubsauriern und wurde
von den anderen Tieren wegen seiner unersättlichen Gier gefürchtet.
5:
parcere (m. Dat.), invidere (m. Dat.); venire, conscendere, statuere, emere;
iacere/iacere = 241 v. Chr.
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Lektion 32
Lob der Demokratie
Wir haben einen Staat von solcher Art, dass wir nicht voll Neid auf die
Gesetze anderer Städte schauen; vielmehr geben wir eher selbst manch einem
ein Beispiel als dass wir uns an anderen ein Beispiel nehmen. Und mit Namen
wird unsere Staatsform genannt, weil nicht von wenigen, sondern vom Volk
alle Macht ausgeht. Gleiche Rechte haben alle Bürger, und niemand wird durch
die Niedrigkeit seiner Herkunft behindert, wenn er nur in irgendeinem
Bereich dem Staat nützen kann. Da wir in allen Dingen auf Freiheit bedacht
sind, hüten wir uns davor, irgendjemands Worte und Taten argwöhnisch unter
die Lupe zu nehmen und sind auch niemanden böse, wenn er etwas nach Lust und
Laune tut, falls nicht irgendein Gesetz es verbietet.
Unsere Stadt steht allen offen, wir weisen keine Fremden aus und halten
niemanden von irgendeiner Instruktion oder Vorführung fern, nicht einmal
dann, wenn es wahrscheinlich ist, dass er von unseren Feinden geschickt
wurde, um irgendwelche Dinge auszuspionieren. Ich weiß, dass bei bestimmten
Völkern Griechenlands die Jungen streng erzogen werden, da man glaubt, dass
auf diese Weise ihre Leistungsfähigkeit enorm gesteigert werde. Wir aber
sind nicht derselben Ansicht:
Wir führen ein angenehmes Leben, wir lieben alles, was schön ist; trotzdem
nehmen wir dieselben Gefahren auf uns wie andere: Ohne jede Furcht ziehen
wir den Feinden entgegen und erringen meistens den Sieg über sie.
Es wird sich aber, wenn jemand die Sache genauer ins Auge fasst,
herausstellen, dass diejenigen seelisch gefestigter sind, die sowohl die
Freuden wie die Schrecken des Daseins kennen und weder Kämpfen noch Gefahren
aus dem Weg gehen.
Darum, so glaube ich, kann niemand bezweifeln, dass diese Stadt
unerschütterlicher ist als alle anderen, zumal da ihre Meere, alle Länder
offen stehen. Aus diesem Grund werden wir die Bewunderung sowohl der
Menschen unserer eigenen Epochen als auch der künftigen hervorrufen und
wünschen uns keinen Dichter, nicht einmal Homer, als Lobredner.
V: Ein Tyrann und zwei Freunde (2)
Fortsetzung von 31V: 1. Weil Dämon das Leben seines Freundes so hoch achtete
wie sein eigenes Leben, beeilte er sich, damit jener (der Freund) keinen
Schaden erleide. 2. Doch durch irgendeine Gefahr wurde er daran gehindert,
zur (rechten) Zeit zurückzukehren. 3. Schon machte der Tyrann Anstalten
(parare mit Inf.: machte sich daran), den Freund zu töten (umzubringen), als
Dämon endlich (genau) zu derselben Stunde erschien (auftauchte) und rief: 4.
„Sieh her, ich bin da! Mit höchsten Kräften (aller Kraft) habe ich mich
beeilt, damit ja niemand meinen Freund auf irgendeine Weise verletze (damit
auf keinen Fall jemand meinem Freund ein Leid antue, „ein Haar krümme"). 5.
Der Tyrann hatte niemals vor dieser Zeit (noch nie zuvor, bisher nie)
Menschen derselben Treue (von solcher Treue) kennen gelernt, und, da eine
Freundschaft dieser Art seine höchste Bewunderung hervorgerufen hatte
(erregte), konnte er kaum irgendetwas sagen (kein Wort hervorbringen). 6.
Schließlich ließ er von der Strafe ab (verzichtete er auf die Bestrafung)
und bat jene (die) beiden Männer, dass sie ihn selbst als dritten in ihre
Freundschaft (ihren Freundschaftsbund) aufnähmen (ihn... aufzunehmen).
E:
Jemand von den Freunden des Damokles war neidisch auf die Kraft des
Dionysius und dessen Reichtum. Jener aber sagte: "Wenn irgendjemand wünscht
das Leben eines Tyrannen zu leben, erinnere er sich an meine Worte: Weder
kann man jemand vertrauen, noch jemanden für einen Freund halten. Ich selbst
bin nicht begierig darauf, das Leben eines Tyrannen zu leben, dennoch
bedrückt jemanden (hier) der Neid. Ich war schon in eine goldene Liege
gelegt worden, mir wurden viele gute Speisen serviert, ich glaubte schon an
mein (gutes) Schicksaal/Glück ,als ich plötzlich ein von oben drohendes
Schwert erblickte. Aus diesem Grund wurde ich so sehr erschreckt, dass mich
weder irgendwelche Speisen, noch irgendwelcher Wein hielt (fesselten). Ich
bat diesen so sehr: Ich erwarte, o Tyrann, das du milde walten lässt: Es
soll mir erlaubt sein zu gehen !!!"
1:
quot, quia, nam, enim (Wortstellung), cum, praesertim cum (Konjunktiv im GS:
fuisset).
2:
1.C; 2.D; 3.B; 4.E; 5.A.
1. C. Perikles weiß, dass bei manchen Stämmen Griechenlands die Jungen
streng erzogen werden.
2. D. Die Athener gehen ohne jede Furcht den Feinden entgegen.
3. B. Die Athener selbst sind für die anderen ein Vorbild.
4. E. Alle Athener haben dieselben Rechte.
5. A. Der Staat der Athener steht allen offen und vertreibt keine Fremden.
3:
vindicare -punire; munus - donum, magistratus, regere - imperare; divitiae -
opes; ianua - porta; promittere - vovere, spondere; pernicies - calamitas,
clades; capere -captare, comprehendere; contendere -pugnare, properare;
severus - gravis; prohibere - arcere; desiderare - expetere; genus - gens;
calamitas - pernicies; aspicere - spec-tare; solum - tantum; moles - labor.
4:
1. quendam, cuiquam; 2. cuidam; 3. aliquis, ei; 4. ille; 5, ullo, eius; 6.
quo, ipse, id; 7. utroque, quis-quam; 8. eum, quem.
1. Es ist hinreichend bekannt, dass ein bestimmter Tyrann kaum jemandem
geglaubt hat.
2. Als er einmal Ball spielen wollte, übergab er einem Jungen sein Schwert.
3. Da sagte einer von den Freunden: „Vertraust du ihm dein Leben an?"
4. Nachdem er diese Worte gehört hatte, lachte jener Junge.
5. Der Tyrann aber ließ ohne einen Urteilsspruch den Jungen und seinen
Freund töten.
6. Er dachte nämlich, dass der eine verraten habe, auf welche Weise er
selbst getötet werden könne, und er hatte gesehen, wie der andere diese
Feststellung durch sein Lachen bestätigt hatte.
7. Nachdem aber beide tot waren, war niemand trauriger als der Tyrann, und
niemand war betrübter.
8. Er hatte nämlich begriffen, dass er den verloren hatte, den er am meisten
geliebt hatte.
5:
victis; portabant; haberent; finito; ibant; rogantes; fecit; concessa;
agent.
1. Nachdem die römischen Heere von Hannibal besiegt worden waren, drohten
der Stadt Rom riesige Gefahren.
2. Viele Frauen trugen ihr Gold zu den Beamten.
3. Da wurde auf Veranlassung des Gaius Oppius, eines Volkstribunen, durch
Gesetz beschlossen, dass Frauen wegen der Gefahr für den Staat kein Gold
oder Purpurkleidung haben sollten.
4. Nach Ende des Krieges versuchten einige Tribunen, dieses Gesetz
aufzuheben.
5. Viele Menschen gingen aufs Forum.
6. Die verheirateten Frauen belagerten alle Zuwege und baten, dass ihnen
ihre frühere Zierde zurückgegeben würde.
7. Aber der Konsul Marcus Porcius Cato hielt im Senat folgende Rede:
8. „Was werden die Frauen dann erst versuchen, wenn ihnen diese Sache
gestattet worden ist?
9. Alle Rechte werden sie für sich beanspruchen, und bald werden sie im
Senat wie Männer tagen."
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1:
Ein Volk wird Beamte und Fürsten (Männer, die den Staat führen) als Könige
und Tyrannen (diktatorische Herrscher) bezeichnen, wenn sie ihnen (dem
einzelnen) nicht reichlich Freiheit bringen (weitgehende Freiheit gewähren).
Diejenigen, die den führenden Männern gehorchen (Führung akzeptieren),
werden von diesem (einem solchen) Volk gehetzt (gebrandmarkt) und
freiwillige Sklaven genannt (als willfährige Untertanen hingestellt) werden.
In einem solchen Staat ist es notwendig, dass alles voll von Freiheit ist
(gibt es zwangsläufig keine Schranken mehr, so), dass jedes Privathaus frei
von Herrschaft (ein herrschaftsfreier Raum) ist, (so) dass der Vater Angst
vor dem Sohn hat (und) der Sohn den Vater verachtet, (so) dass es keinen
Unterschied zwischen Bürgern und Fremden gibt, dass der Lehrer die Kinder
fürchtet und die Kinder den Lehrer ablehnen, (so) dass sogar Sklaven sich
freier benehmen, (größere Freiheiten herausnehmen und) Ehefrauen
(verheiratete Frauen) über dieselben Rechte verfügen wie ihre Männer. Aus
dieser unbegrenzten (grenzenlosen) Freiheit werden die Bürger so weich (so
wenig belastbar) hervorgehen, dass sie nicht einmal die geringste Kraft der
Herrschaft (einen noch so geringen Druck, der von Herrschaft ausgeht)
ertragen können.
b) Zu Platons Lebzeiten war die attische Demokratie nach ihrer Blütezeit
unter Perikles im Verfall begriffen. Platon war persönlich enttäuscht von
der Demokratie wegen der ungerechten Verurteilung des Sokrates. Zu Platons
Staatsauffassung: Die Menschen haben von Natur aus verschiedene Anlagen
(nicht jeder ist in gleicher Weise zu allem befähigt). Ein vollkommener,
gerechter Staat kann deshalb nur einer sein, in dem jeder einer seiner
Anlage gemäßen Aufgabe nachgeht (vgl. die drei Stände in der Politeia).
Herrschen kann daher nicht prinzipiell jeder, sondern nur einer, der die
Erkenntnis von den höchsten Ideen (u. a. die Idee der Gerechtigkeit) hat, d.
h. der ausgebildete Philosoph.
c) auch sonstige Fremdwörter heraussuchen: Prinz, Prinzip (princeps);
liberal, (libertas bzw. liber); Minister, Ministrant (ministrare bzw.
minister); regieren (rex bzw. regere); Vokal (vocare); parieren (parere);
Agitation, agitieren (agitare); populär (populus); servil, servieren
(servus); Volontär (voluntarius); Appell (appellare); Republik (res
publi-ca); Plenum, Plenarsitzung (plenus); Necessaire (necesse); privat
(privatus); vakant, Vakanz (vacare); Dominanz, dominieren (dominatus bzw.
dominare); diskriminieren (discrimen); zivil (civis); Meister (magister);
Jura, Jurist (ius); Infinitesimalrechnung (infinitus); Moll (mollis);
Minimum, minimal (minimus); Imperialismus (imperium); Potenz, potent,
Potential, potentiell (posse).
2:
civis, civitas, dominatus, dux, imperator, imperium, libertas, magistra-tus,
pax, plebs, populus, rex, senatus, tribunus, tyrannus; mögliche Ergänzungen:
con-sul, curia, dictator, eques, forum, officium, munus, patres, plebeius,
praetor, quaestor, regnum, Senator, tribunatus.
3:
Stoa: Ein Weiser tritt an den Staat heran (betätigt sich politisch), falls
ihn nicht etwas daran hindert. - Epikur: Kein Weiser betätigt sich
politisch, es sei denn, er wird durch etwas dazu gezwungen.
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Lektion 33
Was für ein Held!
Ich will euch den Inhalt einer Komödie erzählen, wenn ihr mit Ruhe zuhören
wollt. Aber wer nicht zuhören will, soll hinausgehen, damit Platz für jene
ist, die zuhören wollen. Der Name dieser griechischen Komödie ist Alazon,
lateinisch aber wollen wir, dass jener Mann „Angeber" genannt wird. Ihr
werdet einen Soldaten sehen, der jederzeit seine eigenen Vorzüge loben will,
der nichts lieber tut als sich seiner eigenen Taten zu rühmen, auch wenn sie
erfundene und falsche sind.
Er sagte: „Alle Frauen, die mich gesehen haben, wollen von keinem anderen
geliebt werden als von mir, weil ich von vornehmer Gestalt bin und wegen der
Menschlichkeit und Großzügigkeit und weil meine sehr mutigen Taten würdig
sind meinen Vorfahren. Ich wollte, ich wäre weniger schön, damit ich nicht
von so vielen Frauen gequält werde!" Dennoch scheint ihn keine Frau jemals
geliebt zu haben: Alle, die er vorher mit Geschenken und Versprechungen
einwickelte, wollten von ihm nicht geliebt werden.
Und in Athen entführte er ein sehr schönes Mädchen, das nicht dorthin
wollte, und versteckte sie im Haus. Ihr half ich, weil sie nichts lieber
wollte als aus seinen Händen zu entfliehen.
Schon ist der junge Mann da, den sie als einzigen liebt. Ihre Eltern sollen
in Athen große Reichtümer besitzen, und wenn er nicht sparsam ist, werden
wir das Mädchen sicher von diesem Tyrannen befreien, besonders weil der
Wächter ein sehr dummer Mann zu sein scheint. Wir aber haben mit Hilfe eines
alten Mannes einen listigen Hinterhalt vorbereitet.
Wollt ihr mehr hören? Ich werde es gleich erzählen: Diesen Soldaten haben
wir überredet - aber siehe da:
Mein Herr sucht mich! Ich bin schon da Herr, ich höre dir schon zu! Was
willst du, was wolltest du, o Zier dieses Jahrhunderts?
(Im Weggehen zu den Zuschauern): Jetzt möchte ich, dass ihr freundlich
zuhört!
V: „Eigenlob nervt" oder „Äsop und der Angeber"
1. Ein Mann (gewisser Mensch) pflegte schlechte Gedichte zu machen und sich
darin (in denselben) noch auf törichte Weise selbst zu rühmen.
2. Ihn hatte Äsop, jener (berühmte) weise Alte, der der Erfinder (Verfasser,
Urheber) der Fabeln (Begründer der Fabeldichtung) war, (an)gehört, als er
auf dem Marktplatz mit lauter Stimme las (seine Gedichte vortrug) und sich
(dabei) selber lobte.
3. Als jener (nun) wissen wollte, was der Alte meine (darüber denke, davon
halte), wollte dieser aus Höflichkeit lieber schweigen.
4. Dieser (Mensch) aber wollte (unbedingt) gelobt werden und fragte den
Alten (immer wieder): „Schweige nicht! Was scheint dir (richtig)? (Was
hältst du davon? Was meinst du dazu? Wie findest du das?)
5. Bin ich dir etwa zu hochmütig (zu anmaßend; hochmütiger als angemessen)
erschienen? Ich möchte wissen, was du meinst (denkst)?
6. Ich will mich (ja) nicht brüsten (rühmen; ich will ja nicht angeben),
aber meine Gedichte (Lieder) schienen bisher allen gebildeten (Leuten) des
höchsten Lobes würdig zu sein (fanden bisher bei ... höchste Anerkennung)."
7. Da sagte schließlich der Alte, von dessen Hochmut (Wichtigtuerei,
Angeberei) genervt (erschöpft): „Ich tadle nicht, dass du dich (selber)
lobst, denn das wird dir von einem anderen (Menschen) nie zuteil werden."
E:
D: Hallo, Rufus! Wirst (kannst) du mir ein wenig (bisschen) Geld geben?
R: Worum bittest du mich?
D: Du scheinst schwerhörig zu sein. Ich will (möchte), dass du mir Geld
gibst.
R: Ich will (aber) nicht, und ich werde (es) niemals wollen.
D: Warum willst du (es) nicht, und (warum) wirst du es niemals wollen?
R: Du gibst Geld niemals zurück.
D: Hallo, Gallus! Dich haben die unsterblichen Götter geschickt. Kannst du
mir etwas Geld geben? Rufus will nicht,
G: Ich würde wollen (dir was geben), wenn ich (was) hätte.
D: Wenn ich das Geld nicht brauchte, würde ich euch lieber schlagen wollen
als eurem Mitleid (nach)jagen. Doch sagt: Wollt ihr mir überhaupt (wirklich)
nicht helfen? R: Wir jedenfalls wollen nicht. Wir wollen lieber, dass du
weggehst und uns nicht quälst (belästigst). Alle Guten (anständigen
Menschen) wollen nämlich, dass du dich zum Teufel scherst.
1:
volebam/ nolebam; vellet/ nollet; volueramus/ nolueramus; velint/ nolint;
voluerunt noluerunt; voluerim/ noluerim; volente/ nolente; voluisse/
noluisse; voles/ noles.
2:
1. civitas; 2. res publica; 3. nullam disciplinam ... vetitam; 4. pueros ...
educatos 5. nemo ... impeditus.
1. Es scheint, dass die Bürger (Bürgerschaft) Athens glücklich und angenehm
gelebt haben (hat).
2. Der Staat der Athener soll allen offen gestanden haben.
3. Wir wissen, dass keine Lehre zur Zeit der Athener verboten war.
4. Es steht fest, dass die Jungen der Athener nicht streng erzogen wurden.
5. Es wird überliefert, dass niemand bei den Athenern in seinem Recht
behindert wurde.
3:
2. ludamus - Aufforderung (Hortativ); 3. malim eamus - erfüllbar gedachter
Wunsch; spectemus - Aufforderung (Hortativ); velim vincat - erfüllbar
gedachter Wunsch; 4. nolim vincatur - erfüllbar gedachter Wunsch; vinceret,
acciperem - Irrealis der Gegenwart; 7. vellem, carperemus - unerfüllbar
gedachter Wunsch der Gegenwart; esset - Irrealis der Gegenwart.
Lehrer: „Was, glaubt ihr, werden wir heute machen?" 1. „Nichts, Lehrer, wie
immer!" 2. „Wir wollen spielen; ein Spiel ist wunderschön." 3. „Ich möchte
lieber, dass wir ins Kolosseum gehen! Wir wollen einen Kampf ansehen! Ich
möchte, dass Barbatus wieder siegt!" 4. „Ich möchte nicht, dass Syrus
besiegt wird! Wenn Syrus siegte, würde ich eine große Menge Geld erhalten."
5. „Ich hoffe, dass wir die Taten der Römer hören werden." 6. (Alle:) „Werft
ihn aus dem Fenster!" 7. „Ich möchte die Äpfel, von denen es viele im Garten
unseres Lehrers gibt, pflücken; es wäre eine angenehme Unterhaltung!" 8.
Lehrer: „Wenn ihr nicht sofort schweigt, werdet ihr bis in die Nacht
arbeiten."
4:
Cur inter tot hominum statuas ne parva quidem Catonis est?
Es steht fest, dass M. Porcius Cato, jener Censorius, ein energischer und
guter Bürger war. Doch nie scheute er davor zurück, andere scharf zu tadeln,
weswegen er viele persönliche Feinde hatte. Als jemand ihn fragte: „Warum
gibt es unter den Statuen so vieler Leute nicht einmal eine kleine von
Cato?", antwortete er: „Ich will lieber, dass die Bürger fragen „Warum hat
er keine?' als dass sie fragen „Warum hat er eine?".
5:
Reihenfolge der Sätze des Textes: 4, 2, 6, 5, 3, 1.
4. Als Diogenes nach Athen kam, wollte er einen bestimmten, hochberühmten
Philosophen hören.
2. Der aber wollte ihn nicht unterrichten.
6. Ja, er schlug sogar auf Diogenes ein, als er energischer darum bat, und
befahl ihm mit lauter Stimme zu gehen.
5. Aber Diogenes wollte nicht weggehen und sprach: „Hau mich ruhig wieder,
ich aber werde bleiben."
3. Und er blieb in der Tat bei diesem Philosophen.
1. Später wohnte er in einem Fass, das er von der Stelle bewegen konnte —
wenn er nicht selbst drinnen lag.
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1:
1. Bild: CH: Was sagst du, Byrria? Sie wird heute dem Pamphilus zur Frau
gegeben? BY: So ist es. Ich hab's gerade beim Forum von Davus gehört. CH:
Weh mir Armen! -
2. Bild: BY: Ich bitte dich, Charinus, weil ja nicht sein kann, dass das
geschieht, was du willst, dass du das willst, was sein kann. CH: Ich will
nichts anderes außer Philumena. -
3. Bild: CH: Aber da sehe ich Pamphilus. Oh, sei gegrüßt, Pamphilus, an dich
wende ich mich und suche Hoffnung, Rettung, Hilfe, Rat. Sag mir: Heiratest
du heute Philumena? PA: So sagt man. (Die Leute sagen es.)
4. Bild: CH: Pamphilus, wenn du das tust, siehst du mich heute zum letzten
Mal. PA: Wieso? CH: Ich liebe deine Braut. Jetzt bitte ich dich inständig
bei unserer Freundschaft und bei unserer Liebe, sie nicht zu heiraten.
2:
a) z.B.: Alpha-, Beta- usw.: in der Geometrie Bezeichnung der Winkel, in der
Physik von Strahlen; Gamma: Gewichtseinheit (= 1/1000 mg); Jota: Redensart
„um kein Jota (z. B.: nachgeben)" = nicht im geringsten (Jota ist der
kleinste Buchstabe); My: Maßeinheit (1/1000 000), z.B. mm, gelesen „mikro...
Rho: Rhotazismus; Chi: Chiasmus; Alpha und Omega: „das A und O", vgl.
Offenbarung des Johannes, 1,8: „Ich bin das A und O, der Anfang und das
Ende, spricht Gott der Herr."
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Lektion 34
"Gerechtigkeit ist Dummheit!"
L: Hallo, Titus, was gibt's Neues? Hast du auch heute den Karneades gehört?
T: Ich wollte, ich hätte ihn nicht gehört; ich bin nämlich ganz
durcheinander, nachdem ich ihn gehört habe.
L: Warum? Erzähle mir davon; ich gebe nämlich keine Ruhe, bis ich alles
erfahren habe.
T: Du scheinst zu wissen, wie sehr dieser Karneades, sobald er nach Rom
gekommen war, durch den Ruf seiner Beredsamkeit die Herzen aller auf sich
zog.
L: Gestern jedenfalls, während er über die Gerechtigkeit sprach, war Cato
persönlich anwesend.
T: Er war da, und sobald Karneades ausgeredet hatte, soll er ihn gelobt
haben.
L: Das ist freilich etwas Großes, denn Cato, so scheint es, mag die Griechen
nicht.
T: Vielleicht waren sie ihm nicht verhasst, ehe er Karneades zum zweiten Mal
hörte. Nun hasst er sie bestimmt, doch höre: Heute hat jener äußerst
raffinierte Mensch alles, was er kurz vorher erörtert hatte, umgestoßen.
Alles, was er über die Gerechtigkeit gesagt hatte, hat er völlig auf den
Kopf gestellt. Er bestritt nämlich, dass sie die Grundlage aller Staaten
sei, sondern meinte vielmehr:
"Ein jeder, der die Gerechtigkeit hochhält, ist dumm" und "ein jedes Volk,
das weit und breit seine Herrschaft ausübte, hat sich seine Macht durch
viele Verbrechen und Ungerechtigkeiten verschafft." Als er das sagte,
lärmten viele, denn es sah so aus, als habe Karneades über die Herrschaft
des römischen Volkes gesprochen. Er aber erklärte, sobald für Ruhe gesorgt
war: "Sicher ist es gerecht einen Menschen nicht zu töten. Was wird also ein
gerechter Mensch dann machen, wenn sein Schiff Schiffbruch erlitten hat und
irgendeiner, der an Kräften unterlegen ist, eine Planke erwischt hat? Wird
er ihn nicht von der Planke wegstoßen, um das eigene Leben zu retten? Wenn
er vernünftig ist, wird er es tun. Er selbst wird nämlich umkommen, wenn er
es nicht tut. Alle die aber, die ihr eigenes Leben nicht schonen, während
sie fremdes schonen, sind meiner Meinung nach zwar gerecht, aber töricht..."
L: Welch ein Frevel! Ich halte mich kaum noch zurück!
T: Sei ruhig, mein Freund! Karneades wird diese verhängnisvollen Worte noch
bereuen, wenn er, aus Rom vertrieben, in seine Heimat reist.
V: Ist das Gerechtigkeit? (1)
1. Ein gewisser Mensch besaß einen Hund, was auch immer jener machte, es
machte ihm Freude.
2. Er hatte auch einen Esel, aber welche Aufgabe der Esel auch immer
erfüllte, das erschien dem Herrn nie gut genug zu sein.
3. Darüber hinaus schlug er ihn heftig.
4. Während der Hund spielt oder sich ausruht, arbeitete der Esel.
5. Also hatte dieser ein schlechtes Leben, jener lebte aber glücklich.
6. Nachdem der Esel sein Schicksal vergeblich beweint hatte, fragte er einen
anderen Esel: „Was soll ich tun?
7. Obwohl ich treu arbeite, bekomme ich dennoch nichts anderes als Heu und
Wasser, überdies werde ich meistens geschlagen.
8. Aber der Hund wird mit großer Sorgfalt gepflegt. Was auch immer er will
er bekommt es.
9. Ich kann und will das nicht mehr ertragen. Warum lässt der Herr keine
Gerechtigkeit walten?... "
E:
Alle, die zuhören wollen, sollen in Ruhe zuhören, bis ich geendet habe.
Jeder, der nicht zuhören will, gehe hinaus. Ihr werdet zwei jugendliche
Brüder sehen, von denen der eine, als er sieben Jahre alt war, mit seinem
Vater eine Reise nach Tarent gemacht hat. Als sie dorthin gekommen waren,
hörten sie, dass dort Spiele stattfanden. Kaum waren sie vom Schiff
gestiegen (von Bord gegangen), als der Junge aus den Augen seines Vaters
verschwand. Während dieser seinen Sohn in der Menge der Zuschauenden suchte,
fand ein Kaufmann aus Epidamnus den Jungen und führte (ihn) nach Epidamnus
weg (nähme ihn ... mit). Bevor jedoch der Vater von dem Schicksal seines
Sohnes erfuhr, starb er. Sobald der Großvater von diesen Ereignissen
erfahren hatte, nahm er den anderen (zweiten) Sohn in seinem Hause auf. -
Dieser kommt jetzt nach Epidamnus, um den verlorenen Bruder zu suchen. Sowie
er von Bord gegangen ist, werden seltsame Dinge passieren. Seht! Da ist er
schon ...
1:
1. Quisquis; 2. Quicumque; 3. Quaecumque; 4. quidquid, quaecumque.
1. Jeder, der nach Rom kommt, bestaunt die Bauwerke der alten Römer.
2. Alle, die gerettet werden konnten, wurden gerettet.
3. Ich habe alles erreicht, was ich mir gewünscht habe.
4. Bitte die Götter, dass sie dir alle deine Wünsche erfüllen.
2:
1. alle eure Forderungen; 2. alle unsere Gefühle; 3. die Gaben der Götter;
4. alle deine Pläne; 5. dein Wunsch; 6. alle ihre Sorgen; 7. die
Unterdrücker; 8. alle Befehle des Kaisers.
3:
1. illius; qua; quaedam; illum; eum. 2. quo; sibi. 3. ea; quaecumque. 4.
ipsam; eius. 5. Quibusdam; illius; quae; ipsius. 6. aliquo. 7. mea. 8. eum;
quoquo; eius.
1. Am Ende jener Komödie des Plautus, von der ihr schon gehört habt, kommt
eine bestimmte Sklavin zu jenem Soldaten, um ihn zu verspotten.
2. Der Soldat aber, der nicht weiß, durch welche List ihm ein Hinterhalt
bereitet werden soll, freut sich sehr.
3. Weil er von dieser Sklavin 'Schöner' genannt wurde, hört er zufrieden
alles an, was sie ihm erzählt.
4. Und die Sklavin verkündet ihm, dass ihre Herrin von größter Liebe zu ihm
entbrannt sei.
5. Einige Tage später steht der Soldat vor dem Haus jener Frau, die so sehr
in ihn verliebt sein soll.
6. Dort wird er von irgendeinem Sklaven aufgefordert einzutreten:
7. „Meine Herrin will dich, sucht dich, verlangt voller Erwartung nach dir."
8. Aber Sklaven warteten auf ihn, um ihn auf jegliche Art für seinen Hochmut
zu bestrafen.
4:
1.postquam; 2. cum; ne; ne; 3. Dum; 4. cum; 5. donec; 6. Ubi; 7. ubi.
1. Nachdem Cäsar Gallien erobert hatte, ruhte er nicht.
2. Weil aber Pompeius und viele Senatoren fürchteten, dass Cäsar einen
Umsturz gegen die Republik unternehmen (den freien Staat „umstürzen")
wollte, verhinderten sie es, dass Cäsar nochmals Konsul sein konnte.
3. Während dies in Rom geschah, zog Cäsar Truppen zusammen.
4. Und als er gehört hatte, dass die Tribunen nichts für ihn erreicht hätten
und aus der Stadt (Rom) geflohen seien, schickte er seine Truppen zum
Rubikon.
5. Diesen befahl er, dort zu warten, bis er selbst angekommen sei (komme).
6. Als er bei ihnen war, sagte er: „Jetzt können wir noch umkehren
(zurückgehen).
7. Aber wenn wir diesen Fluss; überschritten haben, wird alles mit
Waffen(gewalt) entschieden werden."
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2:
1. (nach Erasmus. Diogenes 59) Plato hatte folgendermaßen definiert, was der
Mensch ist: „Der Mensch ist ein zweibeiniges Lebewesen ohne Federn.''
Als/Weil alle dieser Definition Beifall klatschten, brachte Diogenes ein
Huhn, das er von den Federn entblößt (dem er die Federn ausgerupft) hatte,
in die Schule und sagte: „Seht mal, das ist Platons Mensch." 2. (nach
Erasmus. Diogenes 100,4) Diogenes sagte, dass alles, was von sich aus nicht
verwerflich sei, auch nicht in der Öffentlichkeit verwerflich sei(n könne).
Daraus zog er folgenden Schluss: „Wenn Frühstücken nicht schlecht (nichts
Verwerfliches) ist, dann ist es auch nichts Verwerfliches, auf dem Markt zu
frühstücken. Bei allen steht jedoch hinreichend fest, dass Frühstücken
nichts Verwerfliches ist. Also ist es auch nichts Verwerfliches, auf dem
Markt zu frühstücken."
3:
„Was auch immer du tust, handle klug und bedenke den Wind!" - „Wir sind
verloren! Du hast den Wind nicht beachtet."
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Lektion 35
Ein Genie wird entdeckt
Protagoras trug als junger Mann Lasten, um sich seinen Lebensunterhalt zu
verdienen. Einst begegnete ihm, als er viele Holzscheite trug, die nur von
einem kurzen Seil umgeben waren, jener weltberühmte Philosoph Demokrit und
sah voll Staunen, wie der junge Mann, obwohl er eine solche Last zu tragen
hatte, mit leichtem Schritt daherkam.
"Wohin", so fragte er, "trägst du diese Scheite?" Und jener entgegnete: "Ich
trage sie nach Abdera, in die Stadt, um mein Leben zu fristen. Ich bin es
gewöhnt, fast täglich Holz dorthin zu tragen."
"Und wer hat diese Ladung so sachverständig zusammengestellt? Offensichtlich
nämlich lässt sie sich von dir leicht tragen, obwohl sie unhandlich zu sein
scheint." "Ich habe sie selbst zusammengestellt, um sie leichter zu tragen."
Darauf riet Demokrit dem Protagoras, seine Arbeit, auch wenn er es eilig
habe, ein wenig aufzuschieben und sich auszuruhen. "Später", meinte er,
"wirst du deine Last lieber tragen. Nun aber berichte, wer du bist und was
du treibst!"
Nachdem Protagoras das alles vorgetragen hatte, bat ihn Demokrit, die
Scheite, die er hergetragen hatte, auseinander zu nehmen und auf dieselbe
Weise neu zu packen.
Als er das gut erledigt hatte, meinte Demokrit: "Hebe diese Scheite da nicht
mehr auf! Trag sie nicht weg, wohin du sie tragen wolltest! Auch wenn
niemand dich unterwiesen hat, besitzt du meiner Meinung nach eine
einzigartige Begabung und derartigen Verstand, dass du zusammen mit mir viel
Großes schaffen kannst." So wurde Protagoras selbst von Demokrit weggebracht
und erlernte die Philosophie.
Ihm soll später von seinen Schülern eine unglaubliche Menge Geld geboten
worden sein, weil er versprach, er könne sie lehren, wie sie in der Debatte
die schwächere Sache zur stärkeren machen könnten. Protagoras nämlich war
zwar ein umstrittener Philosoph, aber der scharfsinnigste aller Sophisten.
V: Wenn zwei dasselbe tun... (2)
1. Dann riet der andere Esel ihm folgendes : „Obwohl du getan hast, was dein
Herr wollte, wirst du von ihm geschlagen.
2. Aber gib Acht, dass du nicht durch deine Schuld gequält wirst.
3. Mach also alles was der Hund, der sehr erfahren ist in den menschlichen
Sitten; macht!
4. Durch genau dieses Verhalten wirst du die Liebe seines Herren gewinnen."
5. Durch diese Worte dazu veranlasst, hat der Esel diesen Plan gefasst.
6. Sobald der Herr den Esel sich entgegenkommen sieht, dieses gegen seinen
Willen, ist jener ihm entgegen gerannt und begrüßt ihn mit lauter Stimme.
7. Obwohl jener sich bemühte den Esel davon abzuhalten, ist dieser nämlich
an ihm hochgesprungen und hat dem Mann mit den Füßen auf der Schulter das
Gesicht geleckt.
8. Der Herr aber, der sich heftig erschreckt hat, hat das begrüßende elende
Tier wir früher wieder geschlagen.
9. Was die Fabel aussagt, fasst folgendes zusammen: Wenn 2 dasselbe machen,
ist es doch nicht dasselbe!
E:
T: Sag' mir (mal), Barbaras: Wenn du kämpfst, scheinst du mir den Tod zu
verachten, ja dich dem Tod höchst eifrig anzubieten.
L: Ich weiß, dass du das Leben liebst, Barbaras. Warum suchst du den Tod so
eifrig (nachdrücklich), obwohl du das Leben so sehr liebst?
B. Nie suche ich den Tod, nie habe ich ihn gesucht, und ich werde ihn nie
suchen. Im Gegenteil, ich habe immer der Vernunft und der Besonnenheit
gehorcht (mich immer von ... leiten lassen), auch wenn ich äußerst begierig
auf den Sieg bin. Dadurch wird den Gegnern große Furcht eingeflößt. Nie habe
ich sie mit dem Schwert angegriffen, außer wenn sich eine (gute) Möglichkeit
bot. Alle, die das Leben lieben, suchen den Tod nicht. Sucht ihr den Tod
(ihn) etwa? Wir guten Gladiatoren unterscheiden uns von den schlechten
sowohl durch unsere Kühnheit als auch durch unsere Vorsicht.
2:
I. 1. quamquam; 2. quamvis (1. und 2. austauschbar), cum; 3. postquam; 4.
etiamsi; 5. cum: 6. ut.
1. Obwohl Protagoras eine große Last trag, schritt er leicht voran. 2.
Obwohl er sich beeilte, die Holzstücke irgendjemandem zu bringen, blieb er
ein wenig stehen, als (weil) er von Demokrit angesprochen worden war. 3. Als
Demokrit ihn fragte, von wem er es gelernt habe, die Holzstücke so klug
(gescheit) zusammenzulegen (aufzuschichten), antwortete er: 4. „Ich verstehe
(weiß) dies, obwohl es mich niemand gelehrt hat." 5. Darauf sagte Demokrit:
„Obwohl du von niemandem unterrichtet (ausgebildet) worden bist, hast du
einen einzigartigen Verstand. 6. Komm mit mir, um deinen Lebensunterhalt auf
eine andere Weise zu verdienen."
1.Magnum onus ferens; 2. Ligna alicui qfferre properans; Democrito eum
appellan-te\ 3. A Democrito rogatus; 4. nullo docente; 5. A nullo doctus
tamen; 6. victum alio modo quaesiturus.
3:
refero - refers: refer - referte - refertis - referatis - refferetis -
refferemnin - referebamini - referrebas - referris – refers
auferunt - abstulerunt - ablai sunt - aufferebantur - aufferrentur -
aufferantur - aufferuntur - aufferentur - ablati erunt - abstulerint -
abstuleris – abstulisti
offerte - offer - offero - obtuli - obtulerim - obtuli sum/sim - offerrer -
offerrem - offeram - offero – offerunt
4:
ferre: helfen - Gesetz einbringen - entgegeneilen - Stimme abgeben - es gibt
ein Gerücht - Glauben schenken; - afferre: auf diese Nachricht hin - Gewalt
antun - Angst machen - vorbringen; - auferre: von Sorgen befreien - ist
gestorben (vom Tode weggerafft); - offerre: entgegentreten - (da) sich die
Gelegenheit bot - anbieten. -perferre: überbringen - ertragen; - referre:
zurückweichen - zurückziehen - überbringen - Ich berichte (nur), was man mir
erzählt hat - vorlegen, differe: unterscheiden - verschieben.
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1:
Protagoras: „Lerne (Merke dir), du überaus dummer (strohdummer) Jüngling,
dass es auf beide Arten dahin kommen wird, dass du gibst, was ich fordere -
ob gegen dich entschieden wird oder für dich. Denn wenn gegen dich
entschieden wird, dann wird mir nach dem Spruch der Richter das Schulgeld
gebühren (zustehen), weil ja ich gewonnen habe; wenn aber dir entsprechend
(entsprechend deiner Argumente) entschieden wird, dann wird mir das
Schulgeld gemäß unserem Vertrag zustehen, weil ja du gesiegt hast." -
Euathlos: „Lerne auch du, o höchst weiser (neunmalkluger) Lehrer, dass es
auf beide Arten dahin kommen wird, dass ich nicht (zurück)gebe (zahle), was
du verlangst - ob gegen mich entschieden wird oder für mich. Denn wenn die
Richter für meine Sache stimmen, dann wird dir nichts gemäß dem
Urteilsspruch zustehen, weil ja ich gewonnen habe; wenn sie aber gegen mich
entscheiden, dann schulde ich dir gemäß unserem Vertrag nichts, weil ich ja
nicht gewonnen habe."
2:
2. Ein Sophist (sagte) zu einem jungen Mann: "Jetzt werde ich dich etwas
fragen, du (aber) antworte. Sag aber nur, ob es wahr oder falsch ist." - A:
„Mach' ich." - S: „Ist folgendes wahr: Was du nicht verloren hast, das hast/
besitzt du?" - A: „Ich gebe zu, das ist wahr." S.: „Sag mir jetzt: Hast du
Hörner verloren?" A: „Hörner habe ich nicht verloren." S.: „Also ...?"
3:
Warum ich dir, Pontilianus, meine Büchlein nicht schicke? Damit du mir,
Pontilianus, nicht deine schickst.
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Lektion 36
Das Spukhaus
Es gab in Athen ein großes und geräumiges Haus, doch war es verrufen und
lebensgefährlich. In der Stille der Nacht hörte man Klirren von Eisen und
Schreie. Bald danach erschien mit trägem Schritt ein Gespenst, ein alter
Mann mit schrecklichem Gesicht, der mit den Händen Ketten schwang. Deshalb
waren für die Leute, die dieses Haus bewohnten, die Nächte bedrückend und
entsetzlich, denn jeder fürchtete um sich, viele konnten, wenn die Angst
zunahm, keinen Schlaf mehr finden, und gerade den Schwächsten war der Tod
sicher. Daraufhin wurde das Haus aufgegeben und ganz diesem Unwesen
überlassen. Da kommt der Philosoph Athenodor nach Athen, hört von jenem
Haus, fragt und wird über alles informiert. Um das Gespenst mit eigenen
Augen zu sehen, bleibt er bei Nacht schreibend und lesend im ersten Teil des
Hauses.
Am Anfang herrscht nächtliches Schweigen, dann klirrt Eisen, schleifen
Ketten. Jener blickt nicht auf, legt den Griffel nicht weg. Danach nimmt das
Geklirr des Eisens zu, kommt näher, lässt sich schon wie innerhalb der
Schwelle, schon wie im Zimmer vernehmen.
Endlich hebt Athenodor den Kopf und erblickt eben den Alten, von dem er kurz
zuvor gehört hat und dessen schrecklichen Anblick er kennt. Der alte Mann
stand da und gab mit dem Finger ein Zeichen ähnlich einem, der ruft.
Nichtsdestoweniger bedeutet ihm dieser durch eine Handbewegung, er solle ein
wenig warten, und schreibt weiter. Jener klirrt über dem Kopf des
Schreibenden mit seinen Ketten.
Athenodor bemerkt, dass er dasselbe Zeichen wie vorher macht, erhebt sich
und geht mit ihm in den Garten hinaus. Dort verlässt der Alte plötzlich
seinen Begleiter. Der Verlassene legt bestimmte Kräuter auf die selbe
Stelle, wo die Erscheinung verschwand. Am folgenden Tag wendet sich
Athenodor an die Behörden und beantragt, dass sie jenen Ort aufgraben
lassen. Man findet die Leiche eines Menschen, der anscheinend vor vielen
Jahren ermordet wurde!
Allen schien es glaubhaft, daß es der Leichnam desselben Alten sei, der
Athenodor erschienen war, und alle waren sich einig, dass, wenn der Tote
nach Brauch bestattet sei, das Haus vom Spuk frei sein werde. Das kam auch
so. An jenen heldenhaften Philosophen Athenodor aber erinnerten sich die
Athener noch lange.
V: Mitteilung im Traum
1. Als zwei (bestimmte) Freunde einmal nach Megara kamen, ging der eine zu
einem Gastwirt, der andere zum Haus seines Gastfreunds.
2. Aber nachts bat den, der bei seinem Gastfreund war, der andere im Traum,
ihm zu helfen (beizustehen), da er eben vom Gastwirt getötet werde.
3. Da der Freund (dieser) nicht wusste, was er machen sollte, legte er sich
wieder nieder.
4. Da erschien ihm, während er schlief (im Schlaf), eben jener (derselbe
wieder) und sagte, er sei getötet, auf einen Wagen geworfen und mit Mist
bedeckt worden.
5. Am nächsten Tage findet sich der Freund beunruhigt am Stadttor ein; als
ein Ochsenknecht ankommt, fragt er ihn, was auf dem Wagen sei.
6. Dieser flieht erschreckt, der tote Freund wird gefunden, der Gastwirt
wird nach Aufdeckung der Sache (Tat) bestraft.
E:
Marcus fragt seine Freunde Lucius und Titus: „Warum tadelt ihr eigentlich
Karneades wegen der Worte, die er über die Gerechtigkeit gesagt hat, so
heftig? Wird nicht ein jeder in höchster Gefahr für sich selbst sorgen?
Werden nicht gerade die Klügsten dann, wenn nach einem Schiffbruch ein an
Kräften Schwächerer eine Planke ergriffen hat, diesen von ihr wegstoßen? Je
klüger einer ist, desto mehr wird er sein Leben schonen. Ich ..." Da rufen
Lucius und Titus (mit einer Stimme) wie aus einem Munde: „Was für ein
Frevel! Pass (bloß) auf, dass nicht auch du aus Rom vertrieben wirst!"
2:
2. domo; 3. domum, domo; 4. domus; domum; 5. domo; 6. domibus; 1. domos; 8.
domorum; 9. domi.
1. „Warum schläfst du hier, mein Freund?"
2. „In meinem (eigenen) Haus kann ich nicht schlafen."
3. „Komm mit mir nach Hause und erzähle mir, warum du in deinem Haus nicht
Schlaf finden kannst!"
4. „Nachts knarrt etwas unter dem Dach meines Hauses, und schreckliche
Stimmen sind im ganzen Haus zu hören.
5. Dann gehe ich aus dem Haus und laufe zu Freunden, die nicht weit entfernt
wohnen."
6. „Geschieht etwa dasselbe auch in den anderen Häusern?"
7. „Diejenigen, die in den dort gelegenen Häusern wohnen, haben nie von
derartigen Dingen erzählt."
8. „Beruhige dich, mein Freund! Ich werde einen (bestimmten) Philosophen
rufen, der schon oft die Besitzer von solchen Häusern von ihren Sorgen
befreit hat.
9. Auch du wirst gut schlafen, und es wird dich wieder freuen, zu Hause zu
bleiben.
3:
1. esset; invenit; custodiebat. 2. venerant; comperit; sedere. 3. imperavit;
sepeliretur, curaretur. 4. inspiciebat; praetereunt; aderat. 5.fuisset;
vidit; occiderant; accurrit; allatravit. 6. convertit; aderant; suspicerent.
7. comprehensi sunt; accessissent; apparebat/ -ret; occisum esse; puniti
sunt.
1. Als König Pyrrhus unterwegs war, traf er auf einen Hund, der den Leichnam
eines ermordeten Mannes bewachte.
2. Von denjenigen, die vor ihm dorthin gekommen waren, erfuhr er, dass er
(der Hund) schon drei Tage ohne Nahrung dort saß.
3. Der König befahl, den Mann zu bestatten und den Hund gut zu versorgen.
4. Wenige Tage später führte er eine Heeresbesichtigung durch; während die
Soldaten einzeln an ihm vorübergingen, war auch der Hund da.
5. Während sich dieser bislang ruhig verhalten hatte, sprang er, sobald er
die Männer erblickte, die seinen Herrn getötet hatten, voller Wut herbei und
bellte sie an.
6. Immer wieder wandte er sich so zu Pyrrhus um, dass nicht nur der König,
sondern auch alle anderen Anwesenden jene Männer verdächtigten.
7. Also wurden sie ergriffen und bestraft, weil noch andere Beweise
hinzugekommen waren, durch die klar wurde, dass jener bedauernswerte Mann
von ihnen getötet worden war.
4:
1. Quodcumque; aliqui; 2. omnibus; 3. alii; ullo; 4. quoque; 5. quisque; 6.
quis; 7. ullus; quisquam
1. Jede Aufgabe, die irgendein Bürger öffentlich ausübte, wurde Amt genannt.
2. Anfangs Waren die Ämter nicht für alle Römer zugänglich, sondern nur für
die Patrizier.
3. Später konnten auch andere Bürger, wenn sie nur ein untadeliges Leben
führten (wenn ihr Leben ohne irgendeinen Fehler war), Ehrenämter übernehmen.
4. Fast alle Beamten wurden jährlich gewählt, die Zensoren aber alle vier
Jahre.
5. Die Zensoren schätzten das Hab und Gut der römischen Bürger ein und
kümmerten sich darum, dass jeder seine Pflichten erfüllte.
6. Besonders achteten sie darauf, dass keiner der Senatoren sich seines
Amtes unwürdig erwies.
7. Deshalb wurde kaum (irgend)ein Amt höher geachtet, und niemand
missachtete dessen Entscheidung (Meinung).
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1:
Als Nasica zu dem Dichter Ennius kam und dessen Sklavin ihm, als er an der
Tür nach Ennius fragte, sagte, dass dieser nicht zu Hause sei, merkte er,
dass jene (sie) auf Befehl ihres Herrn dies gesagt hatte und jener (doch)
drinnen war. Als nach wenigen Tagen Ennius zu Nasica kam und an der Tür nach
ihm fragte, rief Nasica, dass er nicht zu Hause sei. Darauf sagte Ennius:
„Wie bitte? Erkenne ich denn nicht deine Stimme?" Da erwiderte Nasica: „Du
bist ein unverschämter Kerl. Als ich nach dir fragte, habe ich deiner
Sklavin geglaubt, dass du nicht zu Hause bist, du aber glaubst nicht
(einmal) mir persönlich?"
2:
Aufgabe kann nicht schriftlich bearbeitet werden.
3:
1. Gegen den Mond gewandt, sagst du folgendes: „Neuer Mond, neue Zähne;
faule Würmer, verschwindet! Wie dich (den Mond) weder ein Wolf noch ein Hund
berühren kann, so soll weder mich noch meinen Kopf irgendein Schmerz
berühren!" Danach schreibst du deinen Namen auf ein Blatt und bindest es an
deinen Kopf.
2. Liebeszauber: Alimbeu, Columbeu, Petalimbeu, macht die Victoria, welche
die Suavulva geboren hat, verliebt, rasend vor Liebe zu mir, und jene soll
keinen Schlaf finden, bis sie zu mir kommt, die Lieblichste der (aller)
Mädchen.
3. Verfluchung: Ich bitte (wende mich an) dich, der du die Unterwelt
beherrschst, ich übergebe dir die Iulia Faustilla, dass du sie recht schnell
wegführst und dort in deiner Zahl hast (zu den Deinen rechnest).
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Lektion 37
Ein grauenvoller Ort
Germanicus schickt(e) den Legaten Caecina mit vierzig römischen Kohorten
durch das Land der Brukterer an den Fluss Ems; die Reiter führt(e) der
Präfekt Pedo; er selbst verlud vier Legionen auf Schiffe und transportierte
sie über die Seen.
Nachdem die Brukterer zersprengt waren, fand er unter der Beute den Adler
der neunzehnten Legion der mit Varus verloren gegangen war. Darauf wurde das
Heer zu den entferntesten Brukterern geführt, nicht weit vom Teutoburger
Wald, wo das tapferste Heer von allen durch Hinterlist der Feinde umzingelt
und niedergemacht worden war, weil den Soldaten weder eine Gelegenheit zum
Kampf noch zur Flucht gegeben worden war. Germanicus aber überkam das
Verlangen, nachzuforschen, wo die Gebeine des Varus und der drei Legionen
lägen, und den Soldaten sowie ihrem Führer die letzte Ehre zu erweisen.
Nachdem Caecina zum Erkunden vorausgeschickt worden war, betrat Germanicus
die traurige und durch ihren Anblick und die Erinnerung entsetzliche Gegend.
Mitten in der Ebene waren die bleichen Gebeine der Soldaten verstreut, wie
sie geflohen waren, wie sie im Kampf Widerstand geleistet hatten. Dabei
lagen zerbrochene Waffen und Pferdegerippe, an den Bäumen aber waren
Menschenschädel angenagelt.
Als die Soldaten, um nachzuforschen, den nahen Wald betraten, wurden die
Altäre der Barbaren gefunden, an denen die Tribunen und Zenturionen
hingeschlachtet worden waren. Es gab im Heer einige, die sich durch die
Flucht aus jener Niederlage gerettet hatten. Diese berichteten, hier seien
die Legaten gefallen, dort die Legionsadler erbeutet worden; manche
erinnerten sich, wo Varus die erste, wo er die zweite Wunde empfangen und wo
er von eigener Hand den Tod gefunden hatte. So deckte also das römische Heer
im sechsten Jahr nach der bitteren Niederlage die Überreste von drei
Legionen mit Erde, und Germanicus, der begierig war, die Erinnerung an die
Erschlagenen zu bewahren, legte das erste Rasenstück.
Dieses Verhalten missbilligte Tiberins und tadelte Germanicus, da er
glaubte, die Stärke des Heeres sei geschwächt worden bei der Bestattung von
so vielen tausend Menschen.
V: Gründe für Cäsars Rheinübergang (55 v. Chr.)
1. Cäsar fasste aus vielen Gründen den Plan, den Rhein zu überqueren.
2. Der gewichtigste (berechtigste) von ihnen war, dass (weil) er erkannt
hatte, dass die Germanen äußerst kampfbegierig waren.
3. Denn voll Verlangen (von der Begierde ... veranlasst), zu rauben und die
Städte der Gallier anzugreifen, hatten sie oft den Rhein überquert.
4. In der Hoffnung, Beute zu machen, hatten sie Dörfer zerstört und die
Gallier dadurch, dass sie ihre Städte einschlössen (durch Umzingelung ihrer
Städte), in Schrecken versetzt.
5. Daher wollte Cäsar, dass die Germanen auch für ihre eigene Sicherheit
(Sache) fürchteten, wenn sie erkennen müssten (erkannten), dass ein Heer des
römischen Volkes in der Lage sei, den Rhein zu überqueren.
E:
Als Athenodorus das schreckliche Haus betrat, wurde er von dem Wunsch
geleitet (bewegt), zu erfahren, was dort vorging (getrieben wurde). Und
tatsächlich bot sich ihm die Gelegenheit, das Gespenst zu sehen. Denn er
verbrachte, beschäftigt mit Lesen und Schreiben, in diesem Haus die Nacht,
als ihm plötzlich jenes (sagenhafte) Gespenst erschien. Doch es kam
Athenodorus nicht in den Sinn, sich durch Flucht zu retten, sondern er war
bereit, (alles) auszuhalten und zu ertragen. Doch es ist bekannt, dass
dieses Gespenst ihm keine Gewalt angetan hat.
2:
1. Der Kampfgeist der Germanen soll groß gewesen sein.
2. Weil sie nicht redegewandt waren, vermochten sie mehr im Kampf als in der
Diskussion.
3. Weil sie keine gemeinsame Regierung hatten, kamen die Stammesfürsten oft
zusammen, um zu beraten, zu überlegen und Recht zu sprechen.
4. Gelegentlich gehorchten sie einem einzigen Führer, wenn sie das Verlangen
verspürten, andere Stämme anzugreifen.
5. Wenn sie keine Kriege anfingen, verbrachten die Männer ihre Zeit mit
Nichtstun.
3:
octo; quattuordecim; unus, -a, -um; quinque; viginti tres; septemdecim;
undeviginti; septingenti quinquaginta unus; mille septingenti undenonaginta;
Anno: octavo; quattuordecimo; primo; quinto; vicesimo; vicesimo tertio;
septimo decimo; duodevicesimo; septingentesimo quinquagesimo primo;
millesimo septingentesimo undenonagesimo.
4:
Gerundium -ndi, -ndum, -ndo; Partizip Präsens -ntis, -nti, -ntem, -nte;
-ntes, -ntium, -ntibus. Nur bei -i kann es zwei Möglichkeiten geben.
5:
1. Im Alter von 18 Jahren gründete Romulus eine kleine Stadt am Palatin, im
394. Jahr nach dem Untergang Trojas. 2. In Rom wurde während 243 Jahren von
(durch) 7 Königen die Herrschaft ausgeübt (regiert). 3. Im 16. Jahr nach der
Vertreibung der Könige machte das Volk von Rom einen Aufstand und
verschaffte sich Volkstribunen. 4. Zwei Jahre später wurde Q. Marcius, ein
römischer Feldherr, der Corioli eingenommen hatte, aus der Stadt vertrieben,
eilte deshalb zornig zu den Volskern und erhielt Hilfstruppen gegen die
Römer. 5. Im Jahre 477 wurde eine Volkszählung abgehalten: es wurden 292.334
(Köpfe von) Bürger(n) gezählt (gefunden). 6. Im Jahr 540 seit Gründung der
Stadt werden die Konsuln L.A.P. und P.T.V. gegen Hannibal ausgeschickt.
6:
domus: fern.; supra: Präposition; similis: Adjektiv; initium: kein PPP;
herbam: Nomen; liminis: Gen.Sg.
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1:
1. DUX - LUX 2. ULM (VLM) (5-50-1000)
2:
Sei, o Herr, ein heiliger und starker Turm dieser Gemeinde. (1727,
Grabkirche in Deggersdorf); Heiliger Leonhard, verteidige und schütze die
Deinen! (1760, Reichersdorf)
3:
753: sagenhafte Gründung Roms (s. 14i), 44: Ermordung Cäsars (s. 11i), 216:
Schlacht bei Cannae (s. 20i), 1184: Zerstörung Trojas (s. 14i), 146:
Zerstörung Korinths und Karthagos (s. 21i).
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Lektion 38
Eine bemerkenswerte Frau
Während Germanicus sich noch in Germanien aufhielt, verkündete das Gerücht,
das gewöhnlich alles größer macht, das Heer sei umzingelt worden; die
meisten Soldaten, so hieß es, seien erschlagen und nur noch wenige übrig; es
sah also danach aus, als hätte man eine Niederlage, schwerer als die
Niederlage von Cannae, erlitten. Schon fürchteten die Menschen in größter
Bestürzung, die Germanen würden in bedrohlichem Zug auf Gallien
losmarschieren, schon versuchten sie, die im Rhein errichtete Brücke
abzubrechen. Und tatsächlich wäre die Brücke zerstört worden, wenn nicht
Agrippina, die Frau des Germanicus, die schlimmste Tat verhindert hätte.
Denn diese Frau, die tapferer war als die meisten Männer, erfüllte während
dieser Tage die Aufgaben seines Feldherrn aufs beste: sie mahnte die
Verstörten, erbarmte sich der Bedürftigen dadurch, dass sie Geld gab und
verteilte unter die Soldaten, wenn einer von ihnen mittellos oder verwundet
war, Kleidung und Verbandzeug.
C. Plinius der Ältere, der Schriftsteller der Germanenkriege, berichtet, sie
sei an der Brücke gestanden und habe den heimkehrenden Legionen gedankt.
Dass Tiberius dies übel nahm, ist hinreichend bekannt. Denn da er stets
lieber das Schlechtere als das Bessere glauben wollte und vor dem
Geringfügigsten Angst hatte, vermutete er, Agrippina wolle sich auf diese
Weise die Zuneigung der Soldaten gewinnen und könne es auch ganz leicht. Er
erinnerte sich auch, dass von ihr eine Meuterei niedergeschlagen worden sei,
und ärgerte sich darüber, dass sie ihren Sohn im Lager herumtrug und darauf
Wert legte, das man ihn Cäsar Caligula nannte. Daher drang Tiberius, der
Germanicus schon in zahlreichen Briefen ermahnt hatte, nicht mehr Zeit zu
verlieren und die Gelegenheit zur Feier eines Triumphs nicht verstreichen zu
lassen, schließlich energischer darauf, dass er nach Rom zurückkehrte.
Auch Gemanicus, der schon dabei war, neue Feldzüge zu planen, blieb nicht
länger in Germanien, obwohl er einsah, dass er aus Gehässigkeit nach Italien
zurückbeordert wurde.
V: Iulia Agrippina d. J.
1. Julia Agrippina1, deren Mutter die römischen Soldaten ermahnt hätte, die
Brücke über den Rhein nicht zu zerstören, war ihrer Mutter sehr ähnlich,
aber äußerst machtgierig. 2. Als Gemahlin des Kaisers Claudius erreichte
sie, dass sehr viele Veteranen angesiedelt wurden und eine Kolonie in der
Stadt der Ubier - denn sie erinnerte sich daran, dort geboren zu sein -
gegründet wurde; ihr wurde der Name „Kolonie der Agrippina" gegeben. 3. Aber
nach Claudius' Tod herrschte Nero, der Sohn der Agrippina. 4. Da er
argwöhnte, dass seine Mutter gegen ihn intrigierte (ihm nachstelle), ließ er
keine Gelegenheit vorübergehen, sie, wenn sie sich in Rom aufhielt, durch
übelste Beleidigungen zu reizen. 5. Agrippina aber versuchte mit größter
Sorgfalt (Umsicht), sich vor seinen überaus bösartigen Anschlägen in acht zu
nehmen. 6. Der Geschichtsschreiber Tacitus erzählt, dass sie schließlich
dennoch von Sklaven, die Nero geschickt hatte, ermordet wurde.
1) Iulia Agrippina hat die Stadt Köln gegründet. Die Ubierstadt (oppidum
Ubiorum) wurde auf Agrippinas Veranlassung 50 v. Chr. in eine Kolonie
Colonia Claudia Ara Agrippinensis umgewandelt. Durch Abkürzung entstand der
Name Colonia Agrippinensis und schließlich nur Colonia —> Köln. S. u. a.:
Joachim von Elbe: Die Römer in Deutschland, München 1984 S. 141 f.
E:
Germanicus befahl, dass der Zenturio, der den Adler der 19. Legion gefunden
hatte, zu ihm gebracht werde und sagte etwa folgendes: „Ich gratuliere dir
zu dem gefundenen Adler (Fund des Adlers), Zenturio; dir wird eine große
Belohnung gegeben werden." Als er den Zenturio beglückwünscht hatte, zog er
mit dem Heer zum Teutoburger Wald. Nachdem die Überreste der drei Legionen
des Varrus gefunden worden waren, dachte Germanicus bei sich (im Stillen):
„Es ist offensichtlich, dass die Germanen die Unsrigen (unsere Soldaten)
ohne irgendein Mitleid (das geringste Erbarmen) getötet haben. Ich werde,
wenn sich die Gelegenheit bietet, mich jener Barbaren nicht mehr erbarmen,
als sie sich der Unsrigen erbarmt haben. Doch Tiberius rief Germanicus nach
Rom (zurück), weil er nicht wollte, dass dieser (noch) länger in Germanien
verweilte (blieb).
3:
acriter, acrius, acerrime; bene, melius, optime; multum, plus, plurimum;
paulum, minus, minime; prudenter, prudentius, prudentissime; diu, diutius,
diutissime; male, peius, pessime; constanter, constantius, constantissime;
fortiter, fortius, fortissime; similiter, similius, simillime.
4:
hortati/-ae sumus - wir haben ermahnt; indignati/-ae essent - sie hätten
sich empört; largitus/-a sim/ero; conatus/-a sit; morati/-ae estis - ihr
habt euch aufgehalten; versati/-ae/-a erunt; miseriti/-ae essemus;
molitus/-a eris; suspicatus/-a eras - du hattest vermutet; veriti/-ae sint;
gratulati/-ae erimus; recordati/-ae simus.
6:
1. ... Alpibus; 2. ... Iove; 3. ... Europa; 4. ... Troia; 5. ... Rheno.
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2:
Die Vorfahren wollten, dass die Frauen, auch wenn sie volljährig sind, wegen
ihres Leichtsinns in Obhut sind (unter Vormundschaft stehen). Wenn also
jemand für seinen Sohn und seine Tochter im Testament einen Vormund bestimmt
hat und beide zur "Pubertät" (Geschlechtsreife) gelangt sind, hört der Sohn
jedenfalls auf, einen Vormund zu haben (endet für den Sohn die
Vormundschaft), die Tochter aber bleibt nichtsdestoweniger in Obhut (steht
weiter unter Vormundschaft). Nur die Vestalinnen sollten nach dem Willen der
Vorfahren frei sein.
3:
Eine Ehefrau, die sittsam war und dem Ehemann in allem gehorchte, war Herrin
über die Familie ebenso wie der Mann selbst.
4:
6. Nach unseren Moralvorstellungen ist etliches, was bei den Griechen für
schändlich gehalten wird (als verwerflich gilt), eine Zier (etwas
Anständiges). Denn wer unter den Römern schämt sich, seine Frau zu einem
Gastmahl mitzubringen? Oder wessen "Mutter der Familie" (Matrone) hat nicht
die erste Stelle im Haus inne und hält sich in Gesellschaft(en) auf?
5:
6. Aus welchem Grund begrüßen die Frauen ihre Verwandten mit einem Kuss? Der
Genuss des Weines war den Frauen verboten und, damit es nicht verborgen
bleiben konnte, wenn eine Wein getrunken hatte, wurde die Sitte des Küssens
eingerichtet.
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Lektion 39
...vieles ist dort anders!
Um den Ackerbau bemühen sich die Germanen nicht, und der größte Teil ihrer
Nahrung besteht aus Milch, Käse und Fleisch. Auch hat niemand eine bestimmte
Menge Land oder eigenen Grundbesitz; vielmehr weisen die Würdenträger und
Häuptlinge für je ein Jahr ihren Stämmen die Felder zur Bestellung zu und
zwingen sie im Jahr darauf, sich anderswohin zu begeben.
Für diese Sache führen sie zahlreiche Gründe an: Damit nicht das Bestreben,
Krieg zu führen, verringert werde; damit sie nicht danach trachteten,
ausgedehnten Grundbesitz zu erwerben und damit nicht die Mächtigeren die
Niedrigeren von ihren Feldern vertrieben; damit sie nicht ihre Häuser zu
sorgsam bauten, um Kälte und Hitze zu meiden; damit kein Verlangen Geld zu
besitzen entstehe, da ein jeder sehen könne, dass sein Vermögen mit den
Mächtigsten gleich sei.
Es ist für die Stämme der höchste Ruhm, dass sie möglichst weit um sich,
weil das Gebiet verwüstet ist, menschenleere Einöden haben. Zugleich glauben
sie, auf diese Weise sicherer zu sein.
Raubzüge bringen niemandem Schande, sofern sie außerhalb des jeweiligen
Stammesgebiets erfolgen, und sie behaupten, sie fänden statt, um die Jugend
zu üben und das Nichtstun zu verringern. Und sobald einer von den
Häuptlingen in der Versammlung erklärt, er wolle der Anführer sein in dem
Krieg, der geführt werden solle, versprechen diejenigen ihre Hilfe, die
begierig sind, sich Ruhm oder Beute zu erwerben, und werden von der Menge
gelobt.
Die aber, die lieber daheim bleiben wollen, werden getadelt und verachtet.
Einen Gast zu verletzen, halten sie nicht für statthaft nach göttlichem
Gebot; die, die aus welchem Grund auch immer, zu ihnen kommen, beschützen
sie vor Unrecht und halten sie für unverletzlich; diesen stehen alle Häuser
offen, und man teilt seinen Lebensunterhalt mit ihnen.
V: Vorbereitungen für die erste Britannienfahrt (55 v. Chr.)
1. Während sich Cäsar im Gebiet der Moriner aufhielt, um sich Schiffe zu
beschaffen (um Schiffe auszurüsten), geschah es, daß ihre Gesandten zu ihm
kamen, die versprachen, sie würden seine Befehle erfüllen (in Zukunft seinen
Befehlen nachzukommen). 2. Da Cäsar fürchtete, dass, während sich die
Legionen in Britannien aufhielten, im Gebiet der Beiger ein Krieg entstehen
(ausbrechen) könne, glaubte er, dass sich dies für ihn günstig treffe (dass
ihm das gelegen komme) und befahl, was nach seinem Wunsch geschehen solle
(er gemacht wissen wollte). 3. Denn wegen der (vorgerückten) Jahreszeit
hatte er keine Möglichkeit (mehr), Krieg zu fuhren. 4. Sobald er sah, dass
die Schiffe, die er zum Übersetzen* von zwei Legionen hatte bauen lassen,
zur Fahrt bereit waren, übergab er einen Teil des Heeres zwei Legaten, um
ihn (es) in das Gebiet der Moriner zu führen, damit ihnen keine Möglichkeit
gegeben werde, neue Pläne (Kriegspläne) zu fassen.
* Ende August des Jahres 55 v. Chr. wollte Cäsar eine Erkundungsfahrt nach
Britannien unternehmen. Zur Absicherung des großartigen Unternehmens traf er
mehrere Maßnahmen. Er hatte 8 Legionen zur Verfügung, zwei unternahmen die
Expedition, eine blieb wohl zum Schütze des Ausgangshafens portus Itius
(heute Boulogne) zurück, wahrscheinlich 5 Legionen wurden in das Gebiet der
Moriner geführt.
E:
Als (Weil) Agrippina von dem Plan, die Brücke einzureißen, erfahren hatte,
eilte sie an das Ufer des (Flusses) Rheins (ans Rheinufer), um diese
außerordentlich schlimme Tat zu verhindern. Diese Frau fürchtete überhaupt
nicht (nicht im geringsten), Gefahren auf sich zu nehmen - was nicht oft zu
geschehen (vorzukommen) scheint -, und war bereiter (eher bereit), alle
(möglichen) Gefahren auf sich zu nehmen als die meisten Männer. Während
Germanicus sich noch in Germanien aufhielt, brachte Agrippina die meiste
Zeit (den größten Teil der Zeit) damit zu, die Pflichten eines Feldherrn zu
erfüllen. Dadurch geschah es (So kam es), dass sie für Tiberius ein Anlass
zum Neid (ein rotes Tuch) war.
2:
1. arbitrabantur; 2.pollicitus est, 3. conabimini; 4. recordamur; 5.
hortatus es; 6. ne veriti sitis; 7. moratus est; 8. largiti estis.
1. Viele hielten die Begabung Cäsars für ausgezeichnet. 2. Der Gastgeber
versprach ein hervorragendes Mahl. 3. Ihr werdet versuchen, euren Fleiß
unter Beweis zu stellen. 4. An die besten Schriftsteller erinnern wir uns
immer. 5. Warum hast du die Schüler nicht einzeln ermahnt? 6. Fürchtet nicht
die Schande! 7. Germanicus blieb sehr viele Tage in diesem Gebiet 8. Ihr
habt den Bedürftigen viel geschenkt.
3:
1. vastandorum, ducendi; 2. gerendi, violandi; 3.faciendi; 4. transeundum;
5. ferendos; 6. comparanda, agendi; 7. perficiendo; 8. petenda.
1. Cäsar unternahm viel, um das Gebiet der Germanen zu verwüsten, und
entschloss sich, sein Heer in diese Gebiete zu führen.
2. Er war nämlich über die Frechheit der Germanen empört, die, um Krieg zu
führen, keine Gelegenheit hatten vorübergehen lassen, die Bundesgenossen zu
beleidigen.
3. Deshalb plante er, eine Brücke über den Rhein bauen zu lassen.
4. Zuerst sagte er den Zenturionen, warum eine Brücke zur Überquerung des
Flusses besser (geeigneter) sei als Schiffe.
5. Dann rief er die Soldaten zusammen und forderte sie auf, Mühen auf sich
zu nehmen:
6. „Haltet euch nicht zu lange mit der Beschaffung des Baumaterials auf!
Denn jetzt ist es nötig, schnell zu handeln!"
7. Die Soldaten waren nur zehn Tage mit der Errichtung der Brücke
beschäftigt.
8. Als die Brücke fertig war, schickten mehrere Stämme der Germanen
Gesandte, um Freundschaft zu erbitten.
4:
1. pacis faciendae causa/ ad pacem faciendam/ de pace facienda; 2.
imperatoris audiendi causa/ ad imperatorem audiendum; 3. inpuniendis
hostibus; 4.filium educandum/ educandi causa/ 5. ad arma capienda/ arma
capiendi/ armorum capiendorum.
1. Gesandte wurden geschickt, um Frieden zu schließen. 2. Viele Menschen
waren zusammengekommen, um den Kaiser zu hören. 3. Cäsar zeigte sich
nachsichtig (mild) beim Bestrafen der Feinde. 4. Der Vater schickte seinen
Sohn zur Erziehung (Ausbildung) nach Rom. 5. Der Feldherr ließ den Feinden
keine Zeit, zu den Waffen zu greifen.
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1:
Streng sind dort die Ehen (geht es dort in den Ehen streng zu), und kein
Teil der Sitten (Moralvorstellungen) scheint des Lobes würdiger
(lobenswerter). Denn fast als einzige unter den Barbaren sind sie mit
jeweils einer Ehefrau zufrieden (begnügen sie sich mit ...). Die Mitgift
bringt nicht die Ehefrau für den Ehemann mit, sondern der Ehemann für die
Ehefrau. Die Eltern und Verwandten sind anwesend und begutachten die
Geschenke: Geschenke, nicht zum Vergnügen einer Frau ausgesucht (keine
Geschenke, die Frauen erfreuen), sondern Rinder, ein bereites (gezäumtes)
Pferd sowie Schild und Schwert. Die Frau ihrerseits bringt dem Mann
irgendeine Waffe. Gleich zu Beginn der Ehe wird sie daran erinnert, dass sie
kommt als die Gefährtin in Mühen und Gefahren, um das Gleiche im Frieden,
das Gleiche im Kampf (in Krieg und Frieden das Gleiche) zu ertragen und zu
wagen (wie der Mann).
3:
„So lange (schon) wird Germanien besiegt". (Tacitus Germ. 37,2); links:
Imperator Caesar Domitianus Augustus Germanicus consul XI censor perpetuo
pater patriae. (Domitian, 81 - 96 n. Chr.) Sesterz aus Messing, Rom 85 n.
Chr. - Auf der nicht abgebildeten Rückseite der Münze: sitzende Germania,
gefesselter, stehender Germane, dazwischen eine Trophäe mit sechseckigen
Schilden, zu Füßen der beiden verschiedene Waffen. Umschrift: GERMANIA CAPTA
- rechts: Marcus Antoninus Augustus tribunicia potestate XXVII. (= Marcus
Aurelius, 161 -180 n. Chr.) Sesterz aus Messing, Rom 172/173 n. Chr.
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Lektion 40
Germania Romana
Weihung für Fortuna
Der heiligen Göttin Fortuna haben das vor Alter eingestürzte Badehaus die
Kundschafter und Offiziere der Brittonen aus eigenen Mitteln neu errichtet,
wobei Titus Flavius Romanus, der Zenturio der 22. Legion, der Allerersten,
Gewissenhaften und Treuen, Aufsicht führte. Am 13. August, unter dem
Konsulat des Lupus und des Maximus.
Entlassungsurkunde
Der Kaiser Trajanus Hadrianus Augustus Cäsar, Sohn des vergöttlichten
Trajanus, des Siegers über die Parther, und Enkel des vergöttlichten Nerva,
der oberste Priester, im 18. Jahr seiner tribunizischen Amtsgewalt und in
seinem 3. Konsulat, der Vater des Vaterlands, hat den Reitern und
Infanteristen, die in der 1. Reiterabteilung und 15 Kohorten gedient, ihre
25 Dienstjahre abgeleistet haben und ehrenvoll entlassen sind (ihre Namen
werden weiter unten aufgeführt), für ihre eigene Person, ihre Kinder und
Nachkommen das Bürgerrecht verliehen sowie die vollgültige Ehe mit den
Frauen, die sie damals hatten, als ihnen das Bürgerrecht verliehen wurde,
bzw., wenn welche noch unverheiratet sein sollten, mit denen, die sie später
heirateten, natürlich jeder nur eine. Am 15. Oktober unter dem Konsulat des
Publius Licinius Pansa und des Lucius Attius Macer.
Grabschrift
Den Totengöttern. Lucius Aemilius, der Sohn des Lucius, aus der Tribus
Claudia Crescens, ein Kölner, Soldat der 23. Legion, der Zwillingsschwester,
Mars-Beschützten, Siegreichen, aus der Zentune des Valenus Bassus,
verstorben im Alter von 33 Jahren, nach 13 Dienstjahren. L. Aemilius
Mansuetus und L. Aemilius Albanus seine Brüder und Erben, haben dieses
Grabmal errichten lassen.
Dankbare Schüler
Um die Erinnerung zu bewahren und lebendig zu halten an ihre Lehrer und
Väter Justinian... und Nykteros haben Concordius und Hemenus, die
staatlichen Opferschauer der Stadt Trier, diesen Denkstein errichtet.
Ermordet!
Iucundus, der Freigelassene des Mareus Terentius, ein Viehzüchter.
Wer immer dies im Vorbeigehen liest: Wanderer, bleib stehen und sieh, wie
ich unwürdig dahingerafft vergeblich klage. Ich konnte nicht länger leben
als 30 Jahre, denn ein Sklave entriss mir das Leben und stürzte sich selbst
in den Strom. Ihm nahm der Main, was er dem Herin entriss.
Der ehemalige Herr (des Freigelassenen) hat aus eigenen Mitteln diesen Stein
aufstellen lassen.
Ein Felsbild für Mithras
Dem unbesiegbaren Gott Mithras den gebärenden Felsen: Senilius Carantinus,
ein Bürger aus dem Stamm der Mediomatriker, hat sein Gelübde froh und
willig, wie es sich gehört, eingelöst.
Soldat und Christ
Hier liegt Emeterius, ein Zenturio aus der Zahl der Nichtrömer, der fünfzig
Jahre lebte und mehr oder weniger 25 Jahre diente.
Gott dem Herrn ergeben.
3:
Iovi Optimo Maximo Iunoni Reginae Lucius Petronius Tertius centurio cohortis
I Germanorum ex voto suscepto pro se et suis posuit laetus libens merito.
"Dem besten, größten Jupiter und der Königin Juno hat Lucius Petronius
Tertius, Zenturio der 1. Germanischen Kohorte, nach einem Gelübde für sich
und die Seinen (diesen Altar) fröhlich und freudig nach Gebühr errichtet."
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2:
Stuttgart, Frankfurt, Freiburg, München, Saarbrücken, Würzburg, Aachen,
Mannheim, Konstanz, Bonn, Köln.
3:
Castra Regina: Regensbug; Augusta Treverorum: Trier; Bingium: Bingen;
Rhenus: Rhein; Confluentes: Koblenz; Mosella: Mosel; Colonia Agrippina:
Köln; Danuvius: Donau; Aquae: Baden-Baden; lacus Venetus: Bodensee;
Novaesium: Neuss; Magontiacum: Mainz; Constantia: Konstanz; Rigomagus:
Remagen; Moenus: Main.
4:
a) caseus: Käse; caulis: Kohl; pondus: Pfund; vinum: Wein; crux: Kreuz;
claustrum: Kloster; moneta: Münze; brevis: Brief; tegula: Ziegel; fenestra:
Fenster; coquere: kochen, murus: Mauer; tectum: Dach; carcer: Kerker;
laurea: Lorbeer; porta: Pforte; pilarium: Pfeiler; radix: Rettich; fructus:
Frucht; speculum: Spiegel.
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